Erste romanische Webserie «Metta da fein» überzeugt

Publikumsrat SRG.R

Der Publikumsrat der SRG.R hat im Jahr 2021 an den vier Sitzungen acht Beobachtungen mit den Programmverantwortlichen von RTR besprochen. An der Februarsitzung wurden sechs neue Mitglieder im fünfzehnköpfigen Gremium willkommen geheissen.

Die Highlights von RTR unter der Lupe

Folgende Beiträge im Radio, Fernsehen und online standen im Fokus:

  • die erste romanische Webserie «Metta da fein»,
  • die SRG-Streaming-Plattform Play Suisse,
  • das Social-Media-Format «Veni Vidi Venderdi»,
  • die nationale Animationsserie «Let’s say»,
  • die Moderationen in Radio und TV,
  • «In team intim», der erste rätoromanische Podcast über Sexualität,
  • «Moritori a ...», ein theatralischer Krimi zum Mitraten,
  • «Artg musical» mit Produktionen von RTR und der SRG.

Die erste romanische Webserie «Metta da fein» bekam gute Noten, abgesehen von der letzten Folge. In dieser ist aus Sicht des Publikumsrates der rote Faden verloren gegangen. Bei Play Suisse haben die interessanten, viersprachigen Angebote der SRG sowie die kulturellen und regionalen Eigenheiten überzeugt. Bemängelt wurde, dass romanische Sendungen schwer auffindbar seien. Dank Play Suisse wurde die Webserie «Metta da fein» über die Sprachgrenzen hinaus bekannt und zählte zu den zehn meistgesehenen Formaten. Das neue Social-Media-Format für Jugendliche «Veni, Vidi, Venderdi» – drei Personen, drei Themen, fünfzehn Minuten – hat gemäss Publikumsrat viel Entwicklungspotenzial. Bei den Diskussionen fehlt aus Sicht des Publikumsrates noch der «Flow», die Themen sollten vorgängig bekanntgegeben werden und die Moderator:innen weniger zaghaft auftreten.

In der Herbstsitzung gab insbesondere die Moderation beim Radio Anlass zu Kritik. Die Moderator:innen seien nicht so gut vorbereitet wie beim Fernsehen. Zu häufig würden deutsche und englische Ausdrücke verwendet, deutsche Redewendungen wortwörtlich ins Romanische übersetzt und Adjektiv-Angleichungen vernachlässigt. Des Weiteren nahm der Publikumsrat das nationale Projekt «Let’s say»unter die Lupe. Die Animationsserie polarisierte. Die gewählten Themen überzeugten, die ganze Geschichte ist aus Sicht des Publikumsrates jedoch unzusammenhängend und künstlich.

«Intim, criminal e musical» waren die drei Hauptthemen der letzten Jahressitzung. Der erste romanische Sex-Podcast «In team intim» wurde als spontan, frisch, interessant und glaubhaft empfunden. Die Themenwahl, die Diskussionen der zwei Redaktor:innen und der Austausch mit den Expert:innen haben dem Publikumsrat gefallen. «Moritori a ... Trin», ein Mitratekrimi der besonderen Art, wurde als spannend, interessant und vielfältig eingestuft. Überzeugt haben vor allem die Improvisationen der Laienschauspieler:innen, die Erklär-Animationen und die Grafik. «Artg musical» mit Eigenproduktionen von RTR, Produktionen der SRG sowie Konzerten und Aufnahmen der EBU ist in der Rumantschia sehr beliebt. Die Interviews mit den Protagonist:innen sind interessant und fundiert. Die Informationen der Redaktor:innen zu den einzelnen Musikstücken könnten noch vertieft werden.

Der Publikumsrat dankt RTR für die hervorragende journalistische Arbeit im Dienst der Rumantschia und schliesst sich den Worten des RTR-Direktors Nicolas Pernet an: «II futur dependa da quai che nus faschain oz» (die Zukunft hängt davon ab, was wir heute machen).

Publikumsrat SRG.R

Präsidentin: Carmen Dedual
Anzahl Programm­beobachtungen: 8
Anzahl Publikumsrats­mitglieder: 15
Ombudsmann: Toni Hess