Neue Austauschformate für mehr Publikumsnähe

Der Publikumsrat SRG.R hat seine Programmbeobachtung 2023 auf verschiedenen Ebenen neu ausgerichtet: Zum Beispiel konnten die Ratsmitglieder an zwei von vier Austauschsitzungen virtuell teilnehmen. Zudem fanden neu zwei Treffen in verschiedenen Regionen der rätoromanischen Schweiz statt. Diese Treffen ergänzte der Publikumsrat jeweils mit einem kulturellen Teil, etwa in Form eines geführten Dorfrundgangs.

Um den direkten Austausch mit den Nutzer:innen von RTR zu fördern und diese stärker in die Programmbeobachtungen einzubeziehen, hat der Publikumsrat das Dialogformat «public» lanciert. Zusammen mit interessierten Zuschauer:innen und Zuhörer:innen nimmt er in diesem Rahmen eine Fernseh- oder Radiosendung unter die Lupe. Unmittelbar danach gibt er den Programmverantwortlichen Feedback, und alle Beteiligten treten in den Austausch. Ähnlich funktioniert das Prinzip des neuen Formats «subito». Auch hier gibt der Publikumsrat den Beitragsverantwortlichen direkt nach der gemeinsamen Programmbeobachtung eine Rückmeldung, jedoch ohne dass die Zuschauer:innen und Zuhörer:innen dabei sind. Die neuen Austauschformen werden von allen Beteiligten als konstruktiv und gewinnbringend beurteilt.

Lokale Berichterstattung als Verbindung zur Gesellschaft

2023 hat sich der Publikumsrat mit den Verantwortlichen von RTR über zehn Programmbeobachtungen ausgetauscht. Besprochen wurden folgende Radio-, Fernseh- und Onlinebeiträge sowie der Auftritt von RTR in den sozialen Medien:

  • «Il Grischun en 100 onns»
  • «Cuntrasts»
  • «Novitads»
  • «Late Lounge Live»
  • «Quartiers»
  • «Open Air Lumnezia»
  • «Chatscha»
  • «Vita e cretta»
  • «Elecziuns naziunalas 2023»
  • Instagramkanal «rtr_srg»

Der Publikumsrat lobte besonders, mit welcher Geschwindigkeit auf den Kanälen von RTR über lokale Geschehnisse wie zum Beispiel Entscheidungen aus Gemeindeversammlungen berichtet wird. Die Ratsmitglieder erachten insbesondere die Lokalberichterstattung als wichtig, da sie dazu beiträgt, die Verbindung des Publikums zur rätoromanischen Gesellschaft zu stärken.

Ein grosses Plus sehen die Ratsmitglieder auch in der Publikumsnähe von RTR, zum Beispiel wenn Produktionsteams an Events wie dem «Open Air Lumnezia» oder dem «Big Air Chur» anwesend sind. Weitere Gelegenheiten, mit dem Publikum in Kontakt zu treten, sind die Berichterstattung über regionalgesellschaftlich relevante Themen wie die «Chatscha» (die Jagd) oder Austauschformate wie «Quartiers», «Late Lounge Live» und «Minisguard».

Lob für Mut und Kreativität

Bei der gemeinsamen Diskussion mit den Programmverantwortlichen betonte der Publikumsrat, dass er das Angebot von RTR in seiner Gesamtheit als qualitativ hochwertig erachte. Er hob positiv hervor, dass die Redaktionen mit Kreativität und Mut neue Formate wie beispielsweise «In team intim» oder «A chasa en cuschina» ausprobierten. Hingegen bemängelte er den teils zu unsorgfältigen Umgang mit der rätoromanischen Sprache, wenn deutschsprachige Formulierungen wortwörtlich übersetzt werden, obwohl es passendere rätoromanische Ausdrucksmöglichkeiten gäbe.

Neubesetzungen im Publikumsrat

Das Berichtsjahr wurde vom Tod der Publikumsrätin Tina Vulpi überschattet. Auch für Ursina Schmed-Cathomas, die den Publikumsrat aus beruflichen Gründen verlassen hatte, wurde eine Nachfolge gesucht. Mit Fiona Annarella Könz und Angelina Giossi konnten zwei neue und motivierte Ratsmitglieder gewonnen werden.

Publikumsrat SRG.R

Präsident: Patric Collet
Anzahl Publikumsrats­mitglieder: 15
Anzahl Programm­beobachtungen: 10
Ombudsmann: Toni Hess

Der Publikumsrat im Austausch mit der Bevölkerung nach der Programmbeobachtung «public» in Trun (Bild: Sandra Killias)