Was unsere Topkader, Kader und GAV-Mitarbeitenden verdienen
Die SRG informiert offen und transparent über ihre Lohnpolitik. Sie zeigt, wie sich die Löhne ihrer Topkader, Kader und GAV-Mitarbeitenden in den letzten Jahren entwickelt haben, und vergleicht sich dabei mit der Schweizer Gesamtwirtschaft und anderen Unternehmen.
Faire Löhne
Bei der SRG beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt für alle Mitarbeiterkategorien 107 619 Franken pro Vollzeitstelle, dies bei einem Durchschnittsalter von 45,7 Jahren. Auf den ersten Blick erscheint dies als relativ viel.
Tatsache ist, dass der Personalaufwand in einem Medienhaus vergleichsweise hoch ist. So erfordern viele Berufsbilder in der SRG höhere Qualifikationen: 50 Prozent der Mitarbeitenden haben einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss, bei den journalistisch Tätigen sind es sogar 68 Prozent.
Ein zeitgemässes Lohnsystem
In der SRG gibt es rund 120 sogenannte Referenzfunktionen, welche die unternehmenstypischen Tätigkeiten abbilden. Jede Stelle ist einer Referenzfunktion zugeordnet. Je höher die Anforderungen an eine Funktion und damit ihre Bewertung ist, desto höher liegt der Maximallohn.
Das Lohnsystem bewertet die 120 SRG-Funktionen nach sieben Dimensionen: fachliche Anforderungen, Führung und Kommunikation, Schwierigkeitsgrad der Aufgaben, Verantwortung, Handlungsspielraum, physische Belastung und Umgebungseinflüsse. Der Minimallohn einer Funktion liegt bei 75 Prozent des Maximallohns (=100 Prozent). Wo der Lohn einer Person festgelegt wird (zwischen 75 und 100 Prozent des Maximallohns), ist abhängig von den persönlichen und funktionsspezifischen Erfahrungen, von der individuellen Leistung sowie vom Marktwert.
Bei den Kadermitgliedern kommt zusätzlich zum Funktionslohn noch eine variable Lohnkomponente hinzu; diese macht durchschnittlich 11 Prozent der Kaderlohnsumme aus. Der jährlich ausgeschüttete Betrag ist abhängig von der Zielerreichung.
546 Mio. Fr.
beträgt die Lohnsumme
2018 betrug die Lohnsumme der SRG 546 Millionen Franken. Die SRG verwendete davon rund vier Fünftel (448 Millionen Franken) für fest angestellte Mitarbeitende mit Gesamtarbeitsvertrag und rund ein Fünftel (98 Millionen Franken) für die Kader sowie für Mitarbeitende mit individuellem Arbeitsvertrag (IAV).
Aufteilung der Lohnsumme 2018 nach Vertragskategorien
- Gesamtarbeitsvertrag (GAV) inkl. Auszubildende
- Kader
- Individuelle Arbeitsverträge (IAV)
2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | ||
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GAV (inklusive Auszubildende) | CHF 1000 % | 449 9132 82,4 | 453 947 82,5 | 441 929 81,7 | 447 575 82,1 | 448 020 82,0 |
Kader | CHF 1000 % | 84 147 15,4 | 85 128 15,5 | 87 516 16,2 | 86 453 15,9 | 87 402 16,0 |
IAV (individuelle Arbeitsverträge) | CHF 1000 % | 11 814 2,2 | 11 284 2,1 | 11 460 2,1 | 11 230 2,0 | 11 265 2,0 |
Alle Kategorien | CHF 1000 % | 545 873 100,0 | 550 359 100,0 | 540 905 100,0 | 545 258 100,0 | 546 687 100,0 |
1 zu 10,3
beträgt das Lohnverhältnis
2018 betrug der tiefste SRG-Jahreslohn 52 200 Franken und der höchste 536 750 Franken (inklusive Leistungsanteil und Nebenleistungen). Das entspricht einem Verhältnis von 1 zu 10,3. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Verhältnis vom tiefsten zum höchsten Lohn um 1,1 Prozentpunkte grösser geworden (Vorjahr 1 zu 9,2).
Verhältnis von tiefstem zu höchstem Lohn
65 130 Fr.
beträgt die Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder im Schnitt
Die Vergütung des Präsidenten beträgt 153 300 Franken für ein 50-Prozent-Pensum (135 000 Franken Honorar und 18 000 Nebenleistungen). Die Vergütung der übrigen 8 Mitglieder beträgt je 32 000 Franken für ein 20-Prozent-Pensum. Die Präsidenten der vier Regionalgesellschaften erhalten ein zusätzliches Honorar zwischen 24 000 und 40 000 Franken. Den Verwaltungsräten wird jede Ausschusssitzung mit 1000 Franken vergütet.
