Viele ihrer TV-Formate, Radiosendungen und Webserien entwickelt die SRG speziell für Kinder und Jugendliche. Junge Menschen konsumieren Medieninhalte heute vorwiegend online – auf dem Smartphone oder auf dem Tablet. Die SRG verbreitet ihre Angebote deshalb nicht nur linear, sondern auch auf ihren Onlineplattformen und auf Social Media. Bei der Produktion der Inhalte achtet die SRG zudem darauf, dass sie nicht nur für junge Menschen, sondern auch von jungen Menschen gemacht werden.
Nachwuchstalente produzieren mit «Nr. 47» die erste fiktionale SRF-Webserie
Sie ist die erste fiktionale Serie, die SRF speziell fürs Web produziert hat: «Nr. 47». Und sie ist eine Serie von jungen Menschen. Drehbuch, Regie, Kamera, Schnitt und Cast übernahmen Talente unter 30 Jahren aus der Schweizer Filmszene: Studentinnen, Studienabgänger und Quereinsteiger. Selbst bei der Musik setzte die Serie stark auf den Schweizer Nachwuchs. «Nr. 47» erzählt von jungen Erwachsenen eines Wohnblocks in Bern, von ihrem Alltag, ihren Freundschaften und inneren Konflikten. Die 20 Kurzfolgen der ersten Staffel waren ab Mai auf Youtube sowie auf srfvirus.ch zu sehen. Im Juni lief die Serie im Fernsehen. Allein auf dem «Nr. 47»-Youtube-Kanal, der zu fast 90 Prozent von Personen unter 35 Jahren genutzt wird, erzielten die Clips der ersten Staffel bis Jahresende rund eine Million Videostarts. Im November 2018 folgte die zweite Staffel und die Zürcher Radio-Stiftung zeichnete «Nr. 47» mit ihrem Fernsehpreis aus.
«Unser Publikum ist auf Youtube zu Hause. Darum haben wir uns bei ‹Nr. 47› bewusst dafür entschieden, die Leute nicht zu uns zu holen, sondern mit der Serie zu ihnen zu gehen.»
RTS punktet mit innovativen Formaten auf «Tataki»
Informativ, spritzig, unterhaltsam. So präsentiert sich der neue Pop- und Kultursender für Junge zwischen 14 und 25 Jahren. «Tataki» produziert Videos für Youtube, Facebook, Instagram und Snapchat. Entstanden sind 20 Produktionen mit je fünf bis sechs Episoden. Besonders beliebt waren die Folgen der Serie «Swissscred». Pro Folge verzeichnete die Serie auf Facebook 45 000 Aufrufe. «Swissscred» setzte sich zum Ziel, die beste Stadt der Westschweiz zu finden. Moderator Sacha Porchet machte sich auf die Suche und liess sich von jungen «Locals» ihre Stadt zeigen. Das Stadtportrait, das auf Facebook und Youtube am häufigsten geteilt wurde, gewann den Wettbewerb. Welche Stadt das wohl war …? Alle Videos von «Swissscred» gibt es auf Facebook, Youtube, Instagram und Snapchat zum Nachschauen.
Im Austausch mit Jugendlichen – online und offline
Im Oktober startete RSI mit «Flex» ein Experiment: Zusammen mit Influencerinnen und Influencern aus der italienischen Schweiz produzierte RSI mehrere Kurzvideos für Social Media. Das Themenspektrum der drei- bis siebenminütigen Videos reichte von Videogames und Technik über Beauty bis hin zu Sport und Musik. Dabei wurden mutig auch anspruchsvollere Themen wie Körperakzeptanz oder gesunde Ernährung angesprochen. RSI trat auch offline mit ihren Nutzerinnen und Nutzern in Kontakt, beispielsweise im Rahmen der Sportveranstaltungen «Midnight Sports» oder an Pfaditreffen. «Flex» kommt bei den Jungen gut an: In wenigen Wochen gewann die Web-serie auf Youtube 500 Abonnentinnen und Abonnenten. Auch auf Instagram verzeichnete «Flex» in kurzer Zeit 1300 Follower und insgesamt 50 000 Views. Die Zahlen sind vielversprechend, wenn man bedenkt, dass in der italienischsprachigen Schweiz rund 16 000 Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren leben und nicht alle ein Smartphone besitzen.
