Quiz, Show, Comedy: In der mehrsprachigen Schweiz erleichtert Unterhaltung die Verständigung zwischen den Menschen. Sie vermittelt Aktualität auf unkomplizierte Weise, wirft einen humorvollen Blick aufs Leben und eröffnet neue Perspektiven – in Zeiten von Corona ist das besonders wichtig.
«Game of Switzerland» – per Schnitzeljagd quer durch die Schweiz
Fünf Kandidatenduos, vier Etappen, eine neue Spielshow: Bei «Game of Switzerland» begaben sich zehn Kandidatinnen und Kandidaten auf eine Schnitzeljagd quer durch die Schweiz. Ihre Beziehung, ihr Wissen und ihre körperliche Fitness wurden dabei auf eine harte Probe gestellt. Wer seilte sich am schnellsten an der Grande Dixence, der grössten Staumauer der Schweiz, ab? Welches Team konnte im Zentrum Paul Klee in Bern das Originalbild von der Fälschung unterscheiden? Und vor allem: Wer erreichte als Erstes das Ziel in Zermatt? Bei der neu entwickelten Samstagabendshow mit Spielleiter Jonny Fischer ging es der Redaktion darum, die Schönheiten der Schweiz aufzuzeigen und Schweizer Kulturgut auf spielerische Art zu vermitteln. «Game of Switzerland» wurde innerhalb einer Woche aufgezeichnet. Die Sendung vom 19. September 2020 haben rund 467’000 Personen auf SRF 1 verfolgt.
Eine für alle: die digitale Hörspielbibliothek von SRF
Seit März 2020 finden Hörerinnen und Hörer auf srf.ch/audio über 200 spannende, lustige und dramatische Hörspiele – und die Bibliothek wird stetig erweitert. Zehn verschiedene Hörspielsammlungen laden zum Stöbern und Verweilen ein: Serien, Krimis, Klassiker, Literatur, Storys, Romantik, Experimente, Mundart, Kinder und Kurzfutter. Die einzelnen Kategorien sind so miteinander verknüpft, dass eine Liebhaberin von Mundarthörspielen automatisch zu den Mundartkrimis auf der Krimiseite findet und ein Freund von klassischer Literatur auf aktuelle Schweizer Literatur stösst. Ergänzend finden Nutzerinnen und Nutzer seit August 2020 auch Lesungen im Angebot, die SRF aufgrund der starken Nachfrage aus dem Publikum wieder neu produziert. Die Hörspielbibliothek ist ein Streaming-Angebot. Aus rechtlichen Gründen ist nicht bei allen Hörspielen ein Download möglich. Dafür kann man sich regelmässig mit Audios beliefern lassen – via Podcasts. Mehr als zehn gibt es davon, darunter auch den Krimi-Podcast. Er wird von einem Hörspielregisseur und einer Hörspielregisseurin moderiert und liefert jeden Donnerstag spannendes Audiomaterial. Allein im Dezember 2020 verzeichnete der Krimi-Podcast täglich rund 7000 Downloads.
52 Minuten Comedy
Aus 120 Minuten werden 52 Minuten. Doppelt so kurz, dafür doppelt so oft, das sagten sich die beiden Komiker Vincent Kucholl und Vincent Veillon, als sie mit der Sendung «52 minutes» im Herbst 2020 ihr Comeback gaben. Die neue Show ist eine gelungene Mischung aus Nachrichten, echten und gestellten Interviews, Clips und Parodien. Zu «52 minutes» gehören auch die zweimonatlichen Samstagskolumnen auf RTS 1 von David Castello-Lopes. In der nicht ganz ernst gemeinten Reportage mit dem Titel «Suisse?» geht der Pariser Journalist elementaren Fragen wie «Weshalb ist die Schweiz eine Uhrenstadt» oder «Warum ist ausgerechnet Bern die Hauptstadt der Schweiz?» nach. «52 minutes» erreichte in der Westschweiz durchschnittlich 214'000 Personen. Das entspricht einem Marktanteil von 41 Prozent. Auch auf Social Media ist das Format sehr beliebt.
Westschweizer Comedians geben auf Couleur 3 den Ton an
«Bon ben voilà» ist eine RTS-Webserie, geschrieben und interpretiert von Westschweizer Autorinnen und Humoristen, die den Hörerinnen und Hörern von Couleur 3 bestens bekannt sind – unter ihnen Yann Marguet, Blaise Bersinger, Yacine Nemra, Valérie Paccaud und Julien Doquin de Saint-Preux. Insgesamt wurden 42 Episoden produziert und wöchentlich online gestellt. «Bon ben voilà» entstand aus dem Wunsch heraus, sowohl aufstrebende als auch etablierte Komikerinnen und Komiker aus der Romandie einzuladen. Dazu Moderator Antoine Multone: «Couleur 3 ist mehr als ein Radiosender. Couleur 3 ist ein Label, das für Humor, gute Musik und Gesellschaftsthemen steht.»
