«Porta averta»: Erfahrene Mitarbeiter:innen begleiten angehende VJ
RTR
Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen
Zentral für die Wahrnehmung und die Qualitätssicherung des Angebots ist der Dialog mit dem Publikum auf Augenhöhe. RTR legt grossen Wert darauf. Neben den Sitzungen des Publikumsrates der SRG.R, die mindestens viermal pro Jahr stattfinden, wird auch das Umfragepanel mit rund 800 Personen regelmässig zu Feedbackzwecken genutzt. Zudem füllen die Produzent:innen wöchentlich ein internes Qualitätspanel aus, wo nebst Qualitätskriterien wie beispielsweise Relevanz, Stil und Storytelling auch das Benchmarking mit anderen Medienhäusern in Graubünden im Fokus steht. Zweimal pro Jahr analysieren die Programmverantwortlichen die Resultate gemeinsam und besprechen wo nötig Massnahmen. Zu diesen Qualitätsanalysen werden auch externe Expert:innen beigezogen.
Der Publikumsrat beobachtet das Angebot regelmässig und stellt ein gutes Monitoring des gesamten Programms von RTR sicher. 2021 integrierte er auch Weiterbildungssequenzen in seine Sitzungen und bekam Einblick in die Social-Media-Strategie, den aktuellen Stand der digitalen Projekte (Speech-to-Text, Text-to-Text) sowie die neuen publizistischen Leitlinien von RTR und SRF.
Die Überarbeitung dieser Leitlinien stand 2021 im Fokus. Dazu fand im Mai ein Austausch anlässlich der Veranstaltungsreihe «Sur mezdi» («Über Mittag») mit Lis Borner, Chefredaktorin Audio SRF, statt. An diesem Anlass wurden die neuen Leitlinien vorgestellt und diskutiert.
Um der Diversität im Programm Rechnung zu tragen, lancierte RTR 2021 das Projekt 50:50. Das Ziel des Projekts ist, eine ausgewogene Vertretung der Geschlechter bei Expert:innenstimmen im Programm zu haben. Neu erfasst deshalb jede Redaktion die Anzahl Wortmeldungen von Frauen und Männern in ihren Beiträgen. Letztes Jahr haben die Redaktionen die Liste der Expert:innen überarbeitet. Anlässlich sogenannter «Edit-a-thons» wurden neue Expert:innenkontakte ins Redaktionssystem übertragen mit dem Ziel, mehr Frauen zu Wort kommen zu lassen. In einem nächsten Schritt soll auch die Vielfalt der Ortschaften, aus welchen die Geschichten stammen, gemessen werden.
Aus- und Weiterbildung
Das strategische Unternehmensziel, Inhalte noch smarter und effizienter zu produzieren, hat bei der Aus- und Weiterbildung im Jahr 2021 zu einer Neuausrichtung geführt. Um alle Fernseh- und Onlineredaktor:innen zu professionellen Videojournalist:innen (VJ) zu befähigen, wurde das bei RTR vorhandene Wissen von Mitarbeiter:innen, welche bereits seit Jahren erfolgreich filmen, genutzt. Diese übernahmen in Zusammenarbeit mit der Aus- und Weiterbildungsverantwortlichen die konzeptionelle Führung und leiteten die Ausbildung als Coaches. In modular aufgebauten Lehrgängen wurden im Verlauf des Jahres 34 Mitarbeiter:innen während 209 Kurstagen ausgebildet. Zusätzliche Gruppencoachings und die von RTR eingerichtete «Porta Averta» (offene Tür) für eine individuelle Begleitung und Hilfestellung gewährleisten die erwünschte Nachhaltigkeit dieser Ausbildung.
Insbesondere die Mitarbeiter:innen, die den Kolleg:innen als Coaches zur Seite standen, haben beträchtlich zum Erfolg dieses Ausbildungskonzepts beigetragen. Das Konzept wurde von den Teilnehmer:innen positiv aufgenommen, wie folgende Aussage eines Kursteilnehmers zeigt: «Das Verständnis für die alltäglichen Herausforderungen und die Geduld der Coaches, die Anpassung an die Gruppenbedürfnisse während des Kurses und die Freude, das Wissen zu teilen, waren ein Mehrwert dieser Ausbildung. Es ist ziemlich cool, selbstständig zu filmen.» Die positiven Erkenntnisse und die Rückmeldungen der Teilnehmer:innen haben die Weiterbildungsverantwortlichen bestärkt, diesen Ansatz auch bei künftigen Schulungen zu verfolgen.
Nach den eingeschränkten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Corona-Jahr 2020 hat das Interesse sich weiterzubilden im 2021 wieder stark zugenommen. Dabei stand insbesondere die Persönlichkeitsentwicklung im Zentrum. Im Allgemeinen ist das Bewusstsein für das Aus- und Weiterbildungsangebot von RTR und der SRG merklich gestiegen. Das Angebot wird von den Mitarbeiter:innen geschätzt.