Unsere Verantwortung für die Mitarbeitenden

Eine HR-Strategie für die SRG 4.0

«Starke Persönlichkeiten machen gute Programme. Auch den wirtschaftlichen Erfolg der SRG machen möglichst kompetente, leistungsorientierte und bewegliche Mitarbeitende aus: glaubwürdig und verantwortungsbewusst, loyal und fair. (…) Die SRG bietet fortschrittliche Anstellungs- und Arbeitsbedingungen und herausfordernde Tätigkeiten an. Offen prüft sie neue und flexible Arbeitsformen. Auf die physische und psychische Gesundheit aller achtet sie».

Die SRG hat in ihrer HR-Strategie für die Jahre 2017–2021 die folgenden vier Handlungsfelder definiert:

Agilität und Dynamik: flexible und individuelle Arbeitsformen, vereinfachte Anstellungsbestimmungen, vertikale und horizontale Weiterentwicklung von Mitarbeitenden sowie Förderung der Leistungsbereitschaft und -fähigkeit – dies sind in einem dynamischen Medienumfeld zentrale Faktoren für die SRG.

Lernen und Innovation: Die Mitarbeitenden und Kader der SRG müssen sich stetig weiterbilden, um innovativ zu sein. Dies braucht es, damit die SRG die digitale Transformation meistern und ihren Programmauftrag auch in Zukunft erfüllen kann.

Attraktivität und Diversität: Die SRG positioniert sich als moderne, konkurrenzfähige, glaubwürdige und verantwortungsvolle Arbeitgeberin. Sie schafft Rahmenbedingungen, um die Diversität im Unternehmen zu fördern.

Zusammenarbeit und Kultur: Vertrauen, Transparenz, Freiräume und Vernetzung sind für die SRG wesentliche Eigenschaften. Sie gehören zu einer agilen und innovativen Unternehmenskultur.

Mehr Frauen im Kader

Die SRG hatte sich 2014 zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil im Kader bis ins Jahr 2020 von damals 26 auf mindestens 30 Prozent zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sie verschiedene Massnahmen lanciert: Formulierung von geschlechterbewussten Stellenausschreibungen, konsequente Prüfung von Teilzeitpensen für jede Kaderstelle sowie Beitritt in ein Netzwerk für Kaderfrauen. Diese Massnahmen zeigen Wirkung: Der Frauenanteil im Kader ist kontinuierlich gestiegen und hat 2018 den Höchstwert von 29 Prozent erreicht. Die Massnahmen werden weitergeführt. 

Wie erleben Frauen in Führungspositionen in der SRG den Arbeitsalltag? Worauf legen sie Wert? Und welches sind für sie die grössten Herausforderungen? Diese und weitere Fragen haben wir zwei weiblichen Führungskräften gestellt (siehe Interview nebenan).

Kaderförderung und -ausbildung

2018 hat die SRG ein Management-Development-Programm (MD-Programm) mit zehn Teilnehmenden durchgeführt. Das MD-Programm ergänzt die Talent-Management-Prozesse in den Unternehmenseinheiten. Zudem sichert es mittel- bis langfristig den Nachwuchs von internen Kandidatinnen und Kandidaten für das obere und oberste Management der SRG.

Digitalisierung von HR-Prozessen und -Systemen geht weiter

Die SRG hat die Digitalisierung der HR-Prozesse 2018 mit neuen Methoden und Informatikwerkzeugen weiter vorangetrieben sowie bestehende Prozesse nutzerfreundlicher gestaltet: 

  • Für die Durchführung von Mitarbeitendengesprächen wurde 2018 ein neues Tool eingeführt.
  • Zahlreiche Anwendungen für die Mitarbeitenden und Vorgesetzten wurden technologisch modernisiert und stehen im SAP-Portal zur Verfügung. Dazu gehört beispielsweise der Lohnausweis oder die Erfassung der höchsten abgeschlossenen Ausbildung. Die Mitarbeitenden können diese Anwendungen auch bequem via Smartphone und Tablet nutzen.

«360° meine Welt!»: die Arbeitgeberin SRG in neuem Kleid

Die SRG hat ihren Auftritt als Arbeitgeberin überarbeitet: Seit Anfang 2018 zeigt sie sich in einem angepassten, zeitgemässen Kleid und unter dem Claim «360° meine Welt!». Erstmals beinhaltet dieser Aufritt auch einen nationalen SRG-Stellenmarkt: Potenzielle Arbeitnehmende erhalten auf einer Onlineplattform eine Übersicht aller offenen Stellen bei der SRG und ihrer Tochtergesellschaft TPC. Gleichzeitig hat die SRG unternehmensweit die Job- und Karriereseiten sowie die Stelleninserate überarbeitet und mit neuen Inhalten gefüllt – ebenfalls im einheitlichen Erscheinungsbild. Die Bewerbenden erhalten so spannende Hintergrundinformationen und können in 360°-Bildern und -Videos in die Tätigkeiten der SRG eintauchen.

