Die Informations- und Nachrichtensendungen der SRG bieten eine unabhängige Sicht auf das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Geschehen in der Schweiz und im Ausland. Im Wahljahr 2019 machten Fernsehsendungen zu Aktualität und Information 37 Prozent der Sendezeit aus, Radiosendungen 15 Prozent.
Mit Talks, Interviews und Debatten durch das Wahljahr 2019
Schon früh ein Thema bei SRF: die Parteien und ihre Kandidatinnen und Kandidaten
Ende August ging sie los: die heisse Wahlkampfphase. Im Vorfeld der National- und Ständeratswahlen setzte SRF auf Hintergrundberichterstattung, Polittalks, aber auch auf diverse Sondersendungen. SRF Virus lenkte den Fokus mit einer Spezialausgabe des Webformats «True Talk» gezielt auf den politischen Nachwuchs: Von August bis September stellten sich die Präsidentinnen und Präsidenten der Jungparteien jeden Mittwoch den Vorurteilen gegenüber ihrer Partei und Politik. Auch Radio SRF 1, Radio SRF 3, SRF 1 und SRF zwei thematisierten die Wahlen regelmässig: mit Porträts, aktuellen Einordnungen, Parteienchecks und hitzigen Debatten in der «Wahlarena». Auf srf.ch/news stellte SRF zahlreiche Erklärvideos, Grafiken sowie eine detaillierte Übersicht mit News und Hintergrundinformationen zu jedem Kanton zur Verfügung.
RTS auf Tour durch die Westschweiz
RTS mischte sich im Vorfeld der Wahlen unter das Volk und fühlte den Puls der Westschweizerinnen und Westschweizer. Das Resultat waren beispielsweise der Dokumentarfilm «C’est ma Suisse» oder das Projekt «Génie suisse sur la route» der Sendungen «La Matinale», «Le 12h30», «Forum» und «RTS Info». Nebst zahlreichen Debatten auf allen Kanälen versorgte RTS ihr Publikum auf rts.ch/elections2019, auf der App «RTSinfo» sowie auf den sozialen Medien mit tagesaktuellen Informationen und Berichten.
20. Oktober 2019: RTS berichtet über die National- und Ständeratswahlen
RSI will wissen, was die Wählerinnen und Wähler beschäftigt
Wirtschaft, Klimawandel, EU-Politik, Landwirtschaft, Gesundheitskosten und Rentensystem der Zukunft: Das waren die Themen, die den medialen Wahlkampf 2019 dominierten. RSI konzentrierte sich bewusst darauf, die komplexen Sachverhalte einem breiten Publikum verständlich zu erklären – mit diversen Interviews, Talks und Debatten, aber auch mit originellen Formaten wie «Wirst Tu Voter?». «Il Telegiornale» ging auf die Strasse und befragte Studentinnen, Jugendliche und Experten zu aktuellen Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen. Ein umfassendes Webdossier auf rsi.ch mit Wahlbarometer, Smartspider und Smartvote rundete das Angebot ab.
Alle an einem Tisch: RTR regt zu offenen Diskussionen an
«Du und ich – wir machen Politik», so das Motto bei RTR. Die Idee des rätoromanischen Senders war klar: Den Politikern die konkreten Anliegen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger näherbringen. Vor den Wahlen entstanden so zahlreiche Begegnungen und Gespräche in Kinderkrippen, am Stammtisch oder im Schulzimmer. RTR fungierte als Vermittlerin, als Moderatorin und als kritische, einordnende Stimme. Das entstandene Video- und Audiomaterial zum Thema «Wahlen 2019» wurde vektorübergreifend auf allen Kanälen von RTR publiziert.
«Das war ein ganz grosser Tag. Wir haben diese Wahlen 15 Stunden hochprofessionell, kompetent und mit grossem Engagement auf allen Kanälen begleitet.»
