Erprobte und neue Wege in der Qualitätssicherung
Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen
Bewährtes erhalten und Neues ausprobieren: Unter diesem Motto lassen sich die Bestrebungen von RTR in der Qualitätssicherung zusammenfassen. Bewährt haben sich der regelmässige und konstruktive Austausch mit dem Publikumsrat SRG.R, die internen Kritikrunden auf allen Redaktionsstufen und die stete Qualitätskontrolle gemäss den publizistischen Leitlinien. Im Rahmen von Redaktionsmeetings wurden aber auch neue Ideen zum Thema Qualitätsprüfung diskutiert und umgesetzt: So wurden zum Beispiel Onlinebeiträge von RTR von Kolleg:innen aus privaten Medienhäusern wie Somedia unter die Lupe genommen und bezüglich ihrer Relevanz beurteilt. Weiter tauschte die Unternehmenseinheit ihre Erfahrungen in der Qualitätssicherung mit öffentlich-rechtlichen Institutionen aus Italien (RAI Südtirol), Luxemburg (Radio 100,7) und Belgien (BRF) aus. Die daraus abgeleiteten Erkenntnisse wurden direkt in den Arbeitsalltag integriert. Nun gilt es, diese Änderungen systematisch zu überprüfen, um verbindliche Massnahmen zu definieren.
Aus- und Weiterbildung
Die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter:innen gewinnt bei RTR immer stärker an Bedeutung. Vor allem Jüngere hegen den Wunsch, sich stetig weiterzubilden: einerseits, um qualitativ bessere Arbeit leisten zu können, andererseits, um den eigenen Marktwert zu steigern. Für langjährige Beschäftigte ist Weiterbildung neben der Erweiterung ihrer Kompetenzen auch ein Zeichen von Wertschätzung und trägt zur Zufriedenheit im Beruf bei. Im Jahr 2023 hielten sich die Anmeldungen zu Weiterbildungen von jüngeren und älteren Mitarbeiter:innen ungefähr die Waage. An Beliebtheit gewonnen hat die individuelle Begleitung mit persönlichen Fachcoachings – vor allem in den Bereichen Videojournalismus, Videoschnitt mit Hive, Sprechbildung und Reportage.
Die eidgenössischen Wahlen
Das Aus- und Weiterbildungsangebot soll die Qualität im Programm laufend steigern. In engem Austausch mit dem Chefredaktor und gestützt auf die publizistischen Leitlinien entsteht deshalb jedes Jahr ein Schulungs- und Weiterbildungsangebot nach Mass. 2023 standen die nationalen Wahlen im Fokus: Während sich die neueren Mitarbeiter:innen vertieft mit dem politischen System der Schweiz, den Wahlprognosen und den Besonderheiten des Bündner Wahlsystems auseinandersetzten, beschäftigten sich die Chefredaktion sowie die Korrespondent:innen in Bern und in den Regionen mit der Einordnung von politischen Themen und der Kommentarform. Die Schulung wurde von einem externen Dozenten geleitet und stellte vor allem das kollegiale Lernen und den Erfahrungsaustausch in den Mittelpunkt.
Anna Caprez
Produzentin Engadin (Bild: RTR)
Führungskompetenz
RTR ist als Medienhaus einem steten Wandel ausgesetzt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, muss sie die bereits lancierte Transformation vorantreiben. Angesichts dessen war 2023 auch das Führungsverständnis ein zentrales Thema im Weiterbildungsangebot. Im zweitägigen Kurs «Führen auf Augenhöhe» beschäftigten sich Kadermitarbeiter:innen mit ihrer Führungskompetenz. Ergänzt wurde der Kurs durch drei intern durchgeführte Tagesworkshops zur Sozial- und Selbstkompetenz. Der kollegiale Austausch unter Führungskräften wurde sehr geschätzt, sodass sich zahlreiche Teilnehmer:innen ein Follow-up im Folgejahr wünschten.
Ursin Lechmann
Produzent Audio/Disponent (Bild: RTR)
Glaubwürdigkeit in den Nachrichten
Auch die Nachrichten waren im Berichtsjahr Gegenstand von Aus- und Weiterbildungen. Dabei stand vor allem die Frage im Zentrum, wie persönlich News vermittelt werden dürfen, damit sie vom Publikum noch als publizistisch korrekt, seriös und glaubwürdig wahrgenommen werden. Die gesamte RTR-Redaktion ging dieser Thematik in einem zweitägigen Workshop nach. Die Erkenntnis: Eine persönliche Begrüssung, eine einfache Sprache sowie eine natürliche Stimmmelodie machen Nachrichten verständlicher, authentischer und publikumsnäher.