Beobachtungen des Publikumsrats

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Die Feststellungen und Empfehlungen des Publikumsrats SRG.R sollen in den Alltag der Medienschaffenden bei RTR einfliessen. Die Beobachtungen werden aufgrund des Statuts «Qualitätsmanagement RTR» durchgeführt. 2013 tagte der Publikumsrat viermal. Für die Sitzungen verfassen die Arbeitsgruppen schriftliche Gesamtberichte zuhanden der Medienschaffenden. Die Sendeverantwortlichen nehmen anschliessend Stellung dazu. Mit dieser Art von Feedback lässt sich prüfen, wie die vom Publikumsrat gemachten Feststellungen auf die Medienschaffenden von RTR wirken.

Themenschwerpunkte und Zusammenarbeit

Für den Publikumsrat SRG.R lag 2013 der Themenschwerpunkt auf der Bewertung der Leistungen der Moderatorinnen und Moderatoren von Radio Rumantsch (RR) sowie auf der Beurteilung der Hintergrundsendungen im Wochenendprogramm von RR. Zudem beteiligte sich ein Ausschuss des Publikumsrats SRG.R an einer von allen SRG-Publikumsräten gemeinsam durchgeführten Beobachtung, die auch die Zusammenarbeit zwischen den Sprachregionen fördern soll. Die Arbeitsgruppe analysierte die Hauptnachrichtensendungen der SRG. Untersucht wurden vor allem die RTR-Sendungen «Telesguard» (auf SRF 1 ausgestrahlt) und die «Tagesschau» von SRF. Diese wurden mit den Hauptnachrichtensendungen der Unternehmenseinheiten RSI und RTS verglichen.

Die Verantwortlichen von RTR haben den Publikumsrat über die bevorstehenden digitalen Innovationen informiert. Der Umbruch beim Fernsehen, hervorgerufen durch den Einfluss von Social Media, führt zwangsläufig zu Veränderungen beim publizistischen Angebot von RTR. Denn mit «Hybrid broadcast broadband TV» (HbbTV) entsteht die Möglichkeit, das Publikum mit Zusatzinformationen zu bedienen. Dieses nutzt das Smartphone oder Tablet parallel zum klassischen Fernsehkonsum für Second-Screen-Angebote. Diese Veränderung im Nutzungsverhalten eröffnet den Programmachern neue Möglichkeiten. 

Moderation bei Radio Rumantsch

Der Publikumsrat hat die Moderation von RTR anhand der Kriterien Glaubwürdigkeit, Flexibilität, Kreativität, Empathie und sprachliche Fähigkeiten bewertet. Um Vergleichbarkeit und Kontinuität zu gewährleisten, führte der Rat die Beurteilung im Berichtsjahr zweimal durch. Dabei war festzustellen, dass die Moderatorinnen und Moderatoren, die aus der gleichen Sprachregion kommen wie die beurteilenden Ratsmitglieder, etwas strenger bewertet wurden. Ob man beim eigenen Idiom tatsächlich kritischer ist, lässt sich nicht abschliessend beantworten. Eine Gegenüberstellung der beiden Bewertungen zeigt jedoch eine leichte Verbesserung und Angleichung der Ergebnisse: Die Moderation erhält sehr gute Noten. 

Hintergrundsendungen bei Radio Rumantsch

In der zweiten Jahreshälfte befasste sich der Publikumsrat mit den Radiosendungen «Marella», «Magazin da cultura», «Vita e cretta» und «Profil». Diese gelten als wahre Perlen im Wochenendprogramm und sind es wert, entdeckt zu werden. Zusätzliche Informationen zu den Sendungen, die auch als Podcast zur Verfügung stehen, sind auf der Website rtr.ch zu finden. Das Publikum schätzt die Hintergrundsendungen «Marella» und «Magazin da cultura», die sich durch eine interessante Themenvielfalt auszeichnen. Häufig werden Inhalte aufgegriffen, die im Tagesprogramm von RR wenig oder keinen Sendeplatz finden. Beide Sendungen dauern je eine Stunde, was durchaus eine vertiefte Berichterstattung erlaubt. Allerdings sprechen die Inhalte grösstenteils eine ältere Hörerschaft an. Die Sendung «Vita e cretta» befasst sich mit religiösen Themen und bringt diese in den Alltag ein. Die Musikauswahl ist eher für ein breites Publikum ausgelegt und will folglich nicht anecken, was je nach Hörverhalten und Anspruch auch für ein paar kritische Stimmen sorgt. Die Radiosendung «Profil», die eine Person in den Fokus stellt, vermag zu überzeugen. Sie dauert rund eine Stunde und ist in vier bis fünf Teile gegliedert. Die Sendung darf aber durchaus noch dynamischer werden. Entscheidend dabei sind die Auswahl des Gastes sowie die Art der Fragestellung und Gesprächsführung.

Informationssendung «Telesguard» im nationalen Vergleich

Die Fernsehsendung «Telesguard» schneidet im Vergleich zu den anderen Nachrichtensendungen gut ab, obwohl eine Gegenüberstellung aufgrund von Sendedauer, Ausstrahlungszeit und Themenwahl eigentlich nur schwer möglich ist. Trotzdem: Das Publikum wird auf ansprechende Art und Weise über regionale Ereignisse informiert. Nationale und internationale Angelegenheiten kommen indessen zu kurz; will das Publikum auch darüber umfassend informiert sein, muss es neben dem «Telesguard» eine zusätzliche Nachrichtensendung der SRG nutzen. 

Medienpreis SRG.R für journalistische Produkte

Der Medienpreis SRG.R wird zum ersten Mal im Frühling 2014 vom Publikumsrat SRG.R verliehen; er ist mit 6000 Franken dotiert. 2013 hat der Publikumsrat Beiträge nominiert und Vorbereitungen für die Vergabe getroffen. Der Preis wird jährlich für herausragende journalistische Produkte von RTR verliehen.

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