Künstliche Intelligenz als Chance und Risiko

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

2024 stand bei SWI swissinfo.ch der Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) im Fokus. In einem neuen Reglement hat SWI Leitplanken festgelegt, wie KI genutzt werden kann, ohne die journalistischen und ethischen Prinzipien zu tangieren oder die Glaubwürdigkeit des Angebots zu gefährden. SWI will mit KI experimentieren, um Arbeitsmethoden und -prozesse effizienter zu gestalten. Für die Inhalte tragen weiterhin Menschen die redaktionelle Verantwortung.

SWI schärfte im Berichtsjahr die Inhaltsstrategie, indem zwei getrennte Teilstrategien – «Swiss Abroad» und «Swiss Interested» – definiert wurden. Um die spezifische Perspektive von SWI zu garantieren, erarbeiten nach wie vor die mehrsprachigen Fachredaktionen die Themen für die Berichte. Die Vertreter:innen der zehn Sprachteams bringen die Bedürfnisse aus den verschiedenen Weltregionen ein. Erfahrene Redaktor:innen prüfen die Fakten und garantieren die journalistische Qualität.

Das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich (Fög) hat im «Jahrbuch Qualität der Medien» die Plattform von SWI mit 7,4 von 10 Punkten bewertet. Damit schnitt sie gegenüber dem Vorjahr etwas weniger gut ab (–0,4 Punkte), erzielte aber dennoch die zweitbeste Bewertung unter den 27 evaluierten Schweizer Onlinemedien und belegte erneut den Spitzenplatz aller SRG-Onlinemedien.

Seit 2021 ist SWI nach den Standards der von «Reporter ohne Grenzen» initiierten «Journalism Trust Initiative» (JTI) für transparenten und professionellen Journalismus zertifiziert. Im Jahr 2023 konnte SWI die Zertifizierung verlängern. Zur Stärkung der redaktionellen Vertrauenswürdigkeit und Transparenz arbeitet SWI zudem seit 2022 mit der US-amerikanischen gemeinnützigen Organisation «Trusting News» zusammen.

Bei der Ombudsstelle gingen 2024 nur zwei Beanstandungen ein – analog zum Vorjahr. Beide konnten ohne Weiterzug an die Unabhängige Beschwerdeinstanz (UBI) beigelegt werden. Die neue Ombudsperson von SWI ist Philip Kübler, Rechtsanwalt und Geschäftsführer von Pro Litteris.

Das Angebot von SWI wird regelmässig mit Preisen ausgezeichnet – ein Beweis für die hohe Qualität. 2024 hat die Schweizerische Gesellschaft für Volkswirtschaft «Geldcast», den SWI-Podcast zur Geldpolitik, mit dem Preis für Wirtschaftsjournalismus prämiert.

Aus- und Weiterbildung

2024 hat SWI das Engagement für die Weiterbildung bekräftigt. Besonderes Augenmerk hat SWI auf Ausbildungsprogramme gelegt, die zu anerkannten Zertifikaten und Diplomen führen. Dies, um den Mitarbeiter:innen solide Qualifikationen zu vermitteln, die auf dem Arbeitsmarkt geschätzt werden.

Im Durchschnitt verbrachten alle Mitarbeiter:innen drei Tage mit Weiterbildung. 2024 lag der Schwerpunkt auf Weiterbildungen zu neuen Technologien, zur Verbesserung der journalistischen Techniken, zum Management und zum Projektmanagement. Um den Erwartungen der Nutzer:innen gerecht zu werden, investierte SWI in spezielle Weiterbildungen in den Bereichen Storytelling, Video- und Audioproduktion sowie Datenvisualisierung.

Intern hat SWI zudem «Lunch and Learn Sessions» abgehalten, damit die Mitarbeiter:innen voneinander lernen können. 2024 war auch die künstliche Intelligenz ein Thema der Sessions. Die Vielfalt der angebotenen Kurse untermauert die Ambition von SWI, ein hohes Spezialisierungsniveau aufrechtzuerhalten und die Innovationskraft zu stärken.

Mark Livingston beantwortet Fragen des Publikums zum Thema Qualität. Das Video ist in allen zehn Sprachen verfügbar.