Die SRG trägt mit ihrem Angebot zur Kultur und zur Stärkung der gesellschaftlichen Werte bei. Die Dokumentationen, Reportagen und Talks von RSI, RTR, RTS und SRF regen zum Nachdenken an, lösen Debatten aus und bringen verschiedene Facetten eines Themas zum Vorschein. 2023 investierte die SRG 266,3 Millionen Franken in «Kultur, Bildung und Wissen». Davon wurden 83 Prozent für gesellschaftliche und kulturelle Themen aufgewendet.
Im Fernsehen und online beliebt: «DOK»-Filme und Reportagen
Dem Publikum Einblick in unterschiedlichste Lebenswelten bieten: Dieses Ziel verfolgt SRF mit den «DOK»-Filmen und Reportagen. 2023 hat die Unternehmenseinheit über 150 Filme aus den Bereichen Gesellschaft, Natur, Politik, Sport und Wirtschaft realisiert. Auf besonders viel Anklang stiess im April «Todesfalle Haute Route» mit durchschnittlich 439'000 Zuschauer:innen. Der Film erzählt das Schicksal von sieben Menschen, die 2018 im Wallis starben – erfroren vor Erschöpfung in Schnee und Eis, nur 550 Meter von der rettenden Hütte entfernt.
Autor Frank Senn konnte nach zwei Jahren Recherche viele offene Fragen beantworten: Er lässt Überlebende zu Wort kommen und rekonstruiert die Ereignisse in fiktionalen Szenen. «Todesfalle Haute Route» ist eine Koproduktion von SRF, der SRG, Servus TV und Arte und wurde an verschiedenen Filmfestivals ausgezeichnet.
«DOK»-Filme und Reportagen erfreuen sich nicht nur im Fernsehen grosser Beliebtheit, sondern auch online: Auf dem Youtube-Kanal von «SRF DOK» verzeichneten sie 2023 insgesamt 12,8 Millionen Videostarts. 64 Prozent der Nutzer:innen sind unter 45 Jahre alt. «Unsere Angebote sind für ein breites Publikum relevant, weil sie nah am Leben sind und Diskussionsstoff bieten», freut sich Anita Richner, Angebotsverantwortliche bei SRF Kultur.
«SRF DOK: Todesfalle Haute Route»
«Basik», das neue Wirtschaftsmagazin von RTS
«Basik» ist die neue Wirtschaftssendung am Montag. Seit ihrem Start am 9. Januar 2023 erforscht und erklärt die Sendung jede Woche Themen aus der Wirtschaft, und nimmt die Beziehung zum Geld und die Kaufkraft der Menschen in der Schweiz unter die Lupe. Ausserdem begleitet sie Westschweizer:innen bei ihren persönlichen oder beruflichen Projekten und erörtert die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen von morgen auf direkte, verständliche und manchmal verschmitzte Art und Weise. Das wöchentliche Reportagemagazin «Basik» wird vollständig ausserhalb des Studios gedreht.
«Die Wirtschaft steht im Zentrum aller aktuellen und zukünftigen Transaktionen und Herausforderungen», stellt «Basik»-Moderator Loïs Siggen Lopez fest. «Die Energiewende, künstliche Intelligenz, unser Verhältnis zur Arbeit, die steigende Lebenserwartung oder, ganz alltagsnah, das Leben, das immer teurer wird: Wir sind alle Teil der Wirtschaft!».
RTS «Basik»
«Cliché», ein innovatives Kulturformat zur Primetime
Das neue RSI-Magazin «Cliché» füllt eine Lücke und bringt ein Programm über kulturelle Hintergründe zurück in die Hauptsendezeit. Die Idee des neuen Angebots liegt darin, Kultur mit einem innovativen und frischen Ansatz an ein breit gefächertes Fernsehpublikum heranzutragen.
«Cliché» bewegt sich ohne Vorurteile zwischen allen Gesellschaftsschichten. Mit Interviews und Filmbeiträgen führt das Magazin in einer Art modularen Reise durch verschiedene Genres und künstlerische Ausdrucksformen mit der Absicht, Klischees und Stereotypen in unserer kollektiven Vorstellung zu demontieren. Das Magazin ist zweimal pro Jahr als Zyklus mit sechs Folgen zur Hauptsendezeit um 21.55 Uhr auf RSI LA 1 zu sehen.
Die Fernsehsendung hat mit «Cliché Click» auch eine Radioversion auf Rete Due. Auf Interviews und Beiträge aus der Sendung kann das Publikum zudem auch über die digitalen Kanäle zugreifen. Einige Beiträge haben weit über 400’000 Aufrufe erreicht. «Cliché» wurde auf der Konferenz «Input 2023» in Taipeh (Taiwan) unter den 22 öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern als eines der drei innovativsten und experimentellsten Kulturprogramme vorgestellt.
«Ein gelungenes Kulturmagazin mit einer gewissen dramaturgischen Intelligenz. Dies scheint mir der richtige Weg zu sein, um Kultur im ‹klassischen› audiovisuellen Kanal anzuregen.»
RSI «Cliché»
«Ensemen unics»: zwei Fokuswochen zum Thema Beeinträchtigung
Vom 23. Januar bis 5. Februar 2023 standen bei RTR Menschen mit einer Beeinträchtigung im Zentrum. Jung und Alt durften sich zu ihren Erfahrungen äussern. Welche Barrieren erleben sie im Alltag? Wie läuft es in puncto Integration?
Das Ziel der Fokuswochen war, Menschen mit einer Beeinträchtigung auf Augenhöhe zu begegnen und ihre Geschichten authentisch und unverfälscht zu erzählen. RTR hat zu diesem Zweck verschiedene Formate umgesetzt. Dazu gehörten die Video-Webserie «Mia vita, mes mintgadi – viver cun impediment» (Mein Leben, mein Alltag – leben mit einer Beeinträchtigung) mit diversen Porträts, Liveberichterstattung aus Werkstätten für Menschen mit einer Beeinträchtigung sowie eine 24-Stunden-Reportage von einem Standort der Stiftung ARGO für die Integration von Menschen mit Behinderung in Graubünden. Auch im Sex-Podcast «In team intim» redeten die beiden Hosts und ihre Gäste offen über Beeinträchtigungen. Des Weiteren ging die Kinder-Informationssendung «Minisguard» in ihrer Erklärsequenz der Frage nach, wie inklusiv unsere Gesellschaft ist.
Das Feedback zu den beiden Fokuswochen war durchwegs positiv. RTR plant, solche Formate in Zukunft regelmässig zu realisieren, um weiterhin ein Bewusstsein für die Thematik von Beeinträchtigungen und Einschränkungen zu schaffen.
«In der Schweiz leben rund 1,7 Millionen Menschen mit einer Beeinträchtigung. Sie sind Teil unserer Gesellschaft und sollen auch in den RTR-Programmen einen Platz erhalten.»
Bild: RTR