Der Wahltag: Resultate und Reaktionen rund um die Uhr
Am 20. Oktober 2019 wählte das Schweizer Stimmvolk ein neues Parlament. RSI, RTR, RTS und SRF berichteten rund um die Uhr und lieferten Hochrechnungen, Analysen, Resultate und Reaktionen – im Radio, Fernsehen und online. Das Newsangebot auf srf.ch und in der «SRF News App» mit Liveticker und Livestream verzeichnete am Wahltag knapp 1,4 Millionen Visits und knackte damit erstmals seit der Messumstellung 2018 die Grenze von einer Million Visits an einem einzelnen Tag. Auch in der Westschweiz stiess die Wahlberichterstattung auf grosses Interesse: 462 000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten während mindesten 15 Minuten die fast elfstündige Spezialsendung auf RTS 1.
TV- und Onlineredaktionen arbeiten zusammen im neuen SRF-Newsroom
2019 ging der grösste Umbau in der Geschichte der TV-Information bei SRF in eine entscheidende Phase. Im November bezogen SRF-Mitarbeitende den Newsroom im modernen, neu gebauten News- und Sportcenter am Standort Zürich Leutschenbach. Ob Journalistin oder Grafiker, Editorin oder Dokumentalist – die Mitarbeitenden arbeiten dort Pult an Pult. Damit das möglich ist, wurden bei der Chefredaktion TV und bei SRF News Organisationsstruktur und Prozesse bereits im November 2018 angepasst. Seither arbeiten Journalistinnen und Journalisten nicht mehr für eine bestimmte Sendung, sondern in Fachteams, die für verschiedene Sendungen und digitale Kanäle von SRF tätig sind. Mit Erfolg: Bereits im Frühjahr 2019 gab es mehr digital aufbereitete Video-Storys auf der SRF-App und auf srf.ch/news sowie mehr einordnende Beiträge von internen Expertinnen und Experten. Das zeigt die Vorteile des Newsroom-Konzepts: Broadcast und Online sind näher beieinander und können im Tagesgeschäft flexibel reagieren. Ausserdem werden die Fachkompetenzen der Journalistinnen und Journalisten gestärkt. Im neuen News- und Sportcenter entstehen auch Studioflächen – künftig wird also direkt aus dem neuen Gebäude gesendet.
«Objectif 50»: Kampf um jede Stimme
In Zusammenhang mit den eidgenössischen Wahlen 2019 hat die RTS-Sendung «Mise au point» in Moudon ein redaktionelles Experiment gestartet. Journalistin Cécile Durring und Journalist Jérôme Galichet machten es sich zur Aufgabe, die Wahlbeteiligung in der Waadtländer Gemeinde von 36,9 Prozent (2015) auf über 50 Prozent zu erhöhen. Ihre Methode? Hingehen und mit den Einwohnerinnen und Einwohnern von Moudon diskutieren – und das über Monate hinweg. Die beiden Journalisten Durring und Galichet liessen sich einiges einfallen: ein «demokratisches Apéro», ein politisches Speed-Dating und eine «JeVote Challenge». Am Ende wurde das Ziel knapp verfehlt. Mit einer Wahlbeteiligung von 45,6 Prozent hat Moudon verglichen mit 2015 dennoch stark zugelegt. Die vier Reportagen von «Objecif 50» wurden zwischen Juni und Oktober 2019 in der Sendung «Mise au point» ausgestrahlt.
RSI-Dok über den Brückeneinsturz in Genua gewinnt den «Prix Italia»
Am 14. August 2018 um exakt 11.36 Uhr stürzte die Brücke Morandi in Genua ein. 43 Todesopfer, soviel stand fest. Doch die Ursache für die Katastrophe war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geklärt. Das Unglück bewegte Regisseur Philippe Blanc dazu, den Dokumentarfilm «43. Il Ponte spezzato» zu drehen. Dazu sprach er mit Angehörigen der Opfer und Betroffenen des Brückeneinsturzes sowie mit Mitgliedern der Rettungskräfte. Für die RSI-Dokumentation des Informationsmagazins «Falò» wurde Philippe Blanc mit dem Preis des Tessiner Journalistenverbandes ausgezeichnet, kurz darauf auch mit dem «Prix Italia» für die beste TV-Dokumentation. «43. Il Ponte spezzato» war laut Jury ein «aussergewöhnliches Beispiel für einen zeitgenössischen Dokumentarfilm». Im Wettbewerb um den «Prix Italia» übertrumpfte er sogar den BBC-Dokumentarfilm «They Shall Not Grow Old» des Oscar-gekrönten Regisseurs Peter Jackson.
