Spielfilme, Serien, Animationsfilme und Dokumentationen: Die SRG bietet ihrem Publikum eine reiche Auswahl an schweizerischen und internationalen Produktionen. Die Serien und Filme sind live im Fernsehen zu sehen und während einer gewissen Zeit als Video-on-Demand auf den regionalen Playern sowie auf Play Suisse verfügbar.

«Neumatt» – Familiendrama um Heimat, Hof und Hochleistungskühe

Michi Wyss führt als Unternehmensberater in Zürich ein Leben auf der Überholspur. Als sein Vater sich das Leben nimmt, kehrt er wider Willen auf den elterlichen Bauernbetrieb zurück. Doch wie soll es mit dem schwer verschuldeten Hof weitergehen? Die Hauptrollen in der von SRF und Zodiac Pictures produzierten Serie spielten Julian Koechlin, Rachel Braunschweig und Jérôme Humm. Regie führten Sabine Boss und Pierre Monnard. Zu sehen war die erste Staffel von «Neumatt» im September 2021 auf SRF 1, auf Play SRF und auf Play Suisse. Im Fernsehen erreichte die Serie einen Marktanteil von 33,2 Prozent.

«Tschugger», die kultige Krimikomödie aus dem Wallis

Auf dem lokalen Polizeiposten beschränkt sich die Arbeit in der Regel auf die Verkehrsschulung von Primar­schüler:innen. Doch dann reisst ein Mordversuch das ungleiche Polizistenduo Bax und Pirmin aus der Lethargie. Die beiden «Tschugger» ermitteln parallel zur Bundespolizistin Annette und nutzen dabei ihren Heimvorteil. Schon bald sehen sich die beiden mit Drogenhandel und der Mafia konfrontiert. Regisseur, Schauspieler und Autor David Constantin hat die Serie vorwiegend mit Laien­dar­steller:innen gedreht. Die fünf Folgen der ersten Staffel erreichten auf SRF 1 durchschnittlich 446’000 Zuschauer:innen sowie insgesamt eine Million Starts auf Play SRF und Play Suisse.

«La vie de J.C.», eine Comedyserie mit Jesus in der Hauptrolle

Die von RTS und Luna Films produzierte Comedyserie «La vie de J.C.» zeichnet in vierminütigen Episoden das Leben von Jesus Christus nach. J.C. und seine Jünger wurden von bekannten Westschweizer Komikern verkörpert, unter ihnen Vincent Veillon (J.C.), Yann Marguet (Petrus) und Garance La Fata (Maria Magdalena). Wegen der Corona-Pandemie fanden die Dreharbeiten nicht wie geplant in Italien, sondern in der Schweiz statt und dauerten nur gerade zwölf Tage. Regie führten Philippe Chappuis und Gary Grenier. «La vie de J.C.» war von September bis Dezember auf RTS 1 zu sehen und ist auf Youtube, Facebook und Play Suisse verfügbar.

«Sacha», eine Psychothrillerserie über sexuellen Missbrauch

Eine angesehene Staatsanwältin schiesst einen Mann an, doch sie verschweigt ihr Motiv. «Sacha» erzählt von sexuellem Missbrauch, toxischen Beziehungen und der Suche nach Liebe. Die Serie beruht auf dem autobiografischen Roman «Le soleil au bout de la nuit» von Nicole Castioni und ist eine Koproduktion von RTS, Arte und Rita Productions, einer Genfer Produktionsfirma. Regie führte Léa Fazer. «Sacha» ist auf Play RTS und Play Suisse zu sehen.

«Arthur 2»: Serienmördern auf der Spur

Folter, Geheimnisse und Rachegelüste: Die zweite Staffel von «Arthur», die ab dem 31. Oktober 2021 auf Play RSI, Youtube und Play Suisse ausgestrahlt wurde, konnte an den Erfolg der ersten Staffel anknüpfen. Die erste Staffel hatte mehrere Auszeichnungen gewonnen und sich im Web Series World Cup als «beste Webserie» durchgesetzt. Nun folgte der zweite Streich: «Mehr Verfolgungsjagden, mehr Adrenalin, mehr Blut: In der zweiten Staffel konnten wir dank unseres ‹Serienmörders von nebenan› eine lebhafte und spannungsreiche Serie schaffen», sagt Regisseur Nick Rusconi. Auch Alessandro Marcionni, Leiter Fiktion bei RSI, ist überzeugt: «Wir haben das Publikum, das bereits die erste Staffel geliebt hat, begeistert und tausende von neuen Zuschauer:innen dazugewonnen.»

Dreharbeiten der zweiten Staffel von «Arthur»

Film4You: Oscar-Glamour auf RSI LA 1

Nach den positiven Rückmeldungen in den letzten Jahren setzte RSI LA 1 auch 2021 wieder auf die Sendung «Film4You» – dieses Mal jedoch in Form einer Oscar-Ausgabe. Die Zuschauer:innen konnten jeweils im Vorfeld der Sendung auf der RSI-Website, auf Facebook und auf Instagram für einen von vier Oscar-preisgekrönten Spielfilmen abstimmen. RSI zeigte den Film mit den meisten Stimmen dann am Samstagabend auf RSI LA 1. Das Publikum entschied sich für «A Star is born», «Bridge of Spies» und «The Blind Side».

