Neues Handbuch zur Qualitätssicherung

SWI

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

SWI swissinfo.ch hat im Jahr 2019 alle qualitätsrelevanten Dokumente in einem neuen Handbuch gebündelt. Dieses reflektiert die publizistische Haltung und trägt zur Sicherung der Qualitätsstandards für alle Sprach- und Multimedia-Redaktionen sowie für sämtliche Social-Media-Aktivitäten bei.

Reine Onlinemedien wie SWI bewegen sich derzeit in einem äusserst dynamischen Umfeld. Aus diesem Grund müssen auch die Anforderungen an das Qualitätsmanagement stetig angepasst werden. Deshalb überarbeitete 2019 SWI die redaktionellen Richtlinien und journalistischen Grundsätze und stellte sie den Journalistinnen und Journalisten – aber auch dem Publikum – in einem Handbuch zur Verfügung. Darin enthalten sind insbesondere auch Richtlinien zu Storytelling, Formaten und Multimedia. Überarbeitet werden zudem die Richtlinien zur Übernahme von News in die kleineren Sprachredaktionen – hier hatten sich 2018 Mängel offenbart.

Alle auf SWI swissinfo.ch publizierten Artikel werden einer Qualitätskontrolle unterzogen, wobei je nach Produkt das Vier- oder Sechs-Augen-Prinzip gilt. Beiträge, die zur Publikation in allen zehn Sprachen vorgesehen sind, werden von einem Mitglied der Chefredaktion oder der redaktionellen Kader abgenommen. Videos, Grafiken, Bilder, Animationen und andere audiovisuelle Elemente durchlaufen eine gesonderte Qualitätskontrolle im Multimedia-Departement.

Zu den qualitätssteigernden Massnahmen von SWI gehört auch die aktive Förderung der Feedbackkultur. Alle Sprachredaktionen halten regelmässige Qualitätssitzungen und Feedbackrunden ab. Die in der Redaktion tätigen Kader diskutieren allgemeine Fragen und ausgewählte Beispiele wie die konkrete Anwendung der publizistischen Leitlinien und Hausregeln oder Vorgehensweisen bei der Adaption von Inhalten zwischen den zehn Sprachen. Monatlich findet überdies eine redaktionelle Feedbacksitzung mit allen Programmschaffenden von SWI statt, in der ein Thema vertieft wird oder externe Referenten das Angebot einer Blattkritik unterziehen.

Der vielsprachig zusammengesetzte Publikumsrat spielt für die Qualitätskontrolle ebenfalls eine wesentliche Rolle. Durch die regelmässige Rotation im Publikumsrat wird ein gutes Monitoring über das gesamte Sprachangebot von SWI sichergestellt. 2019 stand die politische Berichterstattung im Fokus der Beurteilungen des Publikumsrats (Bundesratswahlen 2018 und Parlamentswahlen 2019). Auch wenn die Ratsmitglieder die beobachteten Produktionen kritisch und aufgrund ihrer sprachlich und kulturell verschiedenen Herkunft unterschiedlich beurteilten, war der Publikumsrat sich in der Gesamtbeurteilung einig, dass das Team von SWI gute Arbeit leistet.

Die Publikumsräte besuchten, wie bereits in den Vorjahren, an einem Q-Day die Redaktion ihrer Sprache, um einen Einblick zu bekommen und Rückmeldungen zu möglichen Qualitätsverbesserungen direkt einzubringen. Die Ombudsstelle meldete für 2019 keine Beanstandungen.

Im Jahr 2020 wird SWI zudem – wie die anderen Unternehmenseinheiten der SRG – ein externes Audit zu den Qualitätssicherungsprozessen durchführen lassen. Die Vorarbeiten dazu sind im Berichtsjahr angelaufen.

Gezielte Weiterbildung

Zur Qualitätssicherung hat SWI swissinfo.ch auch 2019 interne wie externe Weiterbildungsangebote unterstützt. Neben individuellen Schulungen nahmen viele Mitarbeitende an spezifischen Weiterbildungsangeboten teil, zum Beispiel zu den Themen Storytelling «Social First», Beat Reporting (themenspezifischer Journalismus) oder auf den Relaunch des SWI-Auftritts im Jahr 2020 ausgerichtete Fähigkeiten. Auch in die Videokompetenz der Journalistinnen und Journalisten investiert SWI gezielt.

Für die Führungskräfte wurden zudem Leadership- und Managementausbildungen sowie individuelle Coachings angeboten, mehrheitlich im Rahmen der SRG-internen Ausbildungsangebote.

Journalistische Weiterbildung bei SWI

Anzahl Weiterbildungsstunden: 3872
Anzahl Personen mit absolvierter Weiterbildung: 62