Die SRG leistet einen Beitrag zum Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Landesteilen der Schweiz, zur Meinungsvielfalt und zum gegenseitigen Verständnis der verschiedenen Kulturen. Sie berücksichtigt in ihren Angeboten die Bedürfnisse von Menschen mit Sinnesbehinderungen und bietet Untertitelungen, Audiodeskriptionen sowie Über­setzungen in Gebärdensprache an.

Barrierefreies Fernsehen

2017 hat die SRG ein Abkommen mit sieben Verbänden für sinnesbehinderte Menschen geschlossen. Darin verpflichtet sie sich, ihr Angebot für hör- und sehbehinderte Menschen signifikant zu erhöhen. Beim Fernsehen soll der Anteil untertitelter Programme bis ins Jahr 2022 auf 80 Prozent gesteigert werden. Die Angebote im Internet sollen grösstenteils mit Untertiteln belegt werden. Auch bei gebärdeten Sendungen (bis zu 1000 Stunden) und bei der Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen (bis zu 900 Stunden) werden die Angebote bis Ende 2022 massiv erhöht.

  • Untertitelung: 77 Prozent der Fernsehprogramme sind 2021 mit Untertiteln für Hörbehinderte ausgestrahlt worden. Das entspricht einem Total von 44’785 Stunden. Auch ein Teil der im Internet angebotenen Programme wurde 2021 mit Untertiteln versehen. So können beispielsweise auch auf der Play-App von SRF und RTS, bei RSI auf rsi.ch/play sowie auf der neuen Streaming-Plattform Play Suisse Untertitel eingeschaltet werden.
  • Gebärdensprache: RSI, RTS und SRF versehen seit 2008 eine Ausgabe der «Tagesschau» mit Gebärdensprache. Auch die Ansprachen des Bundesrates zu eidgenössischen Abstimmungen, die nationale 1.-August-Sendung sowie die Ansprache des Bundesrats zum Tag der Kranken sind in Gebärdensprache verfügbar. Bei SRF werden zusätzlich die Sendungen «Meteo», «Kassensturz», «Puls», «Rundschau» und «Schweiz aktuell» in Gebärdensprache ausgestrahlt und bei RTS die Sendungen «A bon entendeur»*, «T.T.C. – Toutes taxes comprises»* sowie die Kindersendung «Helveticus». Bei RSI sind es ebenfalls die Sendung «Helveticus» und das Wissenschaftsmagazin «Il giardino di Albert». Die nationale Gebärdensprachsendung «Signes» war 2021 jeweils neunmal auf RSI, RTS und SRF zu sehen. 2021 sendete die SRG 819 Stunden in Gebärdensprache (exklusiv Pressekonferenzen): SRF sendete 340 Stunden, RTS 240 Stunden, RSI 239 Stunden (inklusive HbbTV). Die drei Unternehmenseinheiten übertrugen zudem die Pressekonferenzen des Bundes sowie einzelner Kantone zum Thema Coronavirus in Gebärdensprache, ebenso wie die vor- und nachgelagerten journalistischen Einordnungen. Bei SRF waren es 91 Stunden, bei RTS 20 Stunden und bei RSI 38 Stunden. Das gesamte Angebot in Gebärdensprache umfasste folglich 968 Stunden.
  • Audiodeskription: Dank Audiodeskription – einer laufenden akustischen Beschreibung – können blinde und sehbehinderte Menschen dem Geschehen am Bildschirm folgen. 2021 strahlte die SRG 1258 Stunden Audiodeskription (inkl. Wiederholungen) aus, darunter Quizsendungen, Dokumentationen, Spielfilme und Serien. «Wilder», «Jackpot des Lebens – La chance de ta vie», «Neumatt», «Sacha» und «Signes» beispielsweise wurden in allen Sprachregionen audiodeskribiert. Insgesamt waren es bei SRF 594 Stunden, bei RTS 336 Stunden und bei RSI 328 Stunden Audiodeskription.

* Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Produktion von «A bon entendeur» und «T.T.C. – Toutes taxes comprises» zwischenzeitlich unterbrochen werden.

Coronavirus, Haiti und Afghanistan: Hilfe für Menschen in Not

Die SRG ist solidarisch, wenn es um humanitäre Belange geht. Ende 2011 wurde die Partnerschaft der SRG mit der Stiftung Glückskette in einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit überarbeitet. Die Vereinbarung beinhaltet weiterhin die wichtigsten Punkte des Ursprungsdokuments. Dazu gehören beispielsweise die enge Partnerschaft und die daraus resultierende landesweite und exklusive Unterstützung der Glückskette durch alle SRG-Medien bei Spendenaufrufen nach einer Katastrophe im In- oder Ausland. Daneben ist die Glückskette aber zum Beispiel in ihrer Finanzverwaltung vollständig unabhängig. Die Glückskette selbst ist kein Hilfswerk. Deshalb werden die operationellen humanitären Aktivitäten im Ausland von 24 akkreditierten Schweizer Partnerorganisationen ausgeführt. In der Schweiz arbeitet die Glückskette mit nationalen, regionalen und lokalen Organisationen zusammen.

