Externe Audits geben wertvolle Hinweise

SWI

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

Die Qualitätssicherungsprozesse von SWI swissinfo.ch haben sich auch 2020 bewährt. Obwohl die Belegschaft während des grössten Teils des Jahres dezentral gearbeitet hat, hat sich nichts daran geändert, dass alle auf SWI swissinfo.ch publizierten Artikel einer Qualitätskontrolle unterzogen wurden, wobei je nach Produkt das Vier- oder Sechs-Augen-Prinzip gilt. Beiträge, die zur Publikation in allen zehn Sprachen vorgesehen sind, werden von einem Mitglied der Chefredaktion oder der redaktionellen Kaderpersonen abgenommen. Videos, Grafiken, Bilder, Animationen und andere audiovisuelle Elemente durchlaufen eine gesonderte Qualitätskontrolle im Multimedia-Departement.

Im Berichtsjahr profitierte SWI, wie alle anderen Unternehmenseinheiten der SRG auch, von einem externen Audit der Qualitätssicherungsprozesse durch Experten der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Die Auditoren attestierten SWI swissinfo.ch ein auf allen Ebenen funktionierendes System, wiesen aber punktuell auf Optimierungsmöglichkeiten hin. Diese Anregungen wurden aufgenommen und führten zum grössten Teil zu Verbesserungen in den Prozessen. Es ist vorgesehen, dass im Jahr 2022 die Auditoren in einem zweiten Schritt die konkrete Anwendung der Prozesse beurteilen.

Der vielsprachig zusammengesetzte Publikumsrat spielt für die Qualitätskontrolle bei SWI ebenfalls eine wesentliche Rolle. Durch die regelmässige Rotation im Publikumsrat wird ein gutes Monitoring über das gesamte Sprachangebot von SWI sichergestellt. Auch wenn die Ratsmitglieder die beobachteten Produktionen kritisch und aufgrund ihrer sprachlich und kulturell verschiedenen Herkunft unterschiedlich beurteilten, stufte der Publikumsrat die meisten Inhalte von SWI als überdurchschnittlich ein. 

Aufgrund der Pandemie fielen die traditionellen Besuche der Ratsmitglieder in der Redaktion ihrer Sprache aus. Bei der Ombudsstelle gingen 2020 nur wenige Beschwerden ein, keine davon wurde als berechtigt beurteilt. 

Zudem hat sich SWI swissinfo.ch 2020 an der Pilotphase der «Journalism Trust Initiative» beteiligt, um die Qualität der eigenen Prozesse und Inhalte zu reflektieren und zertifizieren zu lassen. Das Projekt wird von der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen geleitet. Partner sind die European Broadcasting Union (EBU), das Global Editors Network (GEN) und Agence France Presse (AFP). 

Mit Blick auf das kommende Jahr bleiben die Anstrengungen von SWI hoch, die Qualität zu stärken. Die überarbeitete Strategie 2021/22 sieht unter anderem vor, das Themenmanagement zu schärfen und die Qualitätssicherungsprozesse weiter zu verbessen. Erste Elemente dieser Strategie sind bereits 2020 eingeführt worden.

Um die Qualität des Auftritts in den einzelnen Sprachen beurteilen zu können, wird SWI 2021 überdies externe Audits durch Medienfachleute mit Expertise aus den Zielmärkten durchführen. Diese Audits folgen auf vergleichbare Analysen aus den Jahren 2013 und 2017.

Gezielte Weiterbildung

Zur Qualitätssicherung hat SWI swissinfo.ch auch 2020 interne wie externe Weiterbildungsangebote unterstützt. Neben Schulungen in journalistischen Schlüsselkompetenzen, beispielsweise im Bereich der Videobearbeitung, nahmen einige Mitarbeitende an spezifischen Weiterbildungsangeboten teil. Für die Führungskräfte wurden zudem Leadership- und Managementausbildungen sowie individuelle Coachings angeboten. Im Zentrum standen dabei die Herausforderungen des dezentralen Führens, die aufgrund der Pandemie grösser geworden sind.

Kurz nach dem Start wurde das Programm «Traveller» unterbrochen, welches es den Mitarbeitenden von SWI erlauben sollte, einige Tage in einer anderen Redaktion oder Einheit der SRG zu arbeiten und so Erfahrungen auszutauschen. Sobald es die epidemiologische Lage ermöglicht, wird das Programm wieder aufgenommen.