Was unsere Topkader, Kader und GAV-Mitarbeitenden verdienen

2021 betrug die Lohnsumme der SRG 611 Millionen Franken. Die SRG verwendete davon rund vier Fünftel (505 Millionen Franken) für fest angestellte Mitarbeiter:innen mit Gesamtarbeitsvertrag und rund einen Fünftel (107 Millionen Franken) für die Kader sowie für Mitarbeiter:innen mit individuellem Arbeitsvertrag (IAV).

2021 betrug der tiefste SRG-Jahreslohn 54‘700 Franken und der höchste 534‘000 Franken (inklusive Leistungsanteil und Neben­leistungen). Das entspricht einem Verhältnis von 1 zu 9,8. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Verhältnis vom tiefsten zum höchsten Lohn gleich geblieben.

Die Vergütung des Präsidenten beträgt 153’300 Franken für ein 50-Prozent-Pensum (135’000 Franken Honorar und 18’300 Neben­leistungen). Die acht weiteren Mitglieder des VR erhalten eine Pauschale von 32’000 Franken für ein 20-Prozent-Pensum. Dazu wird jede Ausschusssitzung mit 1000 Franken vergütet. Durch eine höhere Anzahl Sitzungen ist die Entlöhnung der VR-Mitglieder 2021 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Für die zwei vom Bundesrat und die zwei von der Delegiertenversammlung gewählten Mitglieder betrug die durchschnittliche Vergütung für das nationale Mandat 49’092 Franken. Für die vier Präsidenten der Regionalgesellschaften, die zusätzliche Funktionen in den Regionen ausüben, betrug die durchschnittliche Vergütung 88’626 Franken (49’092 Franken für das nationale Mandat zuzüglich 39’534 Franken für das regionale Mandat).

2021 verdiente der Generaldirektor SRG total 534’014 Franken (Vorjahr 532’857 Franken). Die sieben Mitglieder der Geschäftsleitung verdienten durchschnittlich 388’228 Franken (Vorjahr 389’702 Franken). Ihre Vergütung ist abhängig von der Grösse der Unternehmenseinheit und des Aufgabenportfolios.

Die Geschäftsleitungsmitglieder der Unternehmenseinheiten und der Tochtergesellschaft SWISS TXT verdienten 2021 durchschnittlich 251’916 Franken. Die Höhe der Vergütung variiert stark und ist von der Grösse der Unternehmenseinheit beziehungsweise Tochtergesellschaft und des Aufgabenportfolios abhängig – wie dies bei der nationalen Geschäftsleitung auch der Fall ist.

Die Kaderlohnsumme der SRG stieg in den letzten fünf Jahren durchschnittlich um 0,7 Prozent, jene des Schweizer Gesamtmarkts um durchschnittlich 0,8 Prozent. Die Lohnentwicklung bei den Kadern der SRG lag also leicht unter dem Niveau des Schweizer Gesamtmarkts für Kader.

Die Personalpolitik der SRG folgt dem Prinzip der Gleichbehandlung von GAV- und Kadermitarbeiter:innen: In den letzten fünf Jahren stellte die SRG gleich viele finanzielle Mittel (durchschnittlich 0,7 Prozent der Lohnsumme) für Lohnmassnahmen des GAV-Personals und der Kader zur Verfügung.

Der SRG-Durchschnittslohn ist zwischen 2017 und 2021 von 105‘963 auf 107‘168 Franken gestiegen (+1,1 Prozent). Im Durchschnittslohn nicht enthalten sind allfällige Zulagen (zum Beispiel für Nacht- oder Sonntagsarbeit), da diese nach Vertragsart und Einsatz stark schwanken. 2021 betrug der Medianlohn 102‘146 Franken.

Die unterschiedlichen Durchschnittslöhne sind auf die Ausbildungs­abschlüsse und auf das Marktumfeld zurückzuführen: Am meisten Hochschulabsolvent:innen gibt es in den Redaktionen (71 Prozent), bei den Expert:innen und Spezialist:innen (59 Prozent) sowie in der Informatik (37 Prozent). Diese Berufsgruppen sind zudem auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, was sich in den Löhnen widerspiegelt. In den technischen, logistischen und administrativen Funktionen finden sich vor allem Mitarbeiter:innen mit abgeschlossener Berufsausbildung. Dies zeigt sich auch in den tieferen Durchschnittslöhnen.

Die Löhne der journalistischen Funktionen bemessen sich nach Verantwortung und Erfahrung: Leiter:innen von grossen Redaktionen verdienen am meisten. Im Mittelfeld liegen Medienschaffende mit redaktioneller Tätigkeit und viel Erfahrung (Seniors) – ihr Durchschnittsalter beträgt 48 Jahre. Am wenigsten verdienen Mitarbeiter:innen im Bereich Grafik und Multimedia-Design sowie Redaktor:innen mit wenig Erfahrung (Juniors) – ihr Durchschnittsalter beträgt 34 Jahre.

Bei der Lohnentwicklung liegt die SRG im unteren Mittelfeld: In der Schweiz stiegen die Löhne in den letzten fünf Jahren um 0,5 Prozent­punkte mehr als bei der SRG. Vergleicht man die SRG mit der gesamten Medienbranche (vom Lokalradio bis zum national tätigen Medien­konzern), so war die Entwicklung bei der SRG höher (+1,6 Prozent). Proportional stellte die SRG mehr Mittel für individuelle als für generelle Lohnentwicklungsmassnahmen zur Verfügung. Dafür gibt es zwei Gründe: Rund vier Fünftel der Mitarbei­ter:innen haben ihren Maximallohn noch nicht erreicht, und zwischen 2017 und 2020 gab es kaum eine Teuerung (im Jahr 2021 positive Teuerung von 0,6 Prozent).

Die SRG untersucht mit dem Lohngleichheitsinstrument des Bundes (Logib) jährlich die Lohndifferenzen zwischen den Geschlechtern. In der SRG sind die Frauenlöhne 2,5 Prozent tiefer als die Männerlöhne. Im Vergleich zur Schweizer Gesamtwirtschaft ist dies ein guter Wert, der unter der Toleranzschwelle des Bundes von 5 Prozent liegt. SRG-Analysen zeigen, dass mehr als die Hälfte der 2,5 Prozent Lohndifferenz durch nichtdiskriminierende Faktoren entsteht – vor allem durch Entschädigungen für Nacht- und Wochenendarbeit. Dies betrifft vorwiegend Männer. Ohne diesen Faktor beträgt der Lohnunterschied noch 1,1 Prozent.