75 Jahre Glückskette

Im Jahr 2021 feierte die Glückskette mit der Unterstützung der SRG ihr 75-jähriges Bestehen und organisierte im Dezember eine Solidaritätswoche, die mit einem Sammeltag für Kinder in Not in der Schweiz und auf der ganzen Welt abgeschlossen wurde. Von den beiden Radiomoderatoren Jack Rollan und Roger Nordmann am 26. September 1946 auf Radio Sottens in Lausanne initiiert, hat die Glückskette bis heute fast zwei Milliarden Franken Spenden gesammelt und Millionen Menschen in über 5000 Hilfsprojekten unterstützt. Im vergangenen Jahr konzentrierte sich die Arbeit der Stiftung vor allem auf die am stärksten vom Coronavirus betroffenen Menschen, die Kinderhilfe sowie die Unterstützung der Bevölkerung von Afghanistan und Haiti. Die Glückskette finanzierte mit 34 Millionen Franken 348 Projekte zugunsten von Menschen in Not.

Über 27 Millionen Franken Spenden

Im vergangenen Jahr führte die Glückskette mit der Unterstützung der SRG vier Spendensammlungen durch. Angesichts der verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie in Indien und Nepal rief die Glückskette Ende Mai zu Spenden für Coronavirus International auf. Im August lancierte die Stiftung innert kurzer Zeit die Spendensammlungen für das vom Erdbeben verwüstete Haiti sowie für die Menschen, die in Afghanistan aufgrund der Machtübernahme der Taliban fliehen mussten. Insgesamt kamen im Jubiläumsjahr 2021 mehr als 27 Millionen Franken Spenden zusammen.

2x Weihnachten: über 53’000 Pakete für armutsbetroffene Menschen

Jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr treffen beim Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) tausende Pakete ein, allesamt gefüllt mit haltbaren Lebensmitteln wie Reis, Tee und Konservendosen sowie Toiletten- und Körperhygieneartikeln. In einer grossen Lagerhalle des SRK werden die Güter sortiert, sorgfältig verpackt und anschliessend an armutsbetroffene Menschen in der Schweiz verteilt. Jedes Jahr sind an der Aktion «2x Weihnachten» freiwillige Helfer:innen mit dabei und machen die gespendeten Pakete versandbereit. 2021 gingen 53’600 Geschenkpakete ein, darunter 3400 Onlinepakete im Wert von 434’000 Franken. Mit den Spenden der Onlinepakete finanziert das SRK Winterhilfeprojekte in Armenien, Bosnien, Herzegowina, Moldawien und Kirgistan. RSI, RTR, RTS und SRF haben in ihren Programmen mit zahlreichen Reportagen und Beiträgen über die Aktion berichtet. «2x Weihnachten» ist eine Aktion der Trägervereine SRK, SRG, Post und Coop. Sie entstand 1997 auf Initiative der SRG.

Finanzausgleich für gleichwertige Programme

Die SRG produziert als einziges Medienunternehmen in allen vier Sprachräumen und in allen Landessprachen audiovisuelle Angebote. Möglich machen es Schweizer Werte wie Solidarität und Föderalismus – auf ihnen gründet unser Selbstverständnis und daran richten wir unsere Arbeit aus. Nur dank des Solidaritätsbeitrags der Deutschschweizer:innen kann die SRG auch die anderen Sprachregionen täglich mit einem vielfältigen und hochwertigen Radio-, TV- und Webangebot bedienen. Von den 885 Millionen Franken, welche die Deutschschweiz einnimmt, erhält sie 525 Millionen Franken. Die übrigen 360 Millionen Franken werden umverteilt: 115 Millionen kommen der Westschweiz zugute, 225 Millionen der italienischen Schweiz und 20 Millionen der rätoromanischen Schweiz. Mit dem solidarischen Finanzausgleich leistet die SRG einen wichtigen Beitrag zum nationalen Zusammenhalt, zum gegenseitigen Verständnis und zum Austausch zwischen den Sprachregionen.

Regionaler Finanzausgleich der Einnahmen aus der Medienabgabe

in Mio. Franken

  • So viele Einnahmen aus der Medienabgabe stehen der Region 2021 zur Verfügung
  • So viele Einnahmen aus der Medienabgabe werden an die Region umverteilt
  • So viele Einnahmen aus der Medienabgabe nimmt die Region selber ein

Regionaler Finanzausgleich der Einnahmen aus der Medienabgabe (1,22 Milliarden Franken). Ein grosser Teil der Einnahmen aus der Medienabgabe aus der Deutschschweiz wird den anderen Sprachregionen zugewiesen (Umlagerung der zentralen Leistungen eingeschlossen; rundungsbedingte Differenz möglich).