Was denkt das Publikum über die Programme und Formate von RSI, RTR, RTS und SRF? Wofür interessieren sich die Zuschauer:innen und Zuhörer:innen? Und wo sehen sie Verbesserungs­potenzial? Die Unternehmenseinheiten der SRG legen Wert auf Rückmeldungen ihres Publikums und suchen den Austausch mit allen Generationen.

«Hallo SRF! Fussball-EURO»: Video-Austausch in elf Fragen und Antworten

Schon vier Tage vor der Fussball-Europameisterschaft brachte «Hallo SRF!» den Ball ins Rollen – und das SRF-Publikum ins Spiel. Fussballinteressierte konnten per Handyvideo ihre Fragen zur Sportberichterstattung stellen und bekamen von den Macher:innen von SRF Sport umgehend Antwort. Warum ein digitales Austauschformat? «Damals konnten wir aus Sicherheitsgründen kein Publikum ins Sportstudio einladen und Schulklassenführungen waren schon seit Monaten nicht mehr möglich», erklärt Andrea Hemmi, Abteilungsleiterin Kommunikation. Deshalb habe ihr Team in Schulen und an Universitäten den Aufruf gestartet, per Handy Fussball-Fragen einzureichen. «Hallo SRF!» hat elf davon ausgewählt. Elf Mitarbeitende von SRF Sport, die während der Europameisterschaft vor und hinter der Kamera im Einsatz standen, lieferten je eine Antwort auf eine Frage. So erzählte beispielsweise Kommentator Sascha Ruefer von seinen Recherchen vor den Spielen und Reporter Jeff Baltermia erklärte, wer die Fussballer für die Interviews nach den Spielen aussucht. Vom 7. bis 21. Juni 2021 wurde täglich ein Video auf srf.ch/hallosrf und in der SRF Sport App publiziert. Insgesamt rund 80’000 Zugriffe auf Play SRF und in den sozialen Medien verzeichnete die Serie.

Persönliche Rundgänge durch die SRF-Studiowelt

«Höchste Zeit, dass in den Studios wieder Leben einkehrt», sagte Sportkommentator Marco Felder, als er im November 2021 die ersten Besucher:innen nach der Corona-bedingten Pause begrüsste. Unter anderem waren 20 Vertreter:innen der Bürgergemeinde Etziken im Studio Leutschenbach zu Gast. Von Marco Felder wollten sie wissen, welches sein aussergewöhnlichstes Erlebnis war. Ausserdem interessierten sie sich für spannende Anekdoten aus der Sportwelt. Der persönliche Austausch mit dem Sportkommentator war ein Highlight für die Besucher:innen. Das Portfolio der Führungen wurde 2021 auf den neusten Stand gebracht. Neben überarbeiteten Sendungsdekors und digitalen Interaktionsmöglichkeiten wie dem «Hallo SRF!»-Quiz ist, wie bisher, ein Einblick in die SRF-Studios fester Bestandteil jeder Führung. Einen hohen Stellenwert haben auch die Diskussionen über den Service public, den Qualitätsjournalismus und das Engagement von SRF gegen Fake News. Ab November 2021 führte SRF 39 Führungen durch und empfing rund 640 Besucher:innen.

Besucher:innen im Gespräch mit Sportkommentator Marco Felder

«Bei unseren Besucherführungen bauen wir vermehrt auch digitale Interaktionen und Formate ein. Wir stellen neu konzipierte Sendungen vor, erklären unsere Veränderungs­prozesse und liefern Hintergrund­informationen zu unserer Arbeit.»

Raphael Amrein
Leiter Publikumsdialog SRF

«Tout est possible!»: einwöchige Solidaritätsaktion in der Westschweiz

Zusammen mit der Glückskette und den Radios Régionales Romandes (RRR) war RTS vom 11. bis 17. Dezember 2021 mit «Tout est possible!» auf Tournee. Dank der Unterstützung von 1673 Freiwilligen gelang es, in der Westschweiz 55 Projekte zu realisieren. Gemeinnützige Organisationen und Privatpersonen, die über das nötige Know-how oder Werkzeug verfügten, taten sich zusammen, um gemeinsam Räume zu renovieren, Bäume zu pflanzen oder eine Werkstatt auf Vordermann zu bringen. Um die dreiwöchige Aktion begleiten zu können, stellte «La Première» das Radioprogramm komplett um. Auch RTS 2 und Play RTS begleiteten die Solidaritätsaktion. «All diese Handreichungen sind eine schöne Anerkennung für die Glückskette, die 2021 ihr 75-jähriges Bestehen feierte», sagt RTS-Moderatorin Tania Chytil.

RTS organisiert 160 Veranstaltungen für die Westschweizer Bevölkerung

Angesichts der Pandemie erwies sich die Organisation von Events 2021 als grosse Herausforderung. Dennoch nahmen mehr als 3000 Personen an einem der 160 Anlässe teil, die RTS in der Westschweiz organisierte. Die Veranstaltungen, Workshops und Führungen wurden auf der Website avecvous.rts.ch ausgeschrieben. «Mit unseren Events wollen wir unserem Publikum einen Austausch ermöglichen und aufzeigen, wie wir hinter den Kulissen arbeiten. Auch für uns sind diese Austauschformate wertvoll, denn sie erlauben eine andere Art des Dialogs mit der Bevölkerung», erklärt Stanislas Burki, Leiter der Abteilung Events bei RTS. Das Projekt «La Villa de Couleur 3» ist ein gutes Beispiel dafür: In den Sommermonaten zog das Radioteam zunächst nach Neuchâtel und später an das Ufer des Genfersees, um von dort aus zu senden. Auf dem Programm standen Sendungen im Freien, Konzerte sowie DJ- und Sportworkshops mit ausgewiesenen Profis.

