Die SRG trägt mit ihrem Angebot zur kulturellen Entfaltung, zur Stärkung der gesellschaftlichen Werte der Schweiz und zur Bildung bei. 2019 übertrugen die Unternehmenseinheiten der SRG Bild, Ton und Stimmung der Fête des Vignerons in Vevey – ein Fest, das nur alle 20 bis 25 Jahre stattfindet und zum immateriellen Kulturgut der Unesco zählt.
375 000 Besucherinnen und Besucher an der Fête des Vignerons
Die Arena auf dem Marktplatz von Vevey war nicht zu übersehen. Der 30 Meter hohe Bau in prominenter Lage am Genfersee umfasste eine Hauptbühne mit mehr als 1000 Quadratmetern Fläche und 22 000 Sitzplätze. Die zwölfte Ausgabe des traditionellen Winzerfests der Romandie dauerte vom 18. Juli bis 11. August 2019 und lockte 375 000 Zuschauerinnen und Zuschauer aus der ganzen Schweiz an. Hauptattraktion waren die insgesamt 20 Aufführungen in der grossen Arena – eine Mischung aus Theater, Musik, Tanz und Folklore. Regie führte Daniele Finzi Pasca. Unter seiner Anleitung inszenierten 5500 Laiendarstellerinnen und -darsteller in farbenprächtigen Kostümen eine magische Show. Zu Gast an der Fête des Vignerons waren auch die Schweizer Kantone: Jeder Tag wurde einem bestimmten Kanton gewidmet – sowohl in künstlerischer als auch in kulinarischer Hinsicht.
5500 Darstellerinnen und Darsteller boten an der Fête des Vignerons eine magische Show.
Radio- und TV-Übertragungen aus dem Pavillon von RTS und SRG
RTS und die anderen Unternehmenseinheiten der SRG verfolgten das Spektakel hautnah und sendeten direkt aus dem RTS/SRG-Pavillon, einem funktionalen Studio direkt am See. Von dort aus wurden Beiträge für die SRF-Sendung «Schweiz aktuell», die RSI-Sendung «Il Telegiornale» oder die RTS-Sendung «Couleurs d’été» realisiert. Nebst diversen Radio- und TV-Beiträgen produzierte RTS auch die TV-Version der Bühnenshow, die am 27. Juli auf RSI, RTS und SRF in voller Länge zu sehen war. Die 1.-August-Sendung schliesslich war ein gemeinsames Projekt: Sven Epiney (SRF), Jean-Marc Richard (RTS), Clarissa Tami (RSI) und Corina Schmed (RTR) präsentierten gemeinsam aussergewöhnliche Geschichten und Spezialitäten aus ihrer Sprachregion und fingen die Stimmung in Ton und Bild am Genfersee ein. News, Geschichten und nützliche Informationen zur Fête des Vignerons waren auch mobil verfügbar: Die von RTS und Organisatoren entwickelte Event-App mit Kartenfunktion war bei den Besucherinnen und Besuchern beliebt. Insgesamt verzeichnete die App 583 000 Visits.
«RTS begab sich ins Zentrum des Geschehens, um das Winzerfest in seiner ganzen Breite, Intensität und mit allen Emotionen zu übertragen. Das war Service public aus dem Herzen der Fête des Vignerons für das Publikum.»
Fokus auf mehr Biodiversität bei RSI, RTR, RTS und SRF
«Mission B», so heisst das Projekt von RSI, RTR, RTS und SRF für mehr Biodiversität in der Schweiz. Im Frühling 2019 setzten sich die SRG-Unternehmenseinheiten intensiv mit dem Thema auseinander und beleuchteten den Begriff «Biodiversität» im Radio, Fernsehen und online aus wissenschaftlicher, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht: so beispielsweise in der von RSI produzierten und auf RSI, RTS und SRF ausgestrahlten TV-Serie «Super Bio Hero» zu den unscheinbaren, aber nützlichen Insekten und Amphibien unseres Ökosystems oder auch in der SRF-Talkrunde «Mission B» unter der Leitung von Moderatorin Bigna Silberschmidt, in der RTS-Radiosendung «Monsieur Jardinier» und bei «TVBio», einer Fernsehserie, die RSI zusammen mit Tessiner Grundschülerinnen und Grundschülern realisierte.
Jonas Schneiter von RTS bei einem Atelier von «Mission B» anlässlich des «Fête de la nature» in Lausanne.
«Ganz im Sinne des Constructive Journalism beleuchten wir nicht nur die aktuelle Problematik rund um den Artenrückgang, sondern zeigen insbesondere konkrete Lösungswege für die erfolgreiche Erhaltung und Förderung der Biodiversität in der Schweiz auf.»
Unterstützung aus der ganzen Schweiz
Im Vordergrund von «Mission B» steht das Ziel, das Bewusstsein der Schweizer Bevölkerung zum Thema Biodiversität zu stärken und aufzuzeigen, was jede Person bei sich vor der eigenen Haustüre gegen den fortlaufenden Artenrückgang tun kann. Dafür berichtet «Mission B» zum einen über die ausgeklügelten Zusammenhänge unseres Ökosystems und zum anderen über alle Projekte, die im Laufe von «Mission B» entstanden sind. Dank tatkräftiger Unterstützung aus der Bevölkerung sowie von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bund, Gemeinden und Dachverbänden ist das Vorhaben gut angelaufen: Seit März 2019 entstanden rund 900 000 Quadratmeter neue Naturfläche. Auf der nationalen Plattform missionb.ch wurden die einzelnen Initiativen und der Projektfortschritt laufend dokumentiert. Das Projekt fand aber auch in den sozialen Medien breite Unterstützung. «Auf der französischsprachigen Facebookseite von ‹Mission B› haben wir inzwischen über 2000 aktive Mitglieder. Das ist sehr erfreulich», sagt Olivier Cajeux, Projektkoordinator bei RTS. Viele Fans von «Mission B» setzten sich auch aktiv für mehr Biodiversität ein. So etwa die Schülerinnen und Schüler der Unterengadiner Schule Ramosch, die gemeinsam einen neuen Gemüsegarten angelegt haben. RTR begleitete sie dabei und berichtete live über die Aktion. Auch in der Westschweiz war das Engagement gross: In Delémont pflanzten freiwillige Helferinnen und Helfer 250 Bäume. «Couleurs locales» von RTS war mit dabei.
