Talentmanagement lanciert

RTR

Qualitätsprüfung: Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

Der grosse Teil der Qualitätssicherung geschieht bei RTR bei der täglichen Arbeit: von der Auftragserteilung über das Gebot der unabhängigen Quellen und das Vieraugenprinzip bis zur Beitragsabnahme und der täglichen, wöchentlichen und monatlichen Feedbackrunden. Die publizistischen Leitlinien und die Produktionsstandards der SRG sind dabei der geltende Referenzrahmen. Allfällige Massnahmen werden sinnvoll und schnell umgesetzt – dies können Anpassungen von Arbeitsabläufen, Erweiterungen der publizistischen Leitlinien, die Differenzierung von Produktionsstandards oder Aus- und Weiterbildungsmassnahmen sein.

Eine besondere Herausforderung ist die Sprachkompetenz. Ein nicht unerheblicher Teil der Arbeit stellt das Suchen und Finden von Neologismen dar. Wortneuschöpfungen sind notwendig, damit RTR die Welt von heute sprachlich adäquat abbilden kann. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden und auch um Antworten auf Fragen des Wandels des Sprachgebrauchs zu geben, beschäftigt RTR eine Linguistin. Sie ist nicht nur Sprachcoach, sondern auch normative Instanz. Eine gute Balance zwischen dem Sprachgebrauch nach Lehrbuch und der gelebten Sprache zu finden, ist dabei ein permanenter Hochseilakt.

Mit dem Ziel, ein jüngeres Publikum zu erreichen und die RTR-Inhalte online aufzuwerten, führte RTR eine Social-Media-Redaktion ein. In Zusammenarbeit mit Redaktorinnen und Redaktoren wurde ein entsprechendes Social-Media-Konzept erarbeitet. Gemeinsam mit externer Unterstützung hat das Team Beiträge analysiert, Qualitätsmerkmale festgelegt und definiert, wie der Dialog mit dem Publikum verbessert werden kann.

Die Jugendredaktion Battaporta hat ihre bestehenden Formate präziser definiert und das Angebot um neue Formate erweitert. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die technische Qualität der Beiträge gelegt. Auch die Moderation der Sendung «Minisguard» wurde verbessert und auf die Zielgruppe der Kinder ausgerichtet.

Aus- und Weiterbildung

Der Bereich Aus- und Weiterbildung wurde neu aufgesetzt und erhielt eine klare strategische Ausrichtung. Dabei ging es im Wesentlichen um folgende drei Fragen:

  • Wie werden Talente gefördert?
  • Wie kann die Weiterbildung nachhaltig gestaltet werden?
  • Wie können Expertise und Kompetenz von RTR-Mitarbeitenden für die Gesamtredaktion besser genutzt werden?

Talentförderung: 2018 hat RTR zum ersten Mal ein Talentmanagement-Programm lanciert. Auf der Grundlage der Bewerbungsdossiers wird eine Vorselektion vorgenommen. Wer diese Hürde genommen hat, macht ein Assessment. Diejenigen, die ins Programm aufgenommen werden, kommen in den Genuss einer einjährigen, auf ihre Fähigkeiten zugeschnittene Ausbildung. Zudem werden sie als (Co-)Verantwortliche ein Projekt leiten und umsetzen. Die Resonanz auf dieses Programm war unerwartet gross.

Nachhaltigkeit: Neu soll nach der Weiterbildung, insbesondere zwischen den Lernmodulen, eine interne Begleitung erfolgen. Ein erster Test wurde erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen: Im monatlichen Turnus wurden fünf langjährige Moderatorinnen und Moderatoren von einer SRF-Stimmbildnerin geschult. Dazwischen begleitete ein interner Coach die Moderatoren mit regelmässigen Feedbacksitzungen. Das Ziel: Moderationsmuster analysieren, aufbrechen und wo nötig verändern. Zu Beginn überwog die Skepsis. Am Schluss waren die Teilnehmenden begeistert.

Know-how-Transfer: Dieses Programm ist erst angelaufen und wird 2019 weiter ausgebaut. Versierte und in einem Thema besonders bewanderte Redaktorinnen und Redaktoren stehen während sogenannter Sprechstunden Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite. Ferner ist eine interne Datenbank im Aufbau, in der alle intern vorhandenen Expertisen mit Namen der Mitarbeitenden zu finden sind.

Journalistische Aus- und Weiterbildung bei RTR

Anzahl Ausbildungsstunden: 1872
Anzahl Weiterbildungsstunden: 2216
Anzahl Personen mit absolvierter Aus- und Weiterbildung: 145