Die SRG leistet einen Beitrag zum Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Landesteilen der Schweiz, zur Meinungsvielfalt und zum gegenseitigen Verständnis der verschiedenen Kulturen. Sie berücksichtigt in ihren Angeboten die Bedürfnisse von Menschen mit Sinnesbehinderungen und bietet Untertitelungen, Audiodeskriptionen sowie Über­setzungen in Gebärdensprache an.

Barrierefreies Fernsehen

2017 hat die SRG ein neues Abkommen mit sieben Verbänden für sinnesbehinderte Menschen abgeschlossen. Darin verpflichtet sie sich, ihr Angebot für hör- und sehbehinderte Menschen signifikant zu erhöhen. Beim Fernsehen soll der Anteil untertitelter Programme bis ins Jahr 2022 auf 80 Prozent gesteigert werden. Die Angebote im Internet sollen grösstenteils mit Untertiteln belegt werden. Auch bei gebärdeten Sendungen (bis zu 1000 Stunden) und bei der Audiodeskription für Blinde (bis zu 900 Stunden) werden die Angebote bis 2022 massiv erhöht.

  • Untertitelung: 70 Prozent der Fernsehprogramme sind 2020 mit Untertiteln für Hörbehinderte ausgestrahlt worden. Das entspricht einem Total von 40’688 Stunden. Auch ein Teil der im Internet angebotenen Programme wurde 2020 mit Untertiteln versehen. So können beispielsweise auf der Play-App von SRF und RTS, bei RSI auf rsi.ch/play sowie auf der neuen Streaming-Plattform Play Suisse auch Untertitel eingeschaltet werden.
  • Gebärdensprache: RSI, RTS und SRF versehen seit 2008 eine Ausgabe der «Tagesschau» mit Gebärdensprache. Bei SRF werden zusätzlich die Sendungen «Meteo», «Kassensturz», «Puls» und «Rundschau» in Gebärdensprache ausgestrahlt, bei RTS zusätzlich die Sendungen «A bon entendeur»* sowie die Kindersendung «Helveticus» und bei RSI das Wissenschaftsmagazin «Il giardino di Albert». Die nationale Gebärdensprachsendung «Signes» war 2020 jeweils neunmal auf RSI, RTS und SRF zu sehen. 2020 sendete die SRG 700 Stunden in Gebärdensprache (exklusiv Pressekonferenzen): SRF sendete 272 Stunden, RTS 237 Stunden, RSI 191 Stunden (inklusive HbbTV). Die drei Unternehmenseinheiten übertrugen zudem die Pressekonferenzen des Bundes sowie einzelner Kantone zum Thema Coronavirus in Gebärdensprache ebenso wie die vor- und nachgelagerten journalistischen Einordnungen. Bei SRF waren es 109 Stunden, bei RTS 58 Stunden und bei RSI 151 Stunden.
  • Audiodeskription: Dank Audiodeskription – einer laufenden akustischen Beschreibung – können Sehbehinderte dem Geschehen am Bildschirm folgen. 2020 strahlte die SRG 1074 Stunden Audiodeskription (inkl. Wiederholungen) aus, darunter Quizsendungen, Dokumentationen, Spielfilme und Serien. Die fiktionalen Serien «Helvetica», «Quartier des banques», «Cellule de crise», «Bulle» und «Frieden» wurden in allen Sprachregionen audiodeskribiert. Insgesamt waren es bei SRF 536 Stunden, bei RTS 333 Stunden und bei RSI 205 Stunden Audiodeskription. Als Reaktion auf die Beobachtung des Publikumsrats der SRG Deutschschweiz sowie auf Anfragen von betroffenen Personen startete SRF am 6. Februar 2020 beim Magazin «#SRFglobal» erstmals einen Versuch mit gesprochenen Untertiteln. Bei fremdsprachigen Originaltönen werden offene Untertitel oftmals nur schriftlich eingeblendet, nicht aber auf der Audiospur wiedergegeben. Damit sehbehinderte Menschen die Sendung vollständig mitverfolgen können, wurden sie auf dem zweiten Tonkanal gesprochen.

* Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Produktion «A bon entendeur» zwischenzeitlich unterbrochen werden.

Hilfe für Menschen in der Schweiz, die durch Covid in Not gerieten

Die SRG ist solidarisch, wenn es um humanitäre Belange geht. Ende 2011 wurde die Partnerschaft der SRG mit der Stiftung Glückskette in einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit überarbeitet. Die Vereinbarung beinhaltet weiterhin die wichtigsten Punkte des Ursprungsdokuments. Dazu gehören beispielsweise die enge Partnerschaft und die daraus resultierende landesweite und exklusive Unterstützung der Glückskette durch alle SRG-Medien bei Spendenaufrufen nach einer Katastrophe im In- oder Ausland. Daneben ist die Glückskette aber zum Beispiel in ihrer Finanzverwaltung vollständig unabhängig. Die Glückskette selbst ist kein Hilfswerk. Deshalb werden die operationellen humanitären Aktivitäten im Ausland von 26 akkreditierten Schweizer Partnerhilfswerken ausgeführt. In der Schweiz arbeitet die Glückskette mit nationalen (Caritas Schweiz und Schweizerisches Rotes Kreuz), regionalen und lokalen Organisationen zusammen.

