Über 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung hört Radio über digitale Verbreitungswege, sei es DAB+ oder Internet (IP). Das Schweizer DAB+-Netz erreicht mit 99,7 Prozent praktisch eine vollständige Abdeckung. Weil immer weniger UKW-Empfangsgeräte in Gebrauch sind und die Aufrechterhaltung von drei parallelen Sendetechnologien aufwendig und teuer ist, hat die SRG die UKW-Antennen per 31. Dezember 2024 abgeschaltet.

Seit Anfang 2025 verbreitet die SRG ihre Radioprogramme nur noch via DAB+ und Internet (IP). Die SRG hat diesen Entscheid im Sommer 2024 gefällt. Auch die Privatradios schalten UKW ab – gemäss Beschluss des Bundesrats spätestens Ende 2026.

Gründe für die Abschaltung vor 2026

Bereits vor zehn Jahren entschieden das Bundesamt für Kommunikation (Bakom), die Privatradios und die SRG, UKW abzuschalten und durch die digitale Radiotechnologie DAB+ zu ersetzen. Seit 2020 hat die Branche keine Verpflichtung mehr, ihr Radioprogramm über die mittlerweile veraltete Technologie zu verbreiten. Das DAB+-Netz der SRG ist in der Schweiz praktisch zu 100 Prozent ausgebaut. Rund 120 Schweizer Programme können via DAB+ empfangen werden, mit den ausländischen Programmen sind es sogar 300. Somit war die Grundlage für einen erfolgreichen Umstieg auf DAB+ gegeben. Zusätzlich war der Unterhalt der alten UKW-Sendeanlagen teuer. Durch die Abschaltung spart die SRG jährlich 15 Millionen Franken. Angesichts der aktuellen finanziellen Lage der SRG und der Nutzungszahlen in den vergangenen Jahren war der parallele Unterhalt verschiedener Übertragungstechnologien nicht mehr zu rechtfertigen.

«Wir sind überzeugt, dass wir der Schweizer Radiobranche mit der UKW-Abschaltung unserer Programme den Weg ebnen und einen wichtigen Schritt in der Digitalisierung des Radios gemeistert haben. Die Bevölkerung haben wir intensiv informiert und begleiten sie über unsere Abschaltung hinaus beim Umstieg auf DAB+.»

Marco Derighetti
Direktor Operationen SRG

Nationale und regionale Kommunikations­massnahmen

Um die Bevölkerung umfassend zu informieren, ergriffen das Bakom, die Radiobranche und die SRG in der zweiten Jahreshälfte 2024 verschiedene Kommunikationsmassnahmen:

  • Regelmässige Ausstrahlung von Fernsehwerbespots
  • Gross angelegte Plakatkampagne in allen vier Landessprachen
  • Social-Media-Kampagne vor allem zu Beginn der Umstellung
  • Anpassung der branchenunterstützten Website dabplus.ch mit vielen Hilfestellungen zur Umschaltung
  • Hotline für Fragen rund um den Umstieg auf DAB+ ab Oktober 2024 mit Weiterführung bis ins Jahr 2025

Auf den eigenen Sendern strahlten die Unternehmenseinheiten der SRG (RSI, RTR, RTS und SRF) nur über UKW regelmässig Ansagen zur Abschaltung aus. Sie lancierten im Herbst und Winter 2024 auch Workshops, veröffentlichten redaktionelle Beiträge, veranstalteten Informations- und Fragesendungen und verlosten gesponserte Radios und Adapter. Auch die Gerätehersteller und Schweizer Importeure wurden von der SRG über die Einführung von DAB+ und die Abschaltungsphase informiert und dafür sensibilisiert.

TV-Spot der gesamtschweizerischen Abschaltungskampagne (Video: Scholz & Friends)