«Sin drogas»: Wie gehen wir mit Drogen um?

Drogen gehören zu unserer Gesellschaft. Doch wie gehen wir mit dem Thema um? Diese Frage hat sich RTR-Redakteurin Nina Defuns im Rahmen ihrer MAZ-Arbeit gestellt und dazu eine vierteilige Serie produziert. In «Sin drogas» erhalten die Zuschauer:innen Einsicht in das Leben dreier Jugendlicher, die Drogen nehmen. Offen und ehrlich erzählen sie, weshalb sie damit angefangen haben und wie es ihnen damit geht. Zu Wort kommt auch eine Expertin, die die Aussagen einordnet. Die Serie lief im Februar 2021 auf Play RTR und Youtube. Später wurde «Sin drogas» auch als Dokfilm in der Sendung «Cuntrasts» ausgestrahlt.

Die 44-jährige Geschichte eines Dorflehrers

Mit 21 Jahren kam Gion Gieri Sgier nach Sevgein, ein 200-Seelendorf in der Surselva. Er gedachte, maximal zehn Jahre zu bleiben. Geblieben ist er 44 Jahre. RTR-Journalistin Petra Rothmund wollte wissen, wie es dazu kam und dokumentierte mit der Kamera die letzten acht Schulwochen des Dorflehrers vor seiner Pensionierung. Der Dokumentarfilm zeigt anschaulich, dass Gion Gieri Sgier mehr war als ein Lehrer. Nebst seinem Wirken in der Schule erteilte er Flötenunterricht, gründete eine Jugendmusik, dirigierte einen Chor und organisierte Turnabende für Jung und Alt. Der Film «Gion Gieri – der Dorflehrer geht in Pension» wurde am 22. August 2021 auf SRF 1 ausgestrahlt und ist auf RTR Play sowie Play Suisse zu sehen.

«Ein sehr persönlicher und intimer Film, der uns zeigt, dass es nicht langweilig sein muss, treu zu sein und Verantwortung zu übernehmen.»

David Truttmann
Chefredaktor der Fundaziun Medias Rumantschas (FMR), über den Film «Gion Gieri – der Dorflehrer geht in Pension»

Nachwuchsförderung im Locarno Basecamp

Die SRG unterstützt das Locarno Film Festival seit 1997 als Medienpartnerin. 2021 hat sie die bestehende Medienpartnerschaft erweitert und zusätzlich das Locarno Basecamp, einen Treffpunkt für junge Filme­macher:innen und Künstler:innen, mitfinanziert.

Ort des Schaffens und der Kreativität

Das Basecamp richtet sich explizit an junge Kunstschaffende, die im Bereich des Kinos als auch in der bildenden, visuellen und darstellenden Kunst arbeiten. Im Basecamp haben junge Nachwuchstalente die Möglichkeit, sich fernab der Piazza Grande mit ihresgleichen auszutauschen und sich von der besonderen Stimmung des Filmfestivals für ihre Arbeiten inspirieren zu lassen. 2021 haben die Organisator:innen den Schwerpunkt auf das Schweizer Filmschaffen gelegt und rund 150 Studierende der Kunst- und Filmhochschulen CSIA, ECAL, HEAD, HSLU und ZHdK eingeladen.

Schlüsselszenen aus Schweizer Filmklassikern neu interpretiert

Die neue Medienpartnerschaft stand ganz im Zeichen der SRG-Streaming-Plattform Play Suisse. «Play Suisse ist ein wertvoller Fundus für junge Filmleute, um sich inspirieren zu lassen und Teile der Schweizer Filmgeschichte zu entdecken», sagt Sven Wälti, Leiter Film der SRG. Die Filmstudent:innen erhielten im Basecamp die Aufgabe, eine Szene aus einem Schweizer Filmklassiker, der auf Play Suisse zu finden ist, neu zu interpretieren. So entstanden zehn originelle Kurzfilme, die am Abend auf der Piazza Grande dem Publikum vorgeführt wurden. «Im Basecamp sind die Teil­nehmer:innen nicht nur Zuschauer:innen, sondern sie bringen Inhalte, Dynamik und neue Ideen mit ein», betont Stefano Knuchel, Projektleiter des Locarno Basecamp.

Nationale Filmförderung

1996 schuf die SRG zusammen mit Partnern der Schweizer Filmbranche den «Pacte de l’audiovisuel». Die Vereinbarung definiert die Rahmenbedingungen für Produktionen, welche die SRG zusammen mit unabhängigen Produzent:innen realisiert. Dank des Pacte entstanden seit 1996 über 3000 Filme und Serien. 2021 investierte die SRG 32,5 Millionen Franken und beteiligte sich an 160 Koproduktionen.

Kulturförderung Film – Anzahl Filme
Programm 2021 2020* 2019
Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 81 54 77
Radio Télévision Suisse (RTS) 58 52 71
Radiotelevisione svizzera (RSI) 18 16 26
Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) 3 7 7
Total 160 129 181

* 2020 wurden weniger Koproduktionen realisiert als in den Jahren zuvor, da es aufgrund der Corona-Pandemie zu Unterbrüchen und Verzögerungen bei den Dreharbeiten kam.