Alle Audios auf einen Streich
Von den «haarsträubenden Fällen des Philip Maloney» über die politische Hintergrundsendung «Echo der Zeit» bis zum sportlichen Comedy-Podcast «Sykora/Gisler»: SRF bietet seinen Hörerinnen und Hörern rund 140 Podcast- und Audioangebote. Zu finden sind sie seit Oktober 2019 zentral auf der SRF-Audioplattform srf.ch/audio. Losgelöst von Sender und Sendung sind die Beiträge dort nach Themen zusammengefasst, was die Suche erleichtert und zum Entdecken neuer Inhalte einlädt. Abgerundet wird das Angebot mit redaktionellen Empfehlungen, Lieblingspodcasts von Moderatorinnen und Moderatoren und einer Liste der meistgehörten Beiträge. Ein Podcast-Highlight 2019 war «Himmelblau – Leben am Limit». Die fünf Episoden widmen sich den Winterthurer Attentaten von 1975. Sie erzählen von den Anhängern des Divine Light Zentrums, die sich in den 1960er-Jahren im bürgerlich geprägten Brühlberg-Quartier niederliessen und seine Hausfassaden himmelblau strichen. Die Serie «Himmelblau», die im Sommer auch auf Radio SRF 1 zu hören war, wurde von der neuen, programmübergreifenden Redaktion «Hintergrund und Podcast» produziert.
Aufnahme des SRF-Podcasts «Himmelblau»
RTS feiert 50 Jahre «Temps Présent»
«Temps Présent» ist seit 1969 auf Sendung. Seither ordnet das RTS-Flaggschiff wöchentlich die Entwicklungen in der Romandie ein und berichtet über das Weltgeschehen. Um das 50-jährige Bestehen der Fernsehsendung zu feiern, strahlte RTS zwischen April und Mai 2019 eine fünfteilige Serie mit dem Titel «50 ans – Les Romands dans l’œil de Temps Présent» aus. Die fünf Reportagen wurden mit historischen Archivbeiträgen und Gesprächen mit Zeitzeugen angereichert. Den Auftakt der Serie machte eine Sondersendung mit anschliessender Debatte zu den wichtigsten Veränderungen, welche die Westschweiz in den letzten Jahren geprägt haben. Das Interesse war gross: Die fünf Episoden erreichten im Schnitt 211 000 Zuschauerinnen und Zuschauer, was einem Marktanteil von über 40 Prozent entspricht. Ein weiteres originelles Projekt entstand an den Universitäten Neuenburg und Lausanne: Studentinnen und Studenten erstellten zum Jubiläum von «Temps Présent» eine interaktive Webdokumentation und beleuchteten unter anderem Themen wie «Schweizer Mythen» oder «Frauen».
Via Idra: Vom Nufenenpass bis zum Lago Maggiore
Die Trekking-Route ist 100 Kilometer lang. Sie beginnt bei der Quelle des Ticino auf dem Nufenenpass und endet am Lago Maggiore. Die Route verläuft in grosser Höhe entlang eines gezackten Felsgrats, der aussieht wie das Rückgrat einer Hydra. Er führt an kristallklaren Bergseen vorbei und über karge Gipfel auf über 2700 Meter über Meer. 2019 begleitete ein Kamerateam von RSI eine Gruppe Wanderer auf dem Weg der «Via Idra» – ein Weg, der sie durch unberührte Natur von einer einsamen Berghütte zur nächsten führte. Die mehrteilige Fernsehserie von Stéphan Chiesa, die im Dezember 2019 auf RSI LA 1 zu sehen war, nahm die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine atemberaubende Reise und gab ihnen Einblick in das Leben der Menschen, die sich entlang der 100 Kilometer langen Route niedergelassen haben.
Via Idra: Die Trekking-Route ist 100 Kilometer lang.
«Amur»: die Liebe im Mittelpunkt
Im Mai 2019 drehte sich bei RTR eine Woche lang alles um die Liebe. Im Fernsehen zeigte RTR rund zwölf Geschichten von Paaren und Singles, die vor der Kamera offen über ihre Beziehungen, ihre ersten Begegnungen und ihre Rückschläge berichteten. Auch im Radio meldeten sich zahlreiche Hörerinnen und Hörer zu Wort: In «L’ura da l’amur» erzählten sie von ihren grossen Gefühlen, Krisen und ihren persönlichen Rezepten für die ewige Liebe. Anlässlich des Themenschwerpunkts bei RTR bebilderte und interpretierte Illustratorin Pia Valär sechs traditionelle rätoromanische Liebeslieder neu. Und wer wollte, konnte die Late-Night-Show «Amur la saira» aus dem Theater Chur im Livestream mitverfolgen und sich seine eigenen Gedanken zur Liebe machen.