Beste Note aller Schweizer Onlinemedien im «Jahrbuch Qualität der Medien»

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

SWI swissinfo.ch hat nach der Neubesetzung der Chefredaktion im Vorjahr die Abläufe im Qualitätsmanagement weiter gestärkt. Die Themen für die redaktionellen Berichte werden in mehrsprachigen Fachredaktionen erarbeitet und mit Vertreter:innen der zehn Sprach­redaktionen besprochen, um die SWI-spezifische internationale Perspektive sicherzustellen. Erfahrene Editor:innen achten in der Produktion der Inhalte darauf, dass die journalistische Qualität gewährleistet wird.

Bereits zum dritten Mal hat das Forschungs­zentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich (fög) im «Jahrbuch Qualität der Medien» die Medienplattform von SWI beurteilt: Mit 7,8 von insgesamt 10 Punkten hat sich SWI gegenüber dem Vorjahr in Bezug auf Relevanz, Vielfalt, Einordnungs­leistung und Professionalität noch einmal um 0,1 Punkte leicht verbessert. Kein Schweizer Onlinemedium hat eine höhere Note erreicht.

Seit 2021 ist SWI nach den Standards der «Journalism Trust Initiative» (JTI) für transparenten und professionellen Journalismus zertifiziert. Im Jahr 2023 bestand das Medium als weltweit erstes die zweijährlich fällige Rezertifizierung. Das internationale JTI-Label wurde von der Nichtregierungs­organisation «Reporter ohne Grenzen» initiiert. Partner sind die European Broadcasting Union (EBU), das Global Editors Network (GEN) und die Agence France Presse (AFP).

Zur Stärkung der redaktionellen Vertrauens­würdigkeit und der Transparenz arbeitet SWI zudem seit 2022 mit der US-amerikanischen gemeinnützigen Organisation «Trusting News» zusammen. Nach erfolgreichem Start präsentiert sich diese Zusammenarbeit heute als Coaching. Aktuelle Themen sind die Publikumsforschung und Transparenz­massnahmen rund um den Einsatz von künstlicher Intelligenz.

Der mehrsprachige Publikumsrat spielt für die Qualitätskontrolle bei SWI ebenfalls eine wesentliche Rolle. Die regelmässige Mitgliederrotation ermöglicht ein zuverlässiges Monitoring des gesamten Sprachangebots von SWI. Aktuell vertreten die Ratsmitglieder die Sprachen Arabisch, Deutsch, Englisch, Italienisch und Russisch. Auch wenn sie die beobachteten Produktionen kritisch und aufgrund ihres sprachlichen und kulturellen Hintergrunds unterschiedlich beurteilten, stuften sie das Angebot 2023 insgesamt als gut ein.

Um die Qualität der Adaptationen in die Sprachen Portugiesisch, Spanisch, Russisch, Japanisch, Chinesisch und Arabisch zu überprüfen, hat SWI erfahrene externe Journalist:innen aus den entsprechenden Sprachräumen mit Audits beauftragt. Auf der Basis ihrer Ergebnisse werden im Jahr 2024 Schulungen für die Sprachredaktionen erarbeitet.

Bei der Ombudsstelle gingen 2023 zwei Beanstandungen ein, sechs weniger als im Vorjahr. Es handelte sich dabei um eine Beschwerde zur Verwendung der inklusiven Sprache und eine zur Moderation der Leser:innen-Kommentare. Die Empfehlungen der Ombudsstelle wurden umgesetzt.

Für die Qualität des Angebots des Onlinemediums SWI spricht weiter, dass ihm 2023 verschiedene Medienpreise verliehen wurden. Dazu gehören etwa der Sonderpreis des Anlegermagazins «Private» für das Gesamtangebot von SWI im Bereich der Förderung der Demokratie, der Social Impact Award der International Broadcasting Convention (IBC) für die datenbasierte Förderung der inklusiven Sprache sowie der «Swiss Press Photo Award» für eine Reportage über die Arbeit von Abfalldetektiven.

Aus- und Weiterbildung

2023 stellte SWI den Mitarbeiter:innen eine breite Palette an internen und externen Weiterbildungs­möglichkeiten zur Verfügung: Die Journalist:innen konnten unter anderem Coachings und Kurse zum Auftritt vor der Kamera, zur Recherche oder im Bereich der «Open Source Intelligence» besuchen. Unternehmensübergreifend wurden verschiedene Workshops zur Kulturentwicklung organisiert. Im Hinblick auf den anstehenden Wechsel des Content-Management-Systems fanden ebenfalls spezifische Einführungs­trainings statt. Im Durchschnitt haben die Mitarbeiter:innen von SWI drei Arbeitstage in Aus- und Weiterbildungs­aktivitäten investiert.

Weshalb eine Zertifizierung mit dem Label der «Journalism Trust Initiative» für SWI wichtig ist (Quelle: SWI swissinfo.ch).