Innovation und Transformation

Innovationsförderung

Die Technologie- und Medienlandschaft verändert sich laufend. Um dieser Herausforderung zu begegnen, setzt die SRG gezielt auf Innovationsförderung. Diese betreibt sie in fünf Handlungsfeldern – von der strategischen Steuerung bis hin zur praktischen Umsetzung (siehe Grafik). 2020 stand im Zeichen des nationalen Grossprojekts Play Suisse – der neuen Streaming-Plattform der SRG mit Dokumentationen, Serien und Filmen aus allen Sprachregionen der Schweiz. Die Projektorganisation von Play Suisse wurde agil aufgesetzt. Basierend auf Design-Thinking-Ansätzen evaluierte und integrierte das Projektteam während der Entwicklungsphase laufend Nutzerfeedback. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Bedürfnisse der Benutzerinnen und Benutzer immer im Fokus der Entwicklung standen.

Der Inno-Fonds der SRG hat 2020 zwei Projekte unterstützt: ein Pilotprojekt zu künstlicher Intelligenz in der Sportberichterstattung und ein Pilotprojekt im Bereich E-Sport. E-Sport ist zwar vielen ein Begriff, doch was alles dahintersteckt, wissen die wenigsten. Deshalb setzte sich ein kleines Team von RTS-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter aus Redaktion, Informatik und Technik mit dem Thema auseinander und berichtete regelmässig über die Schweizer E-Sport-Szene, neue Games und Branchennews. Publiziert wurden die Beiträge auf «Twitch» – einem Videoportal für das Livestreaming von Videospielen. Das ursprüngliche Inno-Fonds-Projekt wird seit Sommer 2020 ausschliesslich über das Budget von RTS finanziert, die Sendungen gehen im Februar 2021 in die dritte Runde. Das zweite Pilotprojekt widmete sich der künstlichen Intelligenz im Sport: Die Sportredaktionen von RSI, RTS und SRF prüften, ob automatische Systeme Highlights wie Tore, Fouls oder Freistösse aus Fussballspielen herausfiltern können. Die Auswertung hat gezeigt, dass künstliche Intelligenz noch nicht in der Lage ist, die Inhalte in der nötigen Qualität aufzubereiten. Das Thema wird jedoch intern weiterverfolgt, erste Ideen für weitere Automatisierungen sind in Abklärung.

Handlungsfelder der Innovationsförderung

Sparmassnahmen und digitale Transformation

Keine Kulturveranstaltungen, keine Sportevents: Die Corona-Pandemie hat den Trend der rückläufigen Werbeeinnahmen im vergangenen Jahr nochmals verstärkt: Im Vergleich zu 2019 sind die kommerziellen Einnahmen um insgesamt rund 50 Millionen Franken zurückgegangen. Der Trend der rückläufigen kommerziellen Einnahmen hat die SRG dazu veranlasst, Spar- und Transformationsmassnahmen zu ergreifen: Bis 2024 wird das Unternehmen weitere 50 Millionen Franken einsparen und bis zu 250 Stellen abbauen müssen. Gleichzeitig laufen in allen Unternehmenseinheiten sowie bei der Tochtergesellschaft SWISS TXT umfassende Transformationsprojekte. Diese sind nötig, um den veränderten Nutzungsgewohnheiten der Bevölkerung, insbesondere der jungen Generation, zu begegnen.

  • Mit «SRF 2024» stellt SRF die Weichen für die digitale Zukunft. Das Projekt sieht den Aufbau neuer digitaler Angebote vor – beispielsweise neue Serien für ein jüngeres Publikum, neue Musikkanäle im Netz oder eine digitale Wissensplattform. Geplant ist auch ein Investigativ-Desk. Die neuen Formate richten sich insbesondere an Personen unter 45 Jahren. Um den digitalen Ausbau realisieren zu können, wird SRF im Gegenzug auf einzelne Sendungen im Radio und Fernsehen verzichten.
  • 2020 lancierte RTS neue, innovative Formate für die Generation unter 35 Jahren: zwei Podcasts, einen Newsflash auf Instagram sowie das Label «Ma planète» mit Reportagen zum Thema Klima und Umwelt. Auch im Bereich Kultur gab es Veränderungen: «RTS Culture» wurde zur vektorübergreifenden Marke des gesamten kulturellen Angebots von RTS. In der Folge wird Espace 2 als Musiksender mit Schwerpunkt klassischer Musik positioniert.
  • 2020 schuf RSI innerhalb der Abteilung «Programmi e immagine» einen Bereich für digitale Angebote. Im Zentrum des neuen «Digital Hub» stehen die Erneuerung und Verbreitung des Onlineangebots sowie die systematische Evaluation von Nutzerfeedback. Ausserdem plant RSI, ihre Radiosender Rete Uno, Rete Due und Rete Tre neu zu positionieren – mit dem Ziel, das italienischsprachige Angebot durch neue Formate und Distributionsformen einem grösseren Publikum zugänglich zu machen.
  • Mit der neuen Angebots- und Distributionsstrategie treibt RTR die digitale Transformation konsequent weiter. Zum einen wurden die linearen Angebote überarbeitet und zielgruppenspezifischer ausgerichtet. Zum anderen investiert RTR vermehrt in digitale Formate wie Podcasts und Webserien. Ausserdem ist RTR daran, eine «Speech to text»-Technologie für die rätoromanische Sprache zu entwickeln. Diese Technologie ermöglicht es RTR, ihr Angebot einfacher zu übersetzen, zu untertiteln und einem breiteren Publikum zu unterbreiten.
  • 2020 lancierte SWI swissinfo.ch drei neue Podcasts: «Inside Geneva», «Swiss Connection» und «Geldcast». Auch der SWI-Newsletter wurde weiterentwickelt – heute zählt er über 300'000 Abonnentinnen und Abonnenten. Darüber hinaus treibt SWI ihre neue Strategie voran – dies im Hinblick auf die digitale Distribution, die Weiterentwicklung von Audio- und Videoformaten sowie eine themenfokussierte Berichterstattung.
  • Die Tochtergesellschaft SWISS TXT arbeitet gegenwärtig am EU-Forschungsprojekt «Content4All» mit – ein Projekt, das die Übersetzung in Gebärdensprache automatisieren soll. Zudem schuf SWISS TXT den neuen Bereich «Cloud Brokerage Services» mit dem Ziel, die SRG bei der Umsetzung ihrer Cloud-Strategie zu unterstützen.
Mehr Podcasts, mehr Webformate, mehr Information und Kultur über digitale Kanäle.