Die SRG fördert in ihren Radioprogrammen Schweizer Musik aller Stile und Richtungen – Pop, Rock und Volks­musik, Jazz, Oper und Klassik. In den Sommermonaten senden SRF, RTS, RSI und RTR live von Musikfestivals aus der ganzen Schweiz, übertragen Bilder, Stimmung und Emotionen. Auf der Suche nach Schweizer Nachwuchs­talenten bietet die SRG jungen Musikerinnen und Künstlern eine Plattform und fördert ihr Schaffen.

Schweizer Musikförderung

Die SRG ist in engem Austausch mit Vertretern der Schweizer Musikbranche. Mit Unterzeichnung der Charta der Schweizer Musik hat sich die SRG verpflichtet, das Ansehen der Schweizer Musik sowie talentierte Musikerinnen und Musiker zu fördern. Sie verpflichtet sich ausserdem dazu, in ihren Radioprogrammen einen angemessenen Anteil an Schweizer Produktionen auszustrahlen (siehe Tabelle). Als Schweizer Musik gelten Aufnahmen oder Liveübertragungen mit Schweizer Komponisten, Interpretinnen oder Produzenten sowie Aufnahmen mit massgeblicher Schweizer Beteiligung.

Charta der Schweizer Musik – Anteil Schweizer Musik am Radio in Prozent der Sendezeit
  2018 2017 2016 2015
Radiosender Richtwert Anteil Richtwert Anteil Richtwert Anteil Richtwert Anteil
Radio SRF 1 20 21,3 20 21,9 20 22,5 20 21,5
Radio SRF 2 Kultur 23 27,03 23 29,3 22 29,1 20 27,1
Radio SRF 3 22 26,7 22 23,6 21 22,1 20 21,2
Radio SRF Virus 50 53,6 50 53,9 50 52,7 50 51,6
Radio SRF Musikwelle 42 40,0 42 41,4 42 41,2 42 41,0
                 
RTS La Première 20 27,87 18 22,9 16 20,4 16 18,4
RTS Espace 2 18 17,44 18 14,4 18 15,8 18 15,9
RTS Couleur 3 22 21,26 21 20,7 21 21,5 21 20,0
RTS Option Musique 20 20,14 15 20,0 15 14,9 12 14,1
                 
RSI Rete Uno 11 12,1 11 13,0 11 11,7 10 12,0
RSI Rete Due 15 29,7 15 13,5 15 14,6 15 18,0
RSI Rete Tre 13 14,0 13 13,2 13 12,5 12 12,0
                 
Radio Rumantsch 50 54,69 13 13,2 13 12,5 12 12,0
                 
Radio Swiss Classic 50 53,67 30 33,1 30 32,0 30 29,7
Radio Swiss Jazz 50 52,39 30 34,6 30 33,0 30 36,2
Radio Swiss Pop 50 52,43 30 35,7 30 34,0 30 32,0

«CH Musik – Ein ganzer Tag»

Über 2000 Schweizer Songs in 24 Stunden: Am 9. Februar 2018 spielten die Radios SRF 1, SRF 2 Kultur, SRF 3, SRF Virus, SRF Musikwelle sowie Swiss Pop, Swiss Classic und Swiss Jazz ausschliesslich Schweizer Musik. Mehr noch: Rund 20 Acts, darunter Pegasus, Sandee und Nicolas Senn, kamen ins Radiostudio Zürich Brunnenhof, um dort live zu performen. Zu den Highlights gehörte, dass viele unter dem Motto «Schweiz spielt Schweiz» ihren Schweizer Lieblingssong coverten. Die Livesessions waren in den Radioprogrammen zu hören und bleiben online abrufbar. Das Musikprogramm ergänzten zahlreiche Gespräche und Hintergrundberichte, etwa zu musikalischen Erfolgsgeschichten abseits des Mainstreams oder zur Vermarktung. Und auf srf.ch beantworteten 70 Musikerinnen und Musiker in Videostatements Fragen zu ihrem Werdegang. Am Abend folgte mit den «Swiss Music Awards» das Finale: Der wichtigste Musikpreis der Schweiz zeichnete zum elften Mal nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler aus. In diesem Rahmen wurde auch das «SRF 3 Best Talent» des Jahres 2017 gekürt. Dabei entschied das Publikum, welcher der drei Monatssieger den begehrten Förderpreis von Radio SRF 3 erhalten sollte. SRF zwei und Radio SRF 3 übertrugen die «Swiss Music Awards» live.

