Junge Publikumsräte beurteilen das Angebot für Junge

Publikumsrat SRG.D

Wie zu erwarten, hatte die Corona-Krise auch Auswirkungen auf die Arbeit des Publikumsrats. Zum einen wurden im Berichtsjahr nur 18 Sendungen und Angebote unter die Lupe genommen, zum anderen wurden die Sitzungen ab März virtuell oder hybrid durchgeführt, um die Ergebnisse der Beobachtungen in der gewohnt intensiven und konstruktiv-kritischen Art mit den Programmverantwortlichen diskutieren zu können. Ansonsten gehört es inzwischen zum Standard, neben den linearen auch die dazugehörigen digitalen Angebote und Social Media ins Visier zu nehmen. Die Beurteilung erfolgt aufgrund von generellen Qualitätskriterien wie sie in den publizistischen Leitlinien oder in der Konzession vorgeben sind. Zudem fliessen publikumsethische Kriterien sowie die subjektive Beurteilung der Angebotsattraktivität in die Bewertung ein.

Ausserordentliche Beobachtungen in ausserordentlichen Zeiten

Der Publikumsrat verfügt seit einigen Jahren über das Konzept «Beobachtung bei ausserordentlichen Ereignissen». Die Corona-Krise gab Anlass, nach dem Lockdown erstmals eine solche Beobachtung auszulösen und den Programmverantwortlichen ein Feedback zu den umfangreichen und differenzierten Informationsleistungen auf allen Vektoren zukommen zu lassen.

Eine weitere Beobachtung entstand im Zusammenhang mit der Frage, wie die Pandemie sich auf die Programminhalte neben den News-Sendungen auswirkt und welche Veränderungen und Entwicklungen zu erkennen sind.

Junge Publikumsräte beurteilen das Angebot für die junge Zielgruppe

Dank der im vergangenen Jahr erfolgten Verjüngung des Rats können kompetente und glaubwürdige Rückmeldungen zum Angebot für die jungen Zielgruppen gemacht werden. So wurde die Webserie «Nr. 47» von den jungen Ratsmitgliedern beobachtet. Gelobt wurde insbesondere, dass SRF jungen Nachwuchstalenten in der Produktion eine Möglichkeit bot, sich einzubringen und zu experimentieren. So entstand eine berührende und glaubwürdige Serie, die den Vergleich mit internationalen Produktionen nicht scheuen muss.

Weiterbildung und Austausch mit dem Unternehmen

In «normalen» Zeiten lässt sich der Publikumsrat regelmässig von SRF-Verantwortlichen über Neuerungen und Hintergründe im Medienbereich auf den neusten Stand bringen mit dem Ziel, seinen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Im Jahr 2020 konnten Corona-bedingt nur zwei dieser Informationsblöcke stattfinden. Der Leiter von 3sat Schweiz stellte den Ratsmitgliedern das gleichnamige Vollprogramm mit kulturellem Schwerpunkt vor, dessen kontinuierliche Beobachtung zum Auftrag des Publikumsrats gehört. Im Herbst informierte Nathalie Wappler den Rat über das angelaufene digitale Transformationsprojekt «SRF 2024». Die vermehrten digitalen und multimedialen Angebote werden auch Anpassungen bei der Art und Weise der Programmbeobachtungen des Publikumsrats erfordern. 

Das für den März geplante jährliche zweitägige Weiterbildungsseminar zum Thema «Kultur bei SRF» konnte nicht durchgeführt werden und wurde um ein Jahr verschoben.

Publikumsrat SRG.D

Präsidentin: Susanne Hasler
Anzahl Programm­beobachtungen: 18
Anzahl Publikumsrats­mitglieder: 26
Ombudsmann: Roger Blum (bis 31. März 2020), 
Esther Girsberger und Kurt Schöbi (ab 1. April 2020)