Qualitätsmanagement / interne Qualitätskontrolle
Qualitätssicherung – Methode, Erkenntnisse, Massnahmen
Acht Sendungen mit insgesamt 37 Stunden Sendezeit, 28 interne Prüfer, drei externe Auditoren: Das sind die Zahlen zum Monitoring, das RSI im ersten Halbjahr 2013 in der Woche vom 4. bis 10. Februar durchgeführt hat.
Mit «Falò», «Modem», «Paganini», «Moby Dick», «Colazione con Peo», «Radiopeo», «La Domenica Sportiva» und «Rete Uno Sport» wurden zwei Sendungen pro Abteilung geprüft. Die Ergebnisse waren insgesamt sehr gut. Die Analyse, die wie gewohnt in eine interne Qualitätsprüfung des Inhalts und eine externe Beobachtung der Form unterteilt war, zeigte erneut, dass dem Inhalt und den von der Konzession vorgegebenen Kriterien – Glaubwürdigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Relevanz und journalistische Professionalität – viel Beachtung geschenkt wird. Bei den formalen Aspekten fiel die Beurteilung leicht ab, insbesondere bei den Fernsehproduktionen.
Das Monitoring führte bei den überprüften Programmen zu zahlreichen Anpassungen. Um die Massnahmen zu veranschaulichen, sei hier als Beispiel «Paganini» erwähnt, die Sendung für klassische Musik am Sonntagmorgen auf RSI LA 1.
Die Sendungsmacher hatten sich bereits im Vorfeld Überlegungen gemacht, wie sie «Paganini» umgestalten könnten. Die Rückmeldungen aus dem RSI-Monitoring ermöglichten es, die Ziele einer Sendungsanpassung und die Vorgehensweise noch genauer zu bestimmen. Die grössten Anstrengungen wurden unternommen, um fortan ein breiteres Publikum anzusprechen. Zu diesem Zweck verpassten die Verantwortlichen «Paganini» ein völlig neues visuelles Konzept und verbesserten die Anmoderation. Die Einleitungstexte sind jetzt aussagekräftiger und konkreter. Zudem sind in «Paganini» nun häufig Persönlichkeiten oder Fachleute zu Gast, die dem Publikum ein Werk respektive eine Künstlerin näherbringen oder einen Sachverhalt erklären. Ausserdem wurde das musikalische Spektrum erweitert. So sind neu auch Genres wie Jazz, Weltmusik und Volksmusik immer wieder Inhalt einer Folge. Die erweiterte Vielfalt zeigt sich auch in der Machart der einzelnen Sendungen: Vermehrt kommen kurze und wenn möglich inhaltlich abwechslungsreiche Beiträge zum Zug. Daneben gibt es auch Folgen, die einem einzigen Thema gewidmet sind – etwa Sondersendungen zu Verdi, Benjamin Britten oder Gesualdo da Venosa. Stark vertreten ist schliesslich auch das Schweizer Musikschaffen mit Beiträgen zu Interpreten, Konzerten und Tonträgersammlungen.
Weitere Neuerungen gab es bei «Moby Dick», der Samstagstalksendung auf Rete Due zu aktuellen Themen aus Gesellschaft, Politik, Kultur und Forschung. Die Doppelmoderation mit drei Studiogästen hat sich bewährt. Trotzdem haben die Debatten noch an Profil hinzugewonnen – dies dank einer genau definierten Rolle der Moderation, eines klar strukturierten Sendungsablaufs, einer ausgewogenen Berücksichtigung der unterschiedlichen Standpunkte und eines Verzichts auf einzelne Beiträge, die den Rhythmus der Diskussion verlangsamten.
Aus- und Weiterbildung
Am 1. Oktober 2013 wurde das Projekt für Lernende «Accademia RSI» lanciert. Das zweijährige Programm richtet sich an künftige Berufsleute aus Radio und Fernsehen. Die 31 Lernenden, die 14 verschiedene Berufe abdecken, erhalten zum einen Spezialausbildungen, die für ihren Aufgabenbereich relevant sind, zum anderen allgemeinbildende oder fachübergreifende Kurse, in denen fiktive Produktionen simuliert werden. Die «Accademia RSI» soll sicherstellen, dass die Lernenden die spezifischen und hohen Anforderungen an ihren künftigen Beruf gut erfüllen. Zudem wird der Teamgeist gefördert, um für die Flexibilität, welche die Produktionsprozesse erfordern, gerüstet zu sein.
Die Investitionen in die Ausbildung sind beträchtlich: Im ersten Quartal 2013 führte RSI 38 Kurse durch, abgestimmt mit Berufsleuten aus der Praxis und den Tutoren aller Lernenden. Daneben fanden zahlreiche interne Ausbildungen statt: 384 RSI-Mitarbeitende absolvierten gesamthaft 3072 Stunden, was einem Durchschnitt von knapp zwei Ausbildungstagen pro Person entspricht.