Vergütung Verwaltungsrat SRG 2009–2018
Total Compensation: Honorar und Nebenleistungen
- Präsident
- Mitglieder Verwaltungsrat (Durchschnitt)
388 045 Fr.
verdienen die Geschäftsleitungsmitglieder der SRG im Schnitt
2018 verdiente der Generaldirektor SRG total 536 746 Franken (Vorjahr 529 346 Franken). Seit 2018 ist die Geschäftsleitung um die zusätzliche Funktion des Direktors «Entwicklung und Angebot» erweitert. Die neu 7 Mitglieder der Geschäftsleitung verdienten durchschnittlich 388 045 Franken (Vorjahr 400 237 Franken). Ihre Vergütung ist abhängig von der Grösse der Unternehmenseinheit und des Aufgabenportfolios. Die Jahre 2012/2013 sind wegen der stufenweisen Änderung des Auszahlungszeitpunkts des variablen Lohns mit den anderen Jahren nicht vergleichbar.
Vergütung Geschäftsleitung SRG 2009–2018
Total Compensation: Lohn, variabler Lohn und Nebenleistungen
- Generaldirektor
- Mitglieder Geschäftsleitung (Durchschnitt)
* Mit den übrigen Jahren nicht vergleichbar (geänderter Auszahlungszeitpunkt variabler Lohn)
263 844 Fr.
verdienen die Geschäftsleitungsmitglieder der Unternehmenseinheiten im Schnitt
Die Geschäftsleitungsmitglieder in den Unternehmenseinheiten verdienten 2018 durchschnittlich 263 844 Franken. Die Höhe der Vergütung variiert stark und ist von der Grösse der Unternehmenseinheit und des Aufgabenportfolios abhängig – wie dies bei der nationalen Geschäftsleitung auch der Fall ist. Wegen der Medienkonvergenz, welche die Zusammenführung der bis dahin eigenständigen Unternehmenseinheiten für Radio und TV zu SRF, RTS und RSI hervorbrachte, ist hier eine Entwicklung über die letzten sechs Jahre abgebildet.
Durchschnittliche Vergütung Geschäftsleitung SRG und Geschäftsleitung Unternehmenseinheiten 2013–2018
Total Compensation: Lohn, variabler Lohn und Nebenleistungen
- Geschäftsleitung SRG
- Geschäftsleitungen Unternehmenseinheiten
1,0 %
ist der Lohn für Kadermitglieder pro Jahr gestiegen
Die Kaderlohnsumme der SRG stieg in den letzten zehn Jahren durchschnittlich um 1,0 Prozent – die Lohnentwicklung lag im Schnitt 44 Prozent unter dem Niveau des Schweizer Gesamtmarkts für Kader. Die von der Firma Kienbaum Consulting jährlich erhobenen Zahlen zeigen zudem: Seit 2012 ist bei Kadern ein genereller Trend zu zurückhaltenden Lohnerhöhungen festzustellen. Die Kaderlohnpolitik der SRG folgt diesem Trend.
Lohnerhöhungen der SRG-Kader im Vergleich zum Schweizer Gesamtmarkt 2009–2018
Durchschnitt pro Jahr:
- SRG: 1,0 %
- Schweizer Gesamtmarkt für Kader: 1,7 %
Quelle: Kienbaum
* SRG 2010 und 2016: Lohn-Nullrunde
1,0 %
ist der Lohn für GAV-Mitarbeitende pro Jahr gestiegen
Die Personalpolitik der SRG folgt dem Prinzip der Gleichbehandlung von GAV- und Kadermitarbeitenden: In den letzten zehn Jahren stellte die SRG gleich viele finanzielle Mittel (durchschnittlich 1,0 Prozent der Lohnsumme) für Lohnmassnahmen des GAV-Personals und der Kader zur Verfügung.
Lohnerhöhungen des GAV-Personals im Vergleich zum Kader
Durchschnitt pro Jahr:
- GAV: 1,0 %
- Kader: 1,0 %
* 2010 und 2016: Lohn-Nullrunde
107 619 Fr.
beträgt der Durchschnittslohn
Der SRG-Durchschnittslohn ist zwischen 2009 und 2018 von 105 434 auf 107 619 Franken gestiegen (+2,1 Prozent). Im Durchschnittslohn nicht enthalten sind allfällige Zulagen (zum Beispiel für Nacht- oder Sonntagsarbeit), da sie nach Vertragsart und Einsatz stark schwanken.
