Neue Feedback-Calls mit den Macher:innen von SRF-Formaten
Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen
SRF hat das Publikum auch 2023 in die Qualitätsprüfung einbezogen, zum Beispiel im Rahmen des SRF-Forschungsstudios, dem hausinternen Publikumspanel mit rund 1000 Teilnehmer:innen. Panelmitglieder konnten ihre Meinung via Onlineumfragen zum SRF-Angebot einbringen. Ausserdem wurde im Sommer die Methode «Customer Connect» eingeführt. Dabei führen SRF-Entwicklungsteams frühzeitig Gespräche mit der entsprechenden Zielgruppe, bauen eine Beziehung zum Publikum auf und entwickeln so das Angebot bedürfnisorientiert weiter. Bis Ende Jahr fanden Schulungen und Pilotprojekte statt, damit die Methode künftig regelmässig eingesetzt werden kann.
2023 war das Jahr der eidgenössischen Wahlen und des FIFA Women’s World Cup. Um detailliertes Feedback zu den entsprechenden Onlineangeboten von SRF zu erhalten, wurden im Web und in den Apps Nutzer:innenbefragungen durchgeführt. In mehr als 10'000 Rückmeldungen zeigten sich die Nutzer:innen insgesamt sehr zufrieden mit dem digitalen Angebot zu den Wahlen. Besonders geschätzt haben sie den Liveticker und die kantonalen Inhalte. Bei der Fussball-WM der Frauen wurde positiv hervorgehoben, dass alle Spiele im Livestream zu sehen waren. Optimieren würden die Befragten die Balance zwischen Onlinebeiträgen zur Weltmeisterschaft und jenen zu parallel stattfindenden Sportevents. Dieser Wunsch soll bei künftigen Grossveranstaltungen umgesetzt werden.
Auch 2023 arbeiteten alle Inhaltsabteilungen an der Angebotsqualität. In den Bereichen Radio, TV und Online kamen zahlreiche Optimierungsinstrumente zum Einsatz. Zum Beispiel wurde neu ein monatlicher Feedback-Call für die Radioprogramme lanciert, bei dem alle interessierten Mitarbeiter:innen eingeladen waren, mit den Macher:innen diverser Formate zu diskutieren. Dieser Austausch über Programm-, Sendungs- und Teamgrenzen hinweg entspricht gemäss zahlreicher Rückmeldungen einem breiten Bedürfnis der Mitarbeiter:innen. Um die Qualität zu steigern, beschloss der Newsroom in Zürich, Sprachkompetenzen und Storytelling weiter zu verbessern. Ausserdem griffen die Radioredaktionen im Bereich Information das Thema «Unvoreingenommenheit in der Berichterstattung» regelmässig auf, etwa bei Mittagsveranstaltungen oder in Feedbackrunden.
Im September 2023 begann die Aktualisierung der Publizistischen Leitlinien, des verbindlichen Regelwerks für die publizistische Arbeit bei SRF. Alle Mitarbeiter:innen waren aufgerufen, ihre Anregungen einzubringen. Die neue Ausgabe ist Anfang 2024 erschienen.
Aus- und Weiterbildung
SRF bot seinen Mitarbeiter:innen 2023 strategiebezogene Aus- und Weiterbildungen mit neuen Lernformen sowie gezielte Talentförderung an. Acht Mitarbeiter:innen von SRF konnten am nationalen Talententwicklungsprogramm der SRG teilnehmen. Sie haben sich in einem Aufnahmeverfahren dafür qualifiziert. Die bei SRF ausgeschriebenen Kurse waren mit mehr als 4300 Kursteilnahmen gut besucht. 2023 stieg die Anzahl Kurse auf 431, im Vorjahr waren es noch 307. Dementsprechend wurde mehr Zeit in die Weiterbildung investiert, aufgerundet 1,4 Kurstage pro Vollzeitstelle. Zugenommen hat insbesondere die Nachfrage nach massgeschneiderten Aus- und Weiterbildungsangeboten in den Bereichen Journalismus, Technik, persönliche Kompetenzen und Zusammenarbeit im Team. Die Auslastung der Sprech- und Auftrittscoaches war mit beinahe 1000 Einzelcoachings noch höher als im Vorjahr. Auf grosses Interesse stiessen auch eigene Lernvents wie der Audio Day und der Social Media Day sowie der Assistenz-Tag und der Produzent:innen-Tag.
2023 besuchten alle SRF-Führungskräfte die Weiterbildung zum Thema «Persönliche Integrität». Im November startete auch die Ausbildungsoffensive zur «Verantwortungskultur».
Im Sommer 2023 haben vier junge Frauen und sechs junge Männer ihre Berufslehre bei SRF als Fachfrau Information und Dokumentation, Kaufleute, Mediamatiker:in, Multimediaelektroniker:in oder Veranstaltungsfachmann erfolgreich abgeschlossen.
«Das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (Fög) der Universität Zürich attestiert uns im ‹Jahrbuch Qualität der Medien› 2023 eine sachgerechte, vielfältige Berichterstattung. Dennoch ist es wichtig, dass wir uns immer wieder selber beobachten und von aussen beobachten lassen.»