«Zerovero» – die grosse Spielshow von RSI
«Zerovero» ist eine Show auf RSI LA 1, in der zwei Teilnehmerinnen und Teilnehmer in sechs Vorrundenspielen gegeneinander antreten, mit dem Ziel, in die Endrunde zu kommen und das Preisgeld zu gewinnen. Das Spiel soll unterhalten, aber auch Wissen vermitteln. Ein besonderes Augenmerk liegt auf kulturellen sowie aktuellen lokalen und internationalen Themen. «Zerovero» ist ein Programm, das sich an die ganze Familie richtet und auch über ein Onlinespiel namens «La catena» verfügt, das über die Teletext-Seite, die Programmwebsite und die App von RSI gespielt werden kann.
«Ich finde, dass ‹Zerovero› eine gute Mischung aus Kultur und Unterhaltung ist. Die kompetitive Show wird mit unterhaltsamen Elementen aufgelockert, ohne dabei banal zu wirken. Das raffinierte Spielkonzept macht ‹Zerovero› zu einer der beliebtesten Sendungen der italienischsprachigen Schweiz.»
Lieber Herr Ermotti …
Was haben Sergio Ermotti, Vicky Mantegazza, Filippo Lombardi und Orietta Berti gemeinsam? Ganz einfach: Sie sind die Hauptfiguren von «Non è Politicamente scorretto». Dank der entspannten und unkonventionellen Interviewart von RSI-Moderator Nicolò Casolini gaben verschiedene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Einblick in ihr Privatleben und erzählten ihre Lebensgeschichte. Ausgestrahlt wurden die vier Folgen von «Non è Politicamente scorretto» im September 2020 samstags um 20.40 Uhr auf RSI LA 1. Spannende Fragen, interessante Gäste und eine Prise Ironie – das waren die Zutaten dieser originellen Talkshow, die sich an die ganze Familie richtete und mit ihrer ersten Ausgabe einen durchschnittlichen Marktanteil von 21,7 Prozent erzielte.
«Malinclettientschas»: ein humoristischer Podcast über Missverständnisse
«Malinclettientschas» – so heisst der humoristische Podcast von Lucia Parolini und Ronja Muoth. Er widmet sich einem Problem, das jede Rätoromanin und jeder Rätoromane bestens kennt: die Verständigung mit einer rätoromanischsprachigen Person, die ein anderes Idiom spricht. Lustige Missverständnisse sind da vorprogrammiert. Ein gutes Beispiel ist der Ausdruck «far sü üna». Für die Engadiner bedeutet er, beim Feiern viel Alkohol zu trinken, für den Sursilvaner, im Ausgang ein Mädchen aufzureissen. Von solchen und ähnlichen Missverständnissen handelt der Podcast von «Malinclettientschas». Umgesetzt wurde der Podcast mit Hilfe der rätoromanischen Community. Die beiden 21-jährigen Moderatorinnen riefen auf Social Media dazu auf, Wörter an die Redaktion zu senden, die sie in den anderen Idiomen seltsam oder unverständlich finden. Da zahlreiche Vorschläge aus verschiedenen Regionen eintrafen, wurden die Episoden nach Idiomen gruppiert. So entstanden insgesamt acht Folgen.
Wie John Oliver – aber romanisch und mit Bart
«RTR – la show» ist ein RTR-Comedy-Format, das sich Themen wie Politik und Kultur auf humorvolle Weise und im Stil der guten alten Late-Night-Show annimmt. Die Inspiration für die Sendung lieferte das erfolgreiche US-Format «Last Week Tonight with John Oliver». Im Unterschied zu John Olivier trägt Moderator Michel Decurtins jedoch weder Krawatte noch Brille, dafür einen Bart. Auch die Studioeinrichtung ist um einiges bescheidener. Die Themen haben es dafür in sich: So wurde 2020 etwa die Abhängigkeit von Antidepressiva beleuchtet oder über den Wolf berichtet, der für die einen ein Monster, für die anderen ein schützenswertes Tier ist. Die Sendung wurde von einem Team aus zwei bis drei Personen produziert – zusammengeschnitten wurde sie zu Hause im Homeoffice.