Eine Schnitzeljagd durch die Bahnhöfe der italienischen Schweiz

Anlässlich der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels und des neuen Fahrplans haben RSI Rete Tre und die SBB eine Schnitzeljagd organisiert. Am 4. September 2021 traten 350 Personen in 100 Teams gegeneinander an. Sie lösten Rätsel und sammelten Hinweise in der Hoffnung, SBB-Gutscheine von insgesamt 2000 Franken zu gewinnen. Das Ziel dieses Events war, gemeinsam mit der Bevölkerung den öffentlichen Verkehr zu feiern. Denn: Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) hat das Reisen sowohl innerhalb der italienischen Schweiz als auch in andere Regionen beschleunigt. Die gemeinsame Schnitzeljagd für Gross und Klein führte an den wichtigsten Bahnhöfen der italienischen Schweiz vorbei: in Bellinzona, Biasca, Chiasso, Locarno, Lugano und Mendrisio. RSI begleitete die Veranstaltung in den sozialen Medien. Die 20 Instagram-Stories erreichten im Durchschnitt 3000 Personen.

«Siamo fuori»: Geschichten aus der Region

In der letzten Folge der Sendung «Filo diretto» im Juni 2021 gestand Davide Riva seiner Moderationskollegin Carlotta Gallino, genannt Charlie: «Ich würde die Leute gerne vor Ort treffen, persönlich mit ihnen sprechen und Geschichten aus ihrem täglichen Leben erfahren.» Gesagt, getan. Seit dem 4. Oktober 2021 ist das Nachmittagsprogramm von RSI LA 1 um eine Sendung reicher: «Siamo fuori». Einmal pro Woche wird in der Livesendung eine Region im Tessin erkundet, wobei in jeder Folge ein anderer Ort im Fokus steht. Während sich Moderatorin Charlie im Studio mit einem Gast unterhält, sitzen Davide Riva und Christian Frapolli in ihrem Elektrobus mit integrierter Campingküche und warten auf vorbeikommende Besucher:innen. Um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, kochen die Moderatoren in ihrer Campingküche gelegentlich eine ihrer Spezialitäten. Denn: Mit vollem Magen lässt es sich besser plaudern.

RTR digitalisiert die Archivbestände

In den Archiven von RTR befinden sich rund ​65’000 Audio- und 40’000 Videodateien. Die Sammlung ist das Resultat der zwei Projekte «Digitalisierung von Altbeständen» und «Archivöffnung». Letzteres wurde Ende 2021 abgeschlossen. Nun ist, mit wenigen Ausnahmen, der gesamte Videobestand von RTR seit 1963 auf Play RTR abrufbar. Auf das RTR-Archiv greift auch die zweisprachige Seite nossaistorgia.ch zu. Die interaktive, von RTR redigierte Plattform ermöglicht Archivfans, eigene Fotos, Videos oder Audios aus privaten Beständen hochzuladen und in den Austausch mit anderen Nutzer:innen zu treten. Ende 2021 waren rund 9’500 Dokumente auf nossaistorgia.ch zu finden. Ausserdem realisierte RTR 2021 zusammen mit SRF die Plattform timelines.srf.ch/rm auf Rätoromanisch. Auf der Video- und Audioplattform können Nutzer:innen ihr Geburtsdatum eingeben und entdecken, was die Schweiz an diesem Tag bewegte.

Auf nossaistorgia.ch befindet sich auch Material von RTR. Hier ein Foto der Radioredaktion «Allegra» von 1983.

75 Jahre SRG.R: gemeinsam für die rätoromanische Schweiz

Am 12. Oktober 1946 wurde die Pro Radio Rumantsch, die heutige Regionalgesellschaft SRG SSR Svizra Rumantscha (SRG.R), gegründet. Die SRG.R feierte daher im Jahr 2021 ihren 75. Geburtstag und organisierte zu diesem Anlass Veranstaltungen in Disentis/Mustér und Celerina/Schlarigna (siehe auch Regionalgesellschaft SRG.R). RTR unterstützte die Regionalgesellschaft bei der Organisation der Feierlichkeiten. Ob Ländlerkapelle, Tanzdarbietungen oder Rockband, den Besucher:innen wurde ein kulturell und kulinarisch reichhaltiges Menu geboten. An der Jubiläumsgeneralversammlung nahmen regionale und kantonale Vertreter:innen teil. Ihre Grussbotschaften waren Ausdruck der Wertschätzung, die sowohl der SRG.R und RTR als auch der SRG entgegengebracht wird.

«Die Struktur der SRG ist ziemlich komplex, widerspiegelt jedoch die viersprachige, demokratische Schweiz.»

Vincent Augustin
Präsident SRG.R