Dialog mit dem Publikum

RTR

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

2020 wurde das Qualitätssicherungssystem des SRG-Angebots auf RTR abgestimmt und mit den Verantwortlichen der Redaktionen umgesetzt und weiterentwickelt. Zudem bereitete RTR die erste Prüfung der Qualitätssicherungsprozesse vor. Diese wird ab Berichtsjahr in regelmässigen Abständen von einem unabhängigen Institut durchgeführt.
 
Zentral für die Wahrnehmung und die Qualitätssicherung des Angebots ist der Dialog mit dem Publikum. Auf diesen Austausch legt RTR grossen Wert. So wird das kürzlich eingeführte Umfragepanel, das rund 800 Personen umfasst, bei verschiedenen Formatlancierungen, für Sendungskritiken oder Programmumfragen genutzt. Im Jahr 2020 konnte sich das Publikum direkt zur Radio-Morgensendung, zum Angebot für Kinder und zu verschiedenen neuen Formaten äussern. Auch intern wurde das Umfragetool für Changeprozesse erfolgreich angewendet. Es fördert einerseits das redaktionsübergreifende Verständnis, da auch Personen aus anderen Redaktionen Feedback geben, und ermöglicht andererseits innerhalb kürzester Zeit wertvolles und effizientes Feedback.

Die vielfältige Zusammensetzung des Publikumsrats spielt für die Qualitätskontrolle ebenfalls eine wesentliche Rolle. Die regelmässigen Beobachtungen des Angebots stellen ein gutes Monitoring über das gesamte Programm von RTR hinweg sicher.

Im digitalen Bereich wurden die Social-Media-Leitlinien für die Mitarbeitenden erneuert. Diese sollen Orientierung geben, über die Sorgfalts- und Treuepflicht informieren sowie die Rollen und Funktionen auf Social Media klären.

Aus- und Weiterbildung

Die Umstände der Corona-Pandemie haben die Aus- und Weiterbildung hinsichtlich der strategischen Ziele der Transformation von RTR stark gefordert. Nebst den Standard- und Basiskursen für Journalistinnen und Journalisten absolvierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermehrt individualisierte und massgeschneiderte Kurse und Coachings. Auch konnten erste Erfahrungen mit Onlineseminaren gesammelt werden. Trotz anfänglicher Skepsis waren die Rückmeldungen durchwegs positiv.

In enger Zusammenarbeit mit den Programmverantwortlichen lancierte die Abteilung Aus- und Weiterbildung einen grossangelegten redaktionellen «On-the-job-Austausch». Dabei wirkten Journalistinnen und Journalisten jeweils einen Tag lang in einer anderen Redaktion mit. Das Ziel, die Bedürfnisse und Haltung anderer Redaktionen kennenzulernen, wurde erreicht. Aufgrund des grossen Interesses und der positiven Rückmeldungen ist vorgesehen, dieses Angebot auf zusätzliche Abteilungen im ganzen Medienhaus RTR auszuweiten. 

Die Devise «Wissen teilen» gewann unter den Mitarbeitenden im vergangenen Jahr an Attraktivität. Um das Ziel zu erreichen, vermehrt als Videojournalistinnen und -journalisten zu filmen und gleichzeitig eine hohe Qualität im Programm zu gewährleisten, wurde gemeinsam mit den Mitarbeitenden ein modulares, auf RTR-Bedürfnisse abgestimmtes Ausbildungsprogramm aufgebaut: Zusätzliche Gruppen- und/oder Einzelcoachings gehen auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Teilnehmenden ein und tragen dazu bei, dass die Transformation voranschreitet. In «Train the trainer»-Seminaren wurden die internen Dozierenden auf das professionelle Teilen von Fachwissen geschult. 

Vor zwei Jahren startete das erste Talentmanagement-Programm, basierend auf Selbstorganisation und Autoreflexion. Drei unter anderem auch via Assessment ausgewählte Mitarbeitende setzten als Co-Verantwortliche ein Projekt um, das auf ihr Talent zugeschnitten war. Unterstützt wurden sie von RTR- und SRG-Mentorinnen und -Mentoren. In externen Seminaren entwickelten sie ihre Fähigkeiten weiter und vertieften ihr Fachwissen. Das ehrgeizige und zeitintensive Programm hat sich bezahlt gemacht: qualitativ hochstehende Produkte, welche das RTR-Programm bereichern, und Mitarbeitende, die Projekte eigenständig umsetzen können. Das RTR-Talentmanagement wird im Zweijahresrhythmus weitergeführt.