Die Informations- und Nachrichtensendungen der SRG bieten eine unabhängige Sicht auf das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Geschehen in der Schweiz und im Ausland. 2024 haben Informationssendungen im Fernsehen 39 Prozent der Sendezeit ausgemacht, im Radio 14 Prozent. Ein paar Highlights aus dem Informationsangebot der SRG.
Harris gegen Trump – die US-Wahlen bei SRF
Am Morgen des 6. November 2024 war klar: Donald Trump wurde zum 47. US-Präsidenten gewählt. SRF begleitete die Präsidentschafts- und Kongresswahlen ausführlich im Fernsehen, Radio und online. Den Auftakt machte «10 vor 10» am Vorabend der Wahlen live vom Dach des International Spy Museum in Washington – mit 427’000 Zuschauer:innen. Daneben lieferten weitere Sondersendungen News und Hintergründe. Das Publikum konnte das Geschehen die ganze Nacht über verfolgen. Ab 6.00 Uhr informierte ein «SRF News Spezial». Am Abend stiess die verlängerte «Tagesschau»-Hauptausgabe mit 690’000 Zuschauer:innen auf grosses Interesse. Dazu sagt TV-Projektleiter Thomas von Grünigen: «Wahlen in den USA sind unberechenbar. Man weiss nie, ob die Entscheidung innert weniger Stunden oder erst Wochen später fällt. Das stellte uns vor logistische und publizistische Herausforderungen.»
Diese Unberechenbarkeit prägte auch die Radioberichterstattung. SRF 4 News produzierte die Sondersendung so, dass Radio SRF 1 jederzeit einsteigen konnte: «Die Hörer:innen konnten so ihr Morgenprogramm konsumieren und waren in den entscheidenden Momenten dennoch live dabei», erläutert Christina Scheidegger, Co-Projektleiterin Radio.
Auch auf der SRF News App, srf.ch, den Social-Media-Kanälen und via Teletext informierte SRF umfassend. Der Liveticker in Web und App erreichte über 2,2 Millionen Visits.
Ukraine: Vor Ort über den Krieg berichten
Der Krieg in der Ukraine blieb auch 2024 ein wichtiges Thema für die Nachrichtenredaktionen von RTS. Zwei Jahre nach der russischen Invasion hat RTS immer noch Journalist:innen vor Ort, insbesondere die ständige Korrespondentin Maurine Mercier.
«Dieser Krieg bedroht das globale Gleichgewicht und die Sicherheit von ganz Europa. Aus diesem Grund ist es wichtig, die bestmöglichen Informationen zu liefern. Das beginnt damit, dass wir vor Ort gehen, denn die Reportage ist in einem Umfeld, in dem Desinformation eine der grössten Gefahren darstellt, eminent wichtig», erklärt Antoine Silacci, Leiter Rubrik International bei RTS.
Seit 2022 haben sich mehrere Journalist:innen von RTS auf die Kriegsberichterstattung spezialisiert, sei es in redaktioneller Hinsicht oder in Bezug auf Kenntnisse vor Ort. Unter diesen Berichterstatter:innen nimmt Maurine Mercier eine Sonderstellung ein, da sie eine der wenigen ständigen Korrespondent:innen im Land ist.
Maurine Mercier, Reporterin und Stimme der Ukraine auf den Radiosendern von RTS, lebt seit dem Einmarsch der russischen Armee im Jahr 2022 in Kiew. Wie zuvor schon in Libyen erlebt sie hautnah, welche Leiden und Hoffnungen die Bevölkerung tagtäglich beschäftigen. Für ihre Reportagen aus der Ukraine wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Unter anderen erhielt sie zweimal den renommierten französischen «Prix Bayeux des correspondants de guerre» in der Kategorie Radio. In der Schweiz wurde sie mit dem Prix Jean Dumur und dem Swiss Press Award geehrt.

