Mehr Interaktion und näher an der Aktualität

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

RSI möchte ihre Angebotsqualität laufend verbessern. Deshalb hat die Unternehmens­einheit 2023 eine Teilrevision ihrer Qualitätsmanagement-Prozesse vorgenommen. Neun Angebote wurden einem neu organisierten internen Programm-Monitoring unterzogen. Dieses hatte zum Ziel, die Einhaltung der in der Konzession festgelegten Qualitätskriterien zu überprüfen und konkrete Verbesserungsmassnahmen umzusetzen. Hier einige Beispiele solcher Massnahmen:

  • «Controcorrente»: Zwei Gäste stellen das Thema gemeinsam mit dem Moderator als Einleitung zur Diskussion vor. So erhält das Publikum die nötigen Hintergrund­informationen, um anschliessend an der Debatte mit den beiden Gästen teilnehmen zu können.
  • «That's Hockey»: Der Fokus der Sportsendung wird stärker auf die Interaktion mit dem Publikum gelegt. Dadurch erhält die Sendung einen besseren Rhythmus.
  • «Siamo fuori»: Der Ort, der in der Sendung besucht wird, wird neu auf einer Grafik gezeigt. Zudem werden die Schulen stärker einbezogen.
  • «Bar Nüm»: Die Sendung bietet mehr Platz für Aktualität und Satire mit Nachrichten und Videos. Zudem wurden neue Charaktere eingeführt, und die Sendung hat nun einen eigenen Tiktok-Kanal.
  • «Cliché»: Wichtigen Akteur:innen und Stimmen aus der Schweizer Kulturszene wird in der Sendung mehr Platz eingeräumt, um den nationalen Zusammenhalt zu stärken.
  • «Lo Specchio»: In den Interviews wird ein noch stärkerer Bezug zu aktuellen Gesellschaftsthemen hergestellt. Dadurch erhalten die Zuschauer:innen einen vertieften Einblick in die Gedanken und Meinungen der Gäste zu aktuellen Geschehnissen.
  • «Alphaville»: Die anderen Regionen der Schweiz werden noch mehr in die Berichterstattung der Sendung einbezogen – dank intensiverer Zusammenarbeit mit Kolleg:innen vor Ort und Journalist:innen von Lokalmedien.
  • «Modem»: Das redaktionelle Konzept der Nachrichtensendung bleibt erhalten, doch sollen mehr Gesellschaftsthemen zur Sprache kommen. Zudem werden bei der Realisierung der Audiobeiträge verstärkt Geräusche und Klänge eingesetzt.
  • «Attenti a quei due»: Um die Teilnehmer:innen stärker einzubinden, die Spontaneität und Unvorhersehbarkeit zu erhöhen und den Sendungsablauf dynamischer und attraktiver zu gestalten, wurden dramaturgische Anpassungen vorgenommen.

Aus- und Weiterbildung

Fake News sind eine der grössten Herausforderungen für den Journalismus: Der internationale Kontext, die Entwicklung der Medien und der technologische Fortschritt machen die Suche nach vertrauenswürdigen Quellen immer schwieriger. Deshalb hat RSI den dreiteiligen Ausbildungskurs «OSINT – Open Source Intelligence» ins Leben gerufen, um Journalist:innen bei der Recherche von Dokumenten und der Quellenprüfung zu unterstützen.

Spezifische Angebote fürs Fernsehen fanden eine Fortsetzung: Der Kurs «Narrazione TV» (Erzählen fürs Fernsehen) richtet sich an Nachrichten­journalist:innen und befasst sich in vier Modulen mit den Grundsätzen der Fernsehsprache sowie den verschiedenen Produktions- und Berichterstattungs­formen. Weiter konnten Redaktor:innen mit Vorkenntnissen ihr Wissen im Videojournalismus vertiefen. Sie sollen in der Lage sein, in unvorhergesehenen Situationen auch dann agieren zu können, wenn keine Videomacher:innen vor Ort sind. Für den Einsatz von Drohnen in der Berichterstattung wurde ebenfalls ein Kurs angeboten. Er wurde von 40 Kameraleuten, Videomacher:innen und Regisseur:innen besucht.

Fürs Radio hat RSI 2023 mit der Erstellung eines sogenannten «Styleguides» ein bedeutendes Projekt für das Schreiben von Radiobeiträgen lanciert. Dieses wird 2024 mit einem Workshop für Redaktor:innen in den Bereichen Information und Moderation fortgeführt.

2023 hat RSI ihre Website aktualisiert und eine neue App ins Leben gerufen. Für die Erfassung und Veröffentlichung von Inhalten im neuen Content-Management-System wurden 938 Schulungsstunden für 20 Superuser:innen und 163 User:innen durchgeführt.

Die zweijährige Ausbildung «Accademia RSI» endete im Dezember 2023. Sie besteht aus einem integrierten Lehrmodell, bei welchem sich Schulungsphasen mit Praxiseinsätzen in den Abteilungen Radio, TV und Online abwechseln.