Steigender Bedarf an Auszubildenden

Die SRG leistet in ihrem Kerngeschäft der elektronischen Medien einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von Nachwuchskräften. Zwei Themen sind eine grosse Herausforderung: Die Digitalisierung und der Kampf um Talente. Dazu kommt, dass die SRG bei den unter 30-jährigen Mitarbeitenden eine überdurchschnittliche Fluktuation verzeichnet. Und schliesslich hat sich die SRG ein strategisches Ziel gesetzt: «Sie rekrutiert Mitarbeitende aus den Lebenswelten ihrer Zielpublika». Aus all diesen Gründen muss und will die SRG mehr Nachwuchskräfte ausbilden. Um diesem Bedarf und Anspruch gerecht zu werden, hat sie 2018 vier Schwerpunkte beschlossen: 

  • Employer Branding (Claim «360° meine Welt!») stärken
  • Attraktive Ausbildungsangebote anbieten und wo möglich ausbauen
  • Anzahl Ausbildungsplätze für Lernende und Hochschulpraktikantinnen und -praktikanten erhöhen 
  • Junge Mitarbeitende mit geeigneten Perspektiven in der SRG behalten

Sozialpartnerschaft: Reformprogramm und GAV-Verlängerung

Die SRG realisiert aktuell ein Reformprogramm, das ab 2019 mit einer jährlichen Einsparung von 100 Millionen Franken verbunden ist. Im Vorfeld dazu hatten die Mitarbeitenden und der Sozialpartner SSM die Möglichkeit, Vorschläge einzureichen, um den mit den Reformen verbundenen Stellenabbau zu reduzieren. Diese Möglichkeit wurde rege genutzt – die Geschäftsleitung SRG hat zahlreiche konkrete und konstruktive Inputs erhalten. Aufgrund des Reform- und Sparprogramms verzichtet die SRG 2019 auf Lohnmassnahmen, bedankt sich jedoch bei den Mitarbeitenden für ihren Einsatz im Jahr 2018 mit einer Einmalprämie. Mit dieser Massnahme und dank der Resultate des Mitwirkungsverfahrens lässt sich der Stellenabbau in den nächsten vier Jahren von ursprünglich geplanten 200 auf rund 170 Vollzeitstellen reduzieren. 

Per 1. Januar 2019 war eine Revision des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) geplant. Aufgrund der No-Billag-Initiative, die viele Ressourcen absorbierte, sowie 
wegen des beschlossenen Reform- und Sparprogramms hat die SRG mit dem Sozialpartner SSM vereinbart, auf die GAV-Revision zu verzichten. Stattdessen wird der GAV bis Ende 2020 verlängert – bei gleichzeitiger Streichung des Artikels 15 betreffend die Übernahme der Empfangsgebühren. Der angepasste GAV gilt seit dem 1. Januar 2019. Es ist geplant, im Herbst 2019 Verhandlungen für eine GAV-Revision per 2021 aufzunehmen.

PKS: neue Strategie und Reglemente

2018 beschloss der Stiftungsrat eine Anpassung der Anlagestrategie: Er reduzierte die Obligationen Schweiz um vier Prozentpunkte und erhöhte den Aktienanteil im gleichen Ausmass. In der Immobiliensparte verschob er zwei Prozentpunkte vom Inlands- in den Auslandssektor. Schliesslich ersetzte er die Kategorie Rohstoffe durch sogenannte Insurance-linked-Securities (ILS). Mit diesen Schritten erhofft sich der Stiftungsrat höhere Ertragsaussichten bei einer tieferen Volatilität. Im Dezember 2018 verabschiedete der Stiftungsrat diverse Reglemente: Die PKS ergänzte das Vorsorgereglement um die Möglichkeit des freiwilligen Sparbeitrags. Im Anlagereglement berücksichtigte sie die überarbeitete Anlagestrategie sowie die Hinweise auf das Bundesgesetz über die Finanzmarktinfrastrukturen und das Marktverhalten im Effekten- und Derivatehandel (FinfraG). Und im Reglement über die Vorsorgeverpflichtungen nahm sie die Rückstellung für die Verzinsung auf.

Negative Performance

Die PKS erzielte 2018 eine Nettorendite von –4,1 Prozent (im Vorjahr +7,6 Prozent), die sich damit auf dem Niveau des Benchmarks (–4 Prozent) befindet. Diese negative Performance ist hauptsächlich auf die Korrekturen der Aktienmärkte zurückzuführen (Aktien Schweiz –7, global –8 und Schwellenmärkte –14 Prozent). Die Immobiliensparte verzeichnete ebenfalls spürbare Einbussen (Immobilien Schweiz –3 und Immobilien Ausland –6 Prozent). Zu betonen ist allerdings, dass genau diese Anlageklassen massgeblich zum hervorragenden Ergebnis des Vorjahres beitrugen. Das verdeutlicht, dass Marktschwankungen zu
einer Pensionskasse gehören. Das Obligationenportfolio, das rund 48 Prozent des Gesamtvermögens ausmacht, verzeichnete 2018 wegen einer leichten Zinserhöhung eine Rendite von –0,6 Prozent. Wegen des Tiefzinsniveaus bleibt die Lage angespannt, und eine Kursänderung der Nationalbank ist nicht in Sicht. Trotzdem ist das Geschäftsjahr 2018 nach mehreren guten und sehr guten Jahren nicht als übermässig besorgniserregend, sondern als normale Zykluserscheinung zu werten. 

Die PKS wies Ende 2018 eine leichte Unterdeckung auf (Deckungsgrad 98,5 Prozent, im Vorjahr 104,8). Die Guthaben der aktiven Versicherten wurden 2018 mit einem marktkonformen Satz von einem Prozent verzinst, was auch dem BVG-Minimum entspricht. Für das Jahr 2019 hat der Stiftungsrat beschlossen, die unterjährige Verzinsung auf null zu setzen. Die Entwicklung der finanziellen Lage wird in den kommenden Monaten mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt.