Unsere Verantwortung für die Mitarbeiter:innen

Personalbefragung

Alle Unternehmenseinheiten, die Generaldirektion und die Tochtergesellschaft SWISS TXT haben im Herbst 2023 eine Personalbefragung durchgeführt. Die Firma Fehr Advice unterstützte die SRG dabei. Unternehmensweit haben 3780 Personen beziehungsweise 53 Prozent der Mitarbeiter:innen teilgenommen.

Die Fragen bezogen sich auf sechs Themenfelder: Leadership, Zusammenarbeit, Lernen und Entwicklung, Engagement, Wohlbefinden und Arbeitsumfeld sowie Diversität und Inklusion. Die Ergebnisse liegen nun vor und zeigen in verschiedenen Bereichen überdurchschnittliche Werte.

Besonders hoch sind die Werte in den Bereichen Leadership, Lernen und Entwicklung sowie Engagement. Gemäss Fehr Advice erzielt die SRG im Vergleich mit anderen Unternehmen im Bereich Leadership bei Themen wie respektvoller und fairer Umgang sowie Unterstützung und Wertschätzung Höchstwerte. Dies ist eine gute Ausgangslage für die anspruchsvollen nächsten Jahre.

Verbesserungspotenzial zeigt sich in der Zusammenarbeit über die Teamgrenzen hinweg und in der Feedbackkultur, insbesondere unter Kolleg:innen auf der gleichen Hierarchiestufe. Zudem nehmen viele Mitarbeiter:innen einen konstant hohen Druck wahr und empfinden es als schwierig, ausserhalb der Arbeit abzuschalten.

Eine Neuerung gibt es im Umgang mit den Ergebnissen: Personen mit Führungsverantwortung können erstmals die Resultate ihres Bereichs in einem interaktiven Cockpit einsehen. Die Voraussetzung dafür ist, dass mindestens sieben Personen aus dem betreffenden Team geantwortet haben, damit die Anonymität gewahrt werden kann.

Neues Führungsverständnis und Mitarbeiter:innengespräch 2.0

Die HR-Strategie 2023–2026 formuliert klare Ziele im Bereich Leadership: ein gemeinsames Führungsverständnis etablieren, Vorgesetzte bei der Stärkung ihrer Leadership-Kompetenzen unterstützen und Personalführungsinstrumente weiterentwickeln. Als erste Massnahmen wurden ein neues Führungsverständnis entwickelt und das Mitarbeiter:innengespräch überarbeitet.

Basis für das neue Führungsverständnis waren die Charta der Zusammenarbeit und die Personalpolitik der SRG. Darauf aufbauend diskutierten Mitarbeiter:innen und Vorgesetzte aus allen Sprachregionen, was Leadership für die SRG bedeutet. Aus dem Austausch resultierte ein neues Führungsverständnis mit dem Titel «Leadership@srgssr», das für alle Unternehmens- und Organisationseinheiten der SRG sowie die Tochtergesellschaft SWISS TXT gilt. Das neue Führungsverständnis der SRG stellt die Menschen und die Zusammenarbeit in den Mittelpunkt. Führungspersonen sollen bei ihrer Aufgabe auf die Themenbereiche Vertrauen, Kommunikation, Lernen und eigene Haltung fokussieren und sich dabei an der Unternehmens- und Angebotsstrategie orientieren.

Leadership@srgssr, das neue Führungsverständnis der SRG (Grafik: SRG)

Damit das neue Führungsverständnis auch im jährlichen Mitarbeiter:innengespräch (MAG) – neu Jahresgespräch – spürbar wird, hat ein nationales Projektteam das MAG überarbeitet und neu strukturiert. Dabei stützten sich die Projektverantwortlichen auf Interviews mit über 30 Mitarbeiter:innen und Führungspersonen aus allen Sprachregionen. Die Interviews machten deutlich, dass das jährliche Gespräch zwar geschätzt wird, inhaltlich aber den vielfältigen Arbeitssituationen nicht mehr gerecht wird. So bietet das neu gestaltete Jahresgespräch viel Flexibilität und einen klaren inhaltlichen Rahmen: Im Fokus stehen das gegenseitige Feedback, Jahresschwerpunkte sowie die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter:innen. Damit will die SRG das stetige Lernen und eine gesunde Dialog- und Feedbackkultur fördern. Sowohl in den Interviews wie auch in der Personalbefragung wurde deutlich, dass sich die Mitarbeiter:innen mehr Feedback von ihren Kolleg:innen wünschen. Deshalb prüft HR SRG im Jahr 2024 geeignete Formate und Tools, die diesem Anliegen entgegenkommen.

Talententwicklung

Die SRG legt grossen Wert auf die Entwicklung und Förderung ihrer Mitarbeiter:innen. Ein neues Format hierzu ist das nationale Talententwicklungsprogramm. Das Programm zielt darauf ab, das Potenzial der Mitarbeiter:innen zu entdecken und fördern sowie talentierte Mitarbeiter:innen im Unternehmen zu halten. Zudem soll das Programm die Vernetzung und Zusammenarbeit über alle Unternehmenseinheiten hinweg fördern. Des Weiteren zahlt die Talententwicklung auf die Stärkung einer innovativen und lernförderlichen Unternehmenskultur ein, die den Wandel begünstigt.

Das Programm richtet sich an engagierte, mutige und entwicklungsorientierte Mitarbeiter:innen, die in der SRG etwas bewegen wollen. Interessierte Mitarbeiter:innen bewerben sich selbst auf das Programm und werden von einem unabhängigen Gremium ausgewählt.

Das einjährige Programm bietet Module, Mentoring, Projektarbeit und individuelle Weiterbildung an. Interne Talent-Coaches begleiten die Teilnehmer:innen auf ihrem Weg. Neben der persönlichen Entwicklung stehen der Austausch und die Vernetzung im Unternehmen im Fokus.

Im dritten Modul machten sich die Teilnehmer:innen mit Innovationstechniken vertraut, um anschliessend ein Innovationsprojekt in der SRG umzusetzen (Bild: SRG).

Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im Jahr 2022 startete im Januar 2023 das erste reguläre Talententwicklungsprogramm, an dem 18 Mitarbeiter:innen aus allen Unternehmenseinheiten der SRG teilnahmen. Die Gruppe setzte sich aus acht Männern und zehn Frauen im Alter von 21 bis 53 Jahren aus den verschiedensten Berufsbereichen zusammen.

Die Talententwicklung der SRG ist nicht nur eine Investition in die einzelnen Mitarbeiter:innen, sondern stärkt die Innovationskraft und Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen.

HR-Analytics

Die Konferenz der HR-Leiter:innen hat Ende 2022 die Vision, Mission und Prinzipien von HR-Analytics verabschiedet. Die ersten Projekte im vergangenen Jahr waren einerseits eine vertiefte Datenanalyse der Gründe von Krankheitsabsenzen und andererseits das sogenannte HR-Dashboard.

Im Pilotprojekt Gesundheitsanalyse nahm HR-Analytics die Krankheitsfälle der Mitarbeiter:innen genauer unter die Lupe. Anstoss für diese Analyse waren zunehmende Krankheitsabsenzen in den Unternehmenseinheiten. Um die Ursachen zu identifizieren, formulierte das Projektteam verschiedene Hypothesen. Unter anderem sollte überprüft werden, ob die steigenden Krankheitszahlen durch das Arbeitsklima oder die Beziehung zur Führungsperson erklärt werden konnten. Für diese Analysen zog das Projektteam anonymisierte, aggregierte Daten aus SAP und verband diese mit den Resultaten aus der kürzlich durchgeführten Personalbefragung. Mithilfe von statistischen Verfahren versucht HR-Analytics nun, die Zusammenhänge besser zu verstehen und daraus datenbasierte Massnahmen abzuleiten. Die Ergebnisse aus dieser Analyse werden 2024 vorliegen.

Das zweite Projekt, «HR-Dashboard», ist ein umfangreiches Vorhaben mit dem Ziel, für das Management, die Führungspersonen und die HR-Manager:innen eine grosse Palette von HR-Kennzahlen im Selfservice anzubieten. Diese Kennzahlen lassen sich mit Zielwerten verbinden und dienen als sogenannte Key Performance Indicators (KPI) zur strategischen Steuerung der Arbeit von Human Resources. Das Dashboard wird auf der Basis der neuen Plattform «SAP Analytics Cloud» (SAC) entwickelt. Im vergangenen Jahr konnten in einem ersten Schritt die HR-KPI aus der aktuellen Unternehmensstrategie inklusive Zielwerte im Dashboard abgebildet werden. In einem zweiten Schritt folgen nun die gängigen HR-Kennzahlen, die auch im Geschäftsbericht («Eckwerte und Informationen zu unseren Mitarbeiter:innen» und «Löhne unserer Topkader, Kader und GAV-Mitarbeiter:innen») abgebildet sind. Als letzte Etappe werden im zweiten Semester 2024 KPI aus der neuen HR-Strategie 2023–2026 im Dashboard abgebildet.

Pensionskasse

Unerwartet gutes Anlagejahr 

Nachdem im Jahr 2022 eine negative Performance im zweistelligen Bereich resultierte, verliefen die Märkte 2023 lange seitwärts. Erst im November kippte die Stimmung dank revidierter Meinung über die globale Zinspolitik ins Positive. Alle wichtigen Anlagekategorien schlossen das Jahr mit einer guten Performance ab: Die Pensionskasse SRG SSR (PKS) verzeichnete 10,3 Prozent auf Aktien, 6,4 Prozent auf Obligationen und 4,4 Prozent auf Immobilien. Auch kleinere Positionen wie Hypotheken Schweiz mit 1,0 Prozent oder Insurance-Linked Securities (ILS) mit 9,5 Prozent trugen zum positiven Ergebnis bei. Die PKS schloss das Jahr 2023 mit einer überdurch­schnittlichen Performance von 8,1 Prozent und einem Deckungsgrad von 101,8 Prozent ab. 

Behebung der Unterdeckung und Verzinsung

Die PKS startete das Geschäftsjahr 2023 mit einer geringen Unterdeckung. Ende 2022 hatte die SRG als Stützmassnahme 35 Millionen Franken in Form einer Arbeitgeberbeitragsreserve mit Verwendungsverzicht in die PKS einbezahlt. Dank dieser Einlage konnte der Stiftungsrat der PKS auf tiefgreifende Sanierungsmassnahmen verzichten. Aufgrund der positiven Entwicklung wird der Verwendungsverzicht bereits 2024 aufgelöst. Die Altersguthaben der aktiven Versicherten wurden 2023 mit einem Prozent verzinst. 

Neues Vorsorgereglement 2024

Am 1. Januar 2024 trat das angepasste Vorsorgereglement 2024 in Kraft. Dieses setzt die gesetzlichen Anpassungen aus der eidgenössischen Reform AHV-21 um. Neben der Anhebung des AHV-Rentenalters der Frauen auf 65 Jahre, das bei der SRG beziehungsweise der PKS seit längerem gilt, führte die PKS verschiedene Massnahmen zur Flexibilisierung des Altersrücktritts ein. Die Überbrückungsrenten der PKS werden bis zum neuen AHV-Referenzalter ausgerichtet.

Nachhaltigkeit in der Anlagetätigkeit

Auf Antrag der Anlagekommission hat der Stiftungsrat der PKS die neu entwickelte Nachhaltigkeitspolitik genehmigt. Neben den bereits bestehenden ESG-Grundsätzen unterstützt die PKS nun auch das Pariser Klimaabkommen.