Unterstützung für über sechs Millionen Menschen

Im Jahr 2020 unterstützte die Glückskette 409 Projekte in 41 Ländern mit einem Gesamtbetrag von 62,4 Millionen Franken. 65 Prozent der eingesetzten Spendengelder flossen in die Hilfe für Menschen, die in der Schweiz durch die Coronavirus-Pandemie in Not gerieten. Die insgesamt 40,5 Millionen Franken, darunter 36,1 Millionen für Coronavirus-Schweiz, sind der höchste innerhalb eines Jahres eingesetzte Betrag für Hilfe in der Schweiz seit 2001. Dadurch erhielten über 1,7 Millionen Menschen finanzielle Hilfe, Unterstützung bei Dienstleistungen, Lebensmittelhilfe und Beratung. Im Ausland setzte die Glückskette im vergangenen Jahr 21,5 Millionen Franken für laufende und neue Hilfsprojekte ein. Einer der Schwerpunkte lag auf der Hilfe für Menschen in Beirut, wo es 2020 zu einer verheerenden Explosion gekommen ist.

64,5 Millionen Franken Spenden

Im vergangenen Jahr führte die Glückskette die grösste und längste Spenden­sammlung seit 2005 für die Hilfe in der Schweiz durch. Neben den Spendengeldern für Menschen, die in der Schweiz durch die Corona­virus-Pandemie in Not gerieten, sammelte die Glückskette auch für die Coronavirus-Hilfe im Ausland, die Hilfe im Libanon und für die Aktionen «Cœur à Cœur» von RTS. Insgesamt kamen so 64,5 Millionen Franken Spenden zusammen.

2x Weihnachten: über 62‘000 Pakete für armutsbetroffene Menschen

Jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr treffen beim Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) tausende Pakete ein, allesamt gefüllt mit haltbaren Lebensmitteln wie Reis, Tee und Konservendosen sowie Toiletten- und Körperhygieneartikeln. In einer grossen Lagerhalle des SRK werden die Güter sortiert, sorgfältig verpackt und anschliessend an armutsbetroffene Menschen verteilt. Jedes Jahr sind an der Aktion «2x Weihnachten» freiwillige Helferinnen und Helfer mit dabei und machen die gespendeten Pakete versandbereit. 2020 gingen 62’800 Geschenkpakete ein, darunter 4300 Onlinepakete im Wert von 537’900 Franken. Damit hat sich die Anzahl und der Wert der Online-Pakete im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdop­pelt. Mit den Spenden der Onlinepakete finanziert das SRK Winterhilfeprojekte in Armenien, Bosnien, Herzegowina, Moldawien und Kirgistan. RSI, RTR, RTS und SRF haben in ihren Programmen mit zahlreichen Reportagen und Beiträgen über die Aktion berichtet. «2x Weihnachten» ist eine Aktion der Trägervereine SRK, SRG, Post und Coop. Sie entstand 1997 auf Initiative der SRG.

Finanzausgleich für gleichwertige Programme

Die SRG produziert als einziges Medienunternehmen in allen vier Sprachräumen und in allen Landessprachen audiovisuelle Angebote. Möglich machen es Schweizer Werte wie Solidarität und Föderalismus – auf ihnen gründet unser Selbstverständnis und daran richten wir unsere Arbeit aus. Nur dank des Solidaritätsbeitrags der Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer kann die SRG auch die anderen Sprachregionen täglich mit einem vielfältigen und hochwertigen Radio-, TV- und Webangebot bedienen. Von den 855 Millionen Franken, welche die Deutschschweiz einnimmt, erhält sie 505 Millionen Franken. Die übrigen 350 Millionen Franken werden umverteilt: 115 Millionen kommen der Westschweiz zugute, 215 Millionen der italienischen Schweiz und 20 Millionen der rätoromanischen Schweiz. Mit dem solidarischen Finanzausgleich leistet die SRG einen wichtigen Beitrag zum nationalen Zusammenhalt, zum gegenseitigen Verständnis und zum Austausch zwischen den Sprachregionen.

Regionaler Finanzausgleich der Einnahmen aus der Medienabgabe

in Mio. Franken

  • So viele Einnahmen aus der Medienabgabe stehen der Region zur Verfügung
  • So viele Einnahmen aus der Medienabgabe werden an die Region umverteilt
  • So viele Einnahmen aus der Medienabgabe nimmt die Region selber ein

Regionaler Finanzausgleich der Einnahmen aus der Medienabgabe (1,18 Milliarden Franken). Ein grosser Teil der Einnahmen aus der Medienabgabe aus der deutschen Schweiz wird den anderen Sprachregionen zugewiesen (Umlagerung der zentralen Leistungen eingeschlossen; rundungsbedingte Differenz möglich).