Entwicklung der Durchschnittslöhne 2009–2018
GAV und Kader auf Basis FTE inklusive 13. Monatslohn, Kader inklusive variabler Lohn
78 000 bis 114 000 Fr.
beträgt die Spannweite aller Löhne
Die unterschiedlichen Durchschnittslöhne sind auf die Ausbildungsabschlüsse und auf das Marktumfeld zurückzuführen: Am meisten Hochschulabsolventen gibt es in den Redaktionen (68 Prozent), bei den Experten und Spezialisten (52 Prozent) sowie in der Informatik (31 Prozent). Diese Berufsgruppen sind zudem auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, was sich in den Löhnen widerspiegelt. In den technischen, logistischen und administrativen Funktionen finden sich vor allem Mitarbeitende mit abgeschlossener Berufsausbildung. Dies zeigt sich auch in den tieferen Durchschnittslöhnen.
Durchschnittslöhne nach Berufsgruppen 2018
GAV und Kader inklusive 13. Monatslohn, Kader inklusive variabler Lohn
87 000 bis 153 000 Fr.
beträgt die Lohnspanne der journalistisch tätigen Mitarbeitenden
Die Löhne der journalistischen Funktionen bemessen sich nach Verantwortung und Erfahrung: Leitende von grossen Redaktionen verdienen am meisten. Im Mittelfeld liegen die Medienschaffenden mit redaktioneller Tätigkeit und viel Erfahrung (Seniors) – ihr Durchschnittsalter beträgt 48 Jahre. Am wenigsten verdienen die Mitarbeitenden im Bereich Design/Grafik Multimedia sowie die Redaktorinnen und Redaktoren mit wenig Erfahrung (Juniors) – ihr Durchschnittsalter beträgt 35 Jahre.
Durchschnittslöhne für ausgewählte journalistische Funktionen 2018
GAV und Kader inklusive 13. Monatslohn, Kader inklusive variabler Lohn
10,1 %
sind die Löhne in zehn Jahren gestiegen
Bei der Lohnentwicklung liegt die SRG im Mittelfeld: In der Schweiz stiegen die Löhne in den letzten zehn Jahren 0,7 Prozentpunkte mehr als bei der SRG. Vergleicht man die SRG mit der gesamten Medienbranche (vom Lokalradio bis zum national tätigen Medienkonzern), so war die Entwicklung bei der SRG höher (+2,4 Prozentpunkte). Proportional stellte die SRG mehr Mittel für individuelle als für generelle Lohnentwicklungsmassnahmen zur Verfügung. Dafür gibt es zwei Gründe: Rund drei Viertel der Mitarbeitenden haben ihren Maximallohn noch nicht erreicht, und die Teuerung 2009–2018 war insgesamt tief.
Lohnentwicklung der SRG 2009–2018 im Vergleich zur Schweizer Gesamtwirtschaft
* UBS-Lohnumfrage
1,5 % bis 3,7 %
liegen die Löhne unter dem Markt
Die SRG-Löhne liegen insgesamt leicht unter dem Markt – mit Unterschieden je nach Funktion. Die Löhne von journalistisch tätigen SRG-Mitarbeitenden sind 3,7 Prozent* tiefer als die Saläre von Medienschaffenden bei grossen, national tätigen Medienhäusern. Bei den Supportfunktionen (Finanzen, Informatik, Kommunikation, HR) zahlt die SRG marktübliche Löhne (– 1,5 Prozent**).
Lohnniveau nach Funktionen im Vergleich zum Markt
* Gehaltsumfrage Medien Schweiz 2013 (klinglerconsultants.ch)
** Salärvergleich für Supportfunktionen 2017 (salaervergleich.ch)
2,4 %
verdienen die Frauen weniger als die Männer
Die SRG untersucht anhand des Lohngleichheitsinstruments des Bundes (Logib) jährlich die Lohndifferenzen zwischen den Geschlechtern. 2018 wurde die Methodik leicht überarbeitet, um die Lohnunterschiede besser zu erfassen und genauer zu erklären (Bestimmtheitsmass). In der SRG sind die Frauenlöhne 2,4 Prozent tiefer als die Männerlöhne (nicht erklärbare Differenz). Im Vergleich zur Schweizer Gesamtwirtschaft ist dies ein guter Wert, der unter der Toleranzschwelle des Bundes von fünf Prozent liegt. SRG-Analysen zeigen, dass ein Teil der 2,4 Prozent Lohndifferenz durch nichtdiskriminierende Faktoren entsteht – vor allem durch Entschädigungen für Nacht- und Wochenendarbeit. Dies betrifft vorwiegend Männer. Ohne diesen Faktor beträgt der Lohnunterschied noch 1,5 Prozent.