«8x15»: Acht Schweizer Bands treten gegeneinander an

«8x15» ist ein innovatives Musikformat: Acht vielversprechende Schweizer Bands treten nacheinander auf die Bühne und überzeugen das Publikum in nur 15 Minuten von ihrem Können. Die Konzertreihe findet in angesagten Schweizer Clubs statt und wird live im Radio übertragen und für das Fernsehen aufgezeichnet. Nach ausgebuchten Konzerten in der Deutschschweiz, in der rätoromanischen Schweiz und im Tessin kam das SRF-Format im Mai 2018 erstmals in die Westschweiz. Mit einem Mix aus Rock, Pop, Elektro und Hip-Hop sorgten acht Künstler – darunter Pablo Nouvelle, Danitsa und Le Roi Angus – für ausgelassene Stimmung. RTS Couleur 3 übertrug alle Konzerte aus dem Lausanner «D!Club» live im Radio.

Opernklassiker am Lago di Lugano

Im September 2018 entstand aus der engen Zusammenarbeit von RSI, dem Kulturzentrum Lugano Arte et Cultura (LAC), «LuganoInScena» und «LuganoMusica» eine Produktion, die zum musikalischen Ereignis des Jahres in der italienischsprachigen Schweiz wurde. Der Opernklassiker «Der Barbier von Sevilla» von Rossini, inszeniert von Camelo Rifici, wurde als erste Oper im neuen Kulturzentrum LAC in Lugano aufgeführt. Unter der musikalischen Leitung von Diego Fasolis belebten die «Barocchisti» und die Männerstimmen des «Coro della RSI» die beliebte Oper. RSI Rete Due widmete dem Event zur Premiere am 3. September 2018 eine ganztägige Livesendung. Da alle Abende ausverkauft waren, installierten RSI und das LAC auf dem Vorplatz des Kulturzentrums eine Grossleinwand, auf der auch Interessierte ohne Ticket die Aufführung live mitverfolgen konnten. Zusätzlich zur Opernaufführung zeigte Regisseur Andy Sommer in einer 90-minütigen Dokumentation, wie aus der Oper ein Event mit regionaler Ausstrahlung wurde. Der von der SRG koproduzierte Dokumentarfilm war am 6. November 2018 auf RSI LA 2 zu sehen.

4000 Sängerinnen und Sänger am Bündner Kantonalgesangsfest

Vom 8. bis 10. Juni 2018 fand in Chiavenna das «Rezia Cantat» statt, das 26. Bündner Kantonalgesangsfest. Für den grenz­überschrei­tenden Anlass reisten 114 Chöre aus der Schweiz und aus Italien mit insgesamt 4000 Sängerinnen und Sängern an. Nach über 160 Stunden Gesang, der von rätoromanischen Liedern über Pop und Gospel bis hin zu Kirchengesang aus dem 16. Jahrhundert reichte, stand fest: Chorgesang wird sowohl auf der italienischen als auch auf der schweizerischen Seite der Alpen auf hohem Niveau gepflegt. RTR berichtete im Radio und auch online über das aussergewöhnliche Bündner Kantonal­gesangsfest. Daheimgebliebene konnten so Aufnahmen nachhören und sich auf www.rtr.ch ein umfassendes Bild machen.

«Rezia Cantat: Ein grandioses Fest mit wunderschönem Chorgesang in freundschaftlicher Atmosphäre. Wir bedanken uns bei Radiotelevisiun Svizra Rumantscha sehr herzlich für die umfassende Berichterstattung aus Chiavenna.»

Lucretia Bärtsch
Mitglied des Chors «Uniun chantunala da chant dal Grischun»