Vom Forschungsstudio bis zum Mobile Journalism

SRF

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

Qualitätssicherung fand auch 2018 bei SRF laufend statt: etwa durch tägliche Sendekritik in den Redaktionen oder kritische Programmdiskussionen in den Sitzungen der Geschäftsleitung. Darüber hinaus stützte sich das Qualitätsmanagement auf regelmässige Analysen und umfangreiche Schwerpunktstudien. Ein Fokus lag auf dem Thema Verständlichkeit: Wie gut bereitet SRF das News-Angebot in Radio, TV und online auf? Und wie schätzt das Publikum die Verständlichkeit ein? Die Studie wird im Frühjahr 2019 abgeschlossen.

Auch 2018 führte SRF interne Soundingboards durch. Dabei lieferten rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wertvolles Feedback zu sechs ausgewählten Angeboten: von der Webserie «Nr. 47» bis zum Literaturangebot «Die BuchKönig bloggt» von Radio SRF 1. An der sechsteiligen Gesundheitsserie «Ärzte vs. Internet» schätzte das Bewertungsteam beispielsweise die animierten Erklärvideos und die unterhaltsame Wissensvermittlung, kritisch beurteilte es hingegen die Studiogestaltung.

Besonderes Augenmerk richtete SRF im Berichtsjahr auf die Etablierung des Forschungsstudios: Das nicht präsentative Panel von über 600 Personen ermöglicht, innerhalb von etwa zwei Wochen qualitatives Feedback einzuholen. 2018 startete SRF via Forschungsstudio bereits acht Umfragen mit durchschnittlich 350 Teilnehmenden. Sie beschäftigten sich mit Radio- oder TV-Sendungen, aber auch mit Sendungs- und Projekttiteln oder mit der Wirkung von Sprecherstimmen. In einer zusätzlichen Befragung zur Onlinezufriedenheit äusserten sich 8300 Teilnehmende.

2018 erweiterte SRF das Qualitätsmanagement um einen weiteren Baustein: Erstmals verknüpfte SRF Veranstaltungen im Rahmen des Publikumsdialogs mit standardisierten Umfragen, um Publikumsbedürfnisse und -zufriedenheit spezifisch zu erfassen. Wie nutzen Besucherinnen und Besucher von «Hallo SRF! Information» und «Hallo SRF! Kultur» die Angebote? Was gefällt ihnen und was würden sie verändern? So schätzten die Befragten beispielsweise, dass Nachrichtensendungen positive und konstruktive Informationen aufnehmen. Grundsätzlich wünschen sie sich mehr Austausch mit Sendungsmachern via Chat.

Aus- und Weiterbildung

Die journalistische Fachausbildung fokussierte 2018 noch stärker auf die digitale Transformation. Zugleich baute SRF die Vielfalt der Lernangebote aus: Neu waren etwa E-Learnings mit Coach oder Reader zu Onlinetext, Bild, Video oder Social Media. Die Videoausbildung startete mit verändertem Konzept und kam gut an. Stark nachgefragt waren Kurse zu Mobile Journalism, Filmen mit dem Smartphone oder Instastorys. Rund 70 Mitarbeitende besuchten den Social Media Day 2018 mit Referaten internationaler Experten.

Die Führungs- und Produzentenausbildung thematisierte unter anderem die VUKA-Welt. «Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz tauchten in allen Kursen in irgendeiner Form auf und werden uns noch weiterhin beschäftigen», sagt Michael Lehner, Leiter der SRF-Führungsentwicklung. Kurzformate wie «Leadership am Mittag» ermöglichten ebenfalls den Austausch unter Führungsmitgliedern.

2018 ging der vierte trimediale Stage von SRF für zwölf journalistische Nachwuchstalente in die Schlussrunde. Im Sommer begannen fünf Lernende ihre Ausbildung: zwei als Kaufmann/-frau, eine als Fachfrau Information und Dokumentation sowie zwei als Mediamatiker. Erstmals nahm die SRG mit einem Mediamatik-Lernenden von SRF an den Berufsmeisterschaften «Swiss Skills» teil.

Journalistische Aus- und Weiterbildung bei SRF

Anzahl Stunden Fachausbildung: 17 260
Anzahl Stunden Führungsausbildung (inklusive Produzenten): 3142
Anzahl Personen mit absolvierter Aus- und Weiterbildung: 2679
Anzahl Kursangebote: 434
Anzahl Kurstage pro Vollzeitstelle: 1,6