«Nach der Nominierung für die Endrunde des ‹Prix Italia› waren wir alle schon zufrieden. Ich hatte bereits damit abgeschlossen. Dann das Telefon: ‹RSI hat die Briten geschlagen.› Wer hätte das gedacht?»
Der Fall S-chanf: RTR berichtet über mögliche illegale Holzverkäufe
Die Gemeinde S-chanf geriet im Herbst 2019 in den medialen Fokus. An einer Gemeindeversammlung erfuhr RTR am Rande von der fristlosen Freistellung des örtlichen Försters. Nach intensiven Recherchen erhärteten sich die Vermutungen, dass die Freistellung des Försters mit illegalen Holzverkäufen zu tun haben könnte. Indizien waren unter anderem eine Razzia der Kantonspolizei beim Forstamt, die früh eingeleitete Untersuchung der Staatsanwaltschaft und unzählige Gespräche mit ehemaligen Angestellten der Gemeinde S-chanf. Da die Vorwürfe gegen den Förster sehr belastend waren, mussten die regionalen Korrespondenten entsprechend vorsichtig mit den Informationen umgehen. RTR stützte sich dabei auf die vielen detaillierten und übereinstimmenden Aussagen der Befragten. Diese berichteten nicht nur von möglichen illegalen Holzverkäufen, sondern auch von der forschen Führungsweise des Försters. RTR informierte während fast einer Woche im Radio, Fernsehen und online über die Geschehnisse im Engadin.
Ein publizistisches Angebot für das Ausland
Die Schweiz muss auch in einer zunehmend global vernetzten Welt international unabhängig und wirkungsvoll agieren können. Wenn sie im globalen Wettbewerb der Perspektiven nicht vergessen gehen will, braucht sie einen starken, unabhängigen und glaubwürdigen Auslandauftrag.
Der Bundesrat beauftragt die SRG, für das Ausland ein publizistisches Angebot bereitzustellen. Um diesen Auftrag zu erfüllen, stellt die SRG mit den Onlineplattformen SWI swissinfo.ch und tvsvizzera.it ein mehrsprachiges, multimediales Informationsangebot bereit. Die SRG arbeitet ausserdem mit den internationalen Sendern TV5 Monde und 3sat zusammen. Das publizistische Angebot richtet sich an ein internationales, an der Schweiz interessiertes Publikum sowie an die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. Auf diese Weise tragen SWI und das übrige Auslandangebot dazu bei, dass die Anliegen der Schweiz weltweit wahrgenommen und verstanden werden.
20 Jahre Onlineplattform SWI swissinfo.ch
Am 12. März 2019 feierte SWI swissinfo.ch sein zwanzigjähriges Onlinebestehen. 1999 hatte das damalige Schweizer Radio International entschieden, eine mehrsprachige Website zu lancieren. Heute zählt SWI monatlich über 1,2 Millionen Nutzerinnen und Nutzer weltweit und berichtet in den zehn Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch, Arabisch, Japanisch und Russisch. Die Jubiläumskampagne von SWI stand unter dem Motto der Pressefreiheit. Mit der aktiven Beteiligung an Events wie dem «Reportagen Festival Bern», mit multimedialen Produktionen sowie dem Jubiläumsevent zugunsten der Organisation «Reporter ohne Grenzen Schweiz» setzte SWI während des Jubiläumsjahres bewusst ein Zeichen für einen freien und unabhängigen Journalismus. Larissa M. Bieler, Chefredaktorin und Direktorin von SWI, betont die Wichtigkeit des SRG-Auslandmandats: «Wir berichten auch dort, wo die lokalen Medien keine Pressefreiheit kennen oder nicht mehr unabhängig agieren können. In Russland, China oder in den arabischen Ländern. Unsere Analysen aus Schweizer Sicht zu internationalen Konflikten haben hohe Relevanz in diesen Ländern.»
«Wir berichten auch dort, wo die lokalen Medien keine Pressefreiheit kennen oder nicht mehr unabhängig agieren können. Unsere Analysen aus Schweizer Sicht zu internationalen Konflikten haben hohe Relevanz in diesen Ländern.»