Das Publikum auf den eigenen Plattformen halten
Alle zwei Jahre finden in den Unternehmenseinheiten der SRG externe Qualitätsaudits statt. 2024 führte erstmals ein Team von Professor Matthias Künzler von der Fachhochschule Graubünden (FHGR) diese Audits durch. Bei RTS wurde die Sendung «Mise au point» ausgewählt.
Bei den internen Qualitätskontrollen konzentrierte sich RTS auf die digitalen Angebote und untersuchte verschiedene Inhalte, die für die sozialen Netzwerke mit der Zielgruppe sehr junges Publikum erstellt wurden. Umfassend analysiert wurden dabei die auf Instagram veröffentlichten Gesellschaftsformate sowie die auf Instagram und Youtube verbreiteten humoristischen Inhalte von RTS Couleur 3. Auch überprüfte RTS alle für Spotify, Apple Podcasts und das eigene Audioportal konzipierten Podcasts auf ihre Qualität hin.
Insgesamt kommen die Angebote bei ihrem Zielpublikum gut an. RTS hat Strategien entwickelt, um das Publikum von den Drittplattformen auf die eigenen Websites und Apps zu bringen. Dadurch sollen die eigenen Plattformen und die Marke RTS aufgewertet und die Verbreitung von Inhalten und Daten besser kontrolliert werden. RTS ist auch daran, die Angebotsstrategie grundlegend neu zu definieren. Dabei wird sich RTS auf die Ergebnisse einer Umfrage stützen, die bei der Westschweizer Bevölkerung zu ihren Bedürfnissen und ihrer Motivation beim Medienkonsum durchgeführt wurde.
Aus- und Weiterbildung
Letztes Jahr setzte RTS die Nachwuchsförderung fort und stellte im August drei neue Stagiaires für die zweijährige trimediale Ausbildung ein. Mit ihnen sind derzeit sieben Stagiaires bei RTS beschäftigt.
In Zusammenarbeit mit dem Centre de formation au journalisme et aux médias (CFJM) entwickelte RTS ein massgeschneidertes Programm, mit dem Videojournalist:innen so ausgebildet werden, dass sie rasch einsatzfähig sind. Vier Teilnehmer:innen, davon drei von RTS, besuchten einen ersten dreiwöchigen Kurs in Dreh-, Schnitt- und Schreibpraxis, der auf die spezifischen Bedürfnisse der Regionalbüros zugeschnitten ist.
Zur Entwicklung neuer Kompetenzen und zur Förderung des medienübergreifenden Austauschs fand eine zehntägige «Erasmus»-Ausbildung für vier Fernseh- und vier Radiomitarbeiter:innen statt. Theorie und Praxis wechselten sich dabei ab. Der Kurs trug dazu bei, das Silodenken aufzubrechen, andere Produktionsmethoden kennenzulernen und gleichzeitig für die Eigenheiten der verschiedenen Vektoren zu sensibilisieren.
Die European Broadcasting Union (EBU) hat 2024 eine Schulung zu investigativen Open-Source-Praktiken (Osint – Nutzung öffentlich zugänglicher Quellen) angeboten, die von 13 Mitarbeiter:innen besucht wurde.
Für Mitarbeiter:innen, die Nachtschichten übernehmen, hat RTS Sensibilisierungsworkshops zu den Themen Schlaf und Ernährung organisiert. 35 Personen nahmen an den Anlässen teil. Ende Jahr fand mit dem CFJM eine interne Schulung in Datenjournalismus zur Datenverarbeitung und der Programmiersprache Python statt.
All diese Initiativen stärken die Kompetenzen und die Vielseitigkeit der Teams und werden den modernen Produktionsherausforderungen gerecht. Die Schulungen decken unterschiedliche Bedürfnisse ab: von der Beherrschung der technischen Ausrüstung über die Spezialisierung von Videojournalist:innen bis hin zum Storytelling. Und sie bringen Dynamik in die Zusammenarbeit.