«Ich finde ‹FLEX› sehr vielseitig, weil die Plattform auf einfache, lustige Weise Erlebnisse von Jugendlichen, Hacks und DIY-Videos mit unterhaltenden Clips verbindet. Genau das, was man nach einem anstrengenden Schultag zum Abschalten braucht.»
Ein neues Onlineangebot für Kinder
RTR bietet neben Kindersendungen im Fernsehen auch Webinhalte an. Auf der Onlineplattform www.rtr.ch/uffants hat RTR für das jüngste Publikum eine Art Wühlkiste eingerichtet. Dort finden Kinder Videos der beliebten Serie «Famiglia Babulin», Audioaufnahmen, ein Lexikon und Kinderreime in Rumantsch Grischun sowie in allen Idiomen der rätoromanischen Sprache. Mit diesem Angebot will RTR Kindern einen spielerischen Zugang zu ihrer Muttersprache ermöglichen. Auch für rätoromanische Familien, die ausserhalb der Sprachregion leben, ist das Onlineangebot ein Mehrwert. Um die Bedürfnisse des jüngsten Publikums besser einschätzen zu können, besuchte RTR letztes Jahr rund 20 Bündner Kinderkrippen. Ausserdem war RTR im Sommer bei drei Kinderfesten präsent und tauschte sich dort mit Familien und Kindern aus.
RTR legte 2018 einen besonderen Fokus auf die jüngste Zielgruppe.
Schweizer Jugendfilmtage: Schmiede für den Filmnachwuchs
Die Schweizer Jugendfilmtage sind das grösste nationale Filmfestival für junge Schweizer Filmschaffende. Kernstück der Veranstaltung ist ein Kurzfilmwettbewerb: In fünf Kategorien messen sich jährlich über 2000 Schul- und Jugendtrefffilme, freie Produktionen und Filme von Filmstudentinnen und Filmstudenten.
Die SRG war vom 4. bis 8. April 2018 an den Schweizer Jugendfilmtagen in Zürich dabei und unterstützte den Pitching-Wettbewerb am Netzwerk- und Nachwuchsfördertag «Klappe Auf!». Bei diesem Wettbewerb erhielten junge Nachwuchstalente die Gelegenheit, eigene Filmideen zu entwerfen und sie Profis aus der Film- und Festivalbranche zu präsentieren. Der Gewinnerfilm des Pitching-Wettbewerbs wird 2019 als Eröffnungsfilm der Schweizer Jugendfilmtage gezeigt.
Schweizer Jugendfilmtage 2018: Die SRG war als Medienpartnerin mit dabei.
«LernFilm Festival»: 300 Schulklassen produzieren Kurzvideos
Am 9. Mai 2018 ging in Luzern die achte Ausgabe des «LernFilm Festivals» über die Bühne. Fast 300 Schulklassen und Einzelteilnehmende aus der ganzen Schweiz reichten einen Filmbeitrag zum Motto «Gestern – heute – morgen: Unsere Welt in Bewegung» ein. Die besten Beiträge wurden von der Festivaljury ausgewählt und mit Preisen von bis zu 600 Franken prämiert. Die SRG unterstützte das Festival als Medienpartnerin.
«Seit Jahrzehnten sind die Schweizer Jugendfilmtage ein Treffpunkt für junge Talente. Es kann kein Zufall sein, dass viele heute aktive Regisseurinnen oder Autoren ihre Wurzeln an den Jugendfilmtagen haben.»