Qualitätsmanagement / interne Qualitätskontrolle

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Qualitätssicherung – Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

2013 war für Swissinfo ein Jahr der Neuorientierung: Im Januar ging Russisch als zehnte Sprache online – ein Angebotsausbau, der sich positiv auf die journalistischen Diskussionen und das Hinterfragen von Abläufen auswirkte. 

Anspruchsvoller war es indes, das reduzierte publizistische Gesamtangebot von Swissinfo strategisch neu auszurichten und zu optimieren. Denn die Restrukturierungen 2012 bedeuteten eine Kürzung des Budgets um rund einen Drittel und einen Abbau des Personals. Deshalb standen im Berichtsjahr zwei Massnahmen im Zentrum der Neuausrichtung: zum einen die weitere Fokussierung auf diejenigen Formate, die ein multimediales Online-Magazin auszeichnen, zum anderen die Intensivierung der Zusammenarbeit unter den zehn Sprachredaktionen. Mit anderen Worten: Swissinfo arbeitete 2013 über Team- und Kulturgrenzen hinweg am Storytelling. Welche Rolle spielen Text, Ton und (Bewegt-)Bild? Wie wichtig sind Infografiken und nutzergenerierte Inhalte (User-Generated Content)? Wie will Swissinfo vermehrt vom Wissen der Nutzerinnen und Nutzer profitieren? 

Neues tun, Altes loslassen, sich verändern: Allen ins Themenmanagement eingebundenen Mitarbeitenden half dabei die Sensibilisierung durch den Swissinfo-Führungsschwerpunkt «Feedback». Swissinfo hat dadurch nicht nur die Produkte, sondern auch die internen Prozesse verbessert. So wurden etwa die Qualitätskontrollen vereinfacht und die unterschiedlichen Kenntnisse und Erfahrungen der Mitarbeitenden besser genutzt.

Neben den Beobachtungen, die der Publikumsrat durchführte, organisierte Swissinfo externe Audits, welche die Produktion aus einem zusätzlichen Winkel beleuchteten und bewerteten: Zusammen mit Medienpartnern aus Schweden (Radio Sweden), Frankreich (RFI), den Niederlanden (Radio Netherlands Worldwide) und Japan (NHK World) wurden während zweier Wochen wechselseitig Produkte in Spanisch, Portugiesisch, Arabisch, Chinesisch und Japanisch analysiert.

Zudem erarbeiteten Mitarbeitende aus fünf Sprachteams eine Neufassung der «Redaktionellen Richtlinien». Diese traten nach einem mehrstufigen Konsultationsverfahrung im Oktober in Kraft. Gleichzeitig verabschiedete die Geschäftsleitung ein neues Innovationskonzept, das die Mitarbeitenden dabei unterstützen soll, ihre kreativen Ideen zu sammeln, zu strukturieren und weiterzubearbeiten.

Nicht minder wichtig waren die Massnahmen, die im technischem Bereich getroffen wurden. So führte Swissinfo 2013 agilere Software-Entwicklungsmethoden ein, überprüfte die Benutzerfreundlichkeit seiner Website im Hinblick auf das bevorstehende Redesign und implementierte ein neues IT-Testkonzept. 

Derzeit analysiert Swissinfo im Rahmen des strategischen Businessplans die gesamte Wertschöpfungskette vom Quellenmonitoring über die Distribution bis zur Analyse. Das Ziel: Die knappen Ressourcen sollen möglichst effizient und zielgerichtet eingesetzt werden. Zudem sollen die Nutzerinnen und Nutzer von neuen Funktionen und Tools profitieren. Einen Beitrag dazu wird unter anderem das neue Responsive Design leisten, das 2014 online geht. Es ermöglicht, die Swissinfo-Website flexibel zu gestalten und mit jedem Gerät – sei es Computer, Tablet oder Smartphone – optimal zu nutzen. 

Aus- und Weiterbildung

Die stetige Weiterentwicklung der Produkte und das volatile Internetumfeld fordern von allen Mitarbeitenden ständiges Lernen. Auch im Berichtsjahr konnten sie trotz kleinerem Budget durchschnittlich von zwei Tagen Fortbildung profitieren. 

Für die journalistisch tätigen Mitarbeitenden organisierte Swissinfo vor allem interne Kurse, darunter «Bildsprache für Bildredaktoren und VJs», «Titel, Lead und Einstieg – für Leser und für Google» sowie «Schreiben fürs Reden» (Deutsch und Französisch). Zur Qualitätssicherung und -verbesserung trug schliesslich auch ein Kaderworkshop bei.

Nicht zuletzt führte die verstärkte Zusammenarbeit unter den Sprachredaktionen zu einem grossen Interesse an Sprachkursen: Mit viel Engagement lernten rund zehn Mitarbeitende fleissig Vokabeln – ausserhalb der Arbeitszeit. Ebenfalls in ihrer Freizeit beteiligten sich je rund 25 Personen an den vier «Lunch & Learn»-Veranstaltungen, die sich durch eine breite Themenpalette auszeichneten, wie allein die Beispiele «Ergonomie am Arbeitsplatz» und «Buchpräsentation über ägyptische Schriftsteller» zeigen.

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