Maurine Mercier berichtet für RTS aus der Ukraine. (Bild: zVg)
Sommer der Überschwemmungen
Am 21. Juni und in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni 2024 hat das Wasser Tod und Zerstörung in die Region Moesano und ins Maggiatal gebracht. Die italienische Schweiz war innerhalb kurzer Zeit mit zwei Katastrophen konfrontiert. Mit Live-Sondersendungen und mit Berichten in den regulären Nachrichtensendungen informierte RSI das Publikum über die Ereignisse. Angesichts des Ausmasses der Vorfälle beschloss RSI im Juli, zwei Informationssendungen zu den Überschwemmungen auszustrahlen: am 29. August im Radio und am 2. September im Fernsehen.
Mit Augenzeugenberichten, Beiträgen und Diskussionen blickte man auf die tragischen Ereignisse zurück und analysierte das Geschehen. Für die Fernsehsendung wurden zwei Studios an zwei Hauptschauplätzen aufgestellt: in Cevio im Maggiatal und in Sorte im Misox. Ein Teil der Aufzeichnung erfolgte ausserdem in Prato-Sornico. Die zweieinhalbstündige Sendung mit vier Moderator:innen und fast 30 Gästen wurde für die breite Öffentlichkeit konzipiert und mit ausführlichen Erläuterungen eingeleitet. Sie verzeichnete einen Marktanteil von über 33 Prozent. Am 1. September waren die Überschwemmungen auch in der Nachrichtensendung «Il Quotidiano» ein Thema, inklusive Liveschaltungen. Am 2. September folgte in «Il Quotidiano» ein zweiter Bericht mit weiteren Liveschaltungen.
«RTR il di» – schnell und kompakt informiert
In einer sich schnell verändernden Welt sind Nachrichten unverzichtbare Orientierungspunkte. Sie ermöglichen es jeder Person, sich ein umfassendes Bild der aktuellen Geschehnisse zu verschaffen, sich eine eigene Meinung zu bilden und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Mit «RTR il di» hat RTR ein neues Online- und Audioangebot geschaffen, dank dem sich die Nutzer:innen schnell und effizient über das Tagesgeschehen informieren können, ohne den Überblick zu verlieren. Die wichtigsten Nachrichten, Ereignisse und Schwerpunkte des Tages sind in Kurzform zusammengefasst und nach Relevanz gewichtet. So kann «RTR il di» auch als Beitrag an eine Gesellschaft verstanden werden, in der vor allem junge Erwachsene immer weniger News konsumieren. «RTR il di» gehört seit seiner Lancierung zu den meistgelesenen Artikeln auf rtr.ch.
«Mit dem Format ‹RTR il di› bringen wir unseren Hörer:innen die wichtigsten Geschichten des Tages näher. Wer nicht Zeit hat, den ganzen Tag Radio zu hören, wird schnell und kompakt informiert.»


Kurz und übersichtlich: die wichtigsten News auf «RTR il di», hier das Beispiel vom 7. November 2024

«Inside Geneva»: Diplomatie und humanitäre Hilfe im Fokus
Der Podcast «Inside Geneva» von SWI swissinfo.ch beleuchtet zentrale Themen der internationalen Diplomatie und humanitären Hilfe. Das Format war 2024 ein Highlight von besonderer Bedeutung, da es einen tiefgehenden und aussergewöhnlichen Einblick in den humanitären und völkerrechtlichen Umgang mit dem israelisch-palästinensischen Krieg bot. Die Episode «A Year of War in the Middle East» fasst die besten Interviews und Analysen des Jahres zum Thema zusammen. Das Format wird alle zwei Wochen als Roundtable-Podcast von der erfahrenen Genf-Korrespondentin Imogen Foulkes moderiert und erzielte bis anhin über 150’000 Downloads.
Der Podcast, der Newsletter dazu sowie die gesamte Onlineberichterstattung von SWI swissinfo.ch aus Genf richtet sich an die internationale Gemeinschaft der Diplomat:innen, Entwicklungshelfer:innen und politischen Entscheidungsträger:innen, die sich für die neusten Entwicklungen in der globalen Politik und für humanitäre Fragen interessieren. Relevant sind diese Inhalte aber auch für Menschen in Ländern, in denen die Medienfreiheit eingeschränkt ist.
Seit Anfang 2024 wurde die Berichterstattung zum internationalen Genf auf SWI swissinfo.ch rund 200’000 Mal gelesen. Zusätzlich wurden die Story-Teaser auf den Websites der Mitglieder der European Broadcasting Union (EBU) in ganz Europa eine Million Mal aufgerufen. SWI swissinfo.ch ist das einzige Medienhaus der Schweiz, das regelmässig und ausführlich aus dem internationalen Genf berichtet – und dies in zehn Sprachen.

Der Podcast «Inside Geneva» bringt alle zwei Wochen Informationen zur globalen Politik, zu humanitären Fragen und internationaler Hilfe. (Bild: EPA/Mohammed Saber)
Episode «A Year of War in the Middle East» vom 7. Oktober 2024