Spielfilme, Serien, Animationsfilme: Die SRG bietet ihrem Publikum eine reiche Auswahl internationaler und schweizerischer Produktionen. Filme und Serien machen 22 Prozent der Sendezeit im Schweizer Fernsehen aus. Als Medienpartnerin zahlreicher Filmfestivals unterstützt die SRG die Schweizer Filmbranche. Ausserdem fördert sie Schweizer Eigen- und Koproduktionen mit einem jährlichen Beitrag von 27,5 Millionen Franken. 2018 beteiligte sich die SRG an 148 Koproduktionen.
Unverblümtes Liebesleben in der neuen SRF-Serie «Seitentriebe»
Was hält Paare auf Dauer zusammen? «Seitentriebe», die neue fiktionale Serie von SRF, geht dieser Frage auf humorvolle Weise nach. Im Mittelpunkt steht ein Paar um die Vierzig, das sich ausgerechnet an seinem Hochzeitstag auf einem Seitensprungportal begegnet … Die Idee zur Serie über das Liebesleben in Langzeitbeziehungen stammt von Güzin Kar. Sie schrieb auch das Drehbuch und führte mehrheitlich Regie – mit Erfolg: «Seitentriebe» gewann den European Script Award für das innovativste Seriendrehbuch des Jahres. SRF zeigte die achtteilige Koproduktion, die im Zürcher Ober- und Unterland gedreht wurde, ab Februar 2018 in Doppelfolgen auf SRF zwei. Staffel zwei läuft voraussichtlich im Herbst 2019.
«Edi – Leben am Limit»: eine Podcast-Serie, die unter die Haut geht
Edi T. war ein notorischer Krimineller und Drogensüchtiger auf der Jagd nach dem Kick, sein Leben eine Achterbahnfahrt aus Täuschung und Enttäuschung. Jahrzehntelang brachte er seine Mitmenschen, aber auch Justiz, Therapeuten und Ärzte an ihre Grenzen. Für die erste exklusive Podcast-Serie von SRF zeichneten zwei Autorinnen Edis wahre Geschichte gemeinsam mit ihm nach. Die sechs Folgen, produziert von Radio SRF 1 und Radio SRF 3, waren ab dem 22. August 2018 auf srf.ch/edi abrufbar. Im Rahmen spezieller Podcast-Nächte lief die Serie auch in den Radioprogrammen von SRF.
«Edis Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Die journalistische Recherche war für uns genauso wichtig wie ein packendes Storytelling. In der Produktion haben wir beide Aspekte kombiniert – eine spannende Herausforderung.»
RTS geht mit «Ondes de choc» vergangenen Verbrechen nach
Inspiriert von Kriminalfällen, welche die Schweiz erschüttert haben, schufen Ursula Meier, Lionel Baier, Jean-Stéphane Bron und Frédéric Mermoud die vierteilige Filmserie «Ondes de choc». Familiendramen, Serienmorde, Sektenübergriffe – was geschieht in den Minuten und Tagen nach solchen Verbrechen? Mit dieser Frage im Hinterkopf machten sich die Regisseure von «Ondes de choc» auf die Suche nach Straftaten, die sich zwischen 1980 und 2010 in der Westschweiz zugetragen haben. Die vier 60-minütigen RTS-Koproduktionen «La Vallée», «Sirius», «Journal de ma tête» et «Prénom: Mathieu» sind das Resultat ihrer aufwendigen Arbeit.
Chorus: Welcher Westschweizer Chor singt am besten?
Zwölf Chöre aus der Westschweiz wollten es im November wissen und traten bei «Chorus» gegeneinander an. Ihr Repertoire: modern, abwechslungsreich, fetzig. Den Takt gab Moderator Jonas Schneiter vor, zusammen mit seinen Jurykollegen Alizé Oswald und Marc Aymon. Die neue Unterhaltungsshow von RTS fand an zwei Samstagabenden auf RTS Un statt, gefolgt vom grossen Finale Anfang Dezember. Im Durchschnitt verfolgten 84 000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Unterhaltungsshow.
Nationale Filmförderung
Die SRG ist Förderin des Schweizer Films. 1996 schuf sie zusammen mit Partnern der Filmbranche den «Pacte de l’audiovisuel». Seit Bestehen dieses Abkommens hat die SRG über 400 Millionen Franken in die Filmförderung investiert. Dank des Pacte entstanden seit 1996 über 2800 Filme und Serien. Der Pacte 2016–2019 ist mit einem jährlichen Budget von 27,5 Millionen Franken dotiert, das sind 5,2 Millionen Franken mehr als in der Periode 2012–2015. 2018 beteiligte sich die SRG an 148 Koproduktionen (siehe Tabelle). Auch der Kinofilm «Zwingli» oder der rätoromanische Spielfilm «Amur senza fin» wurden 2018 mit Pacte-Fördergeldern unterstützt.
Programm | 2018 | 2017 | 2016 |
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Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) | 61 | 70 | 68 |
Radio Télévision Suisse (RTS) | 61 | 63 | 55 |
Radiotelevisione svizzera (RSI) | 21 | 20 | 24 |
Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) | 5 | 2 | 5 |
Total | 148 | 155 | 152 |
«Filo diretto»: Themen und Tipps aus der Region
«Filo diretto», das neue Programmgefäss von RSI, unterhielt die Zuschauerinnen und Zuschauer auf RSI LA 1 jeden Nachmittag mit zahlreichen Tipps, Liveschaltungen aus den Regionen und interessanten Gästen. «Filo diretto» beleuchtete verschiedene Facetten der Region, der Schweiz und der Welt. Unter der Leitung von Carlotta Gallino und Enea Zuber vermittelte «Filo diretto» seinem Publikum Wissen zu aktuellen Trends in Sachen Küche, Lifestyle und Freizeit. Auch ein Telefonspiel gehörte dazu: In jeder Sendung konnten Zuschauerinnen und Zuschauer anrufen und erraten, wer oder was auf einem Foto abgebildet war.
«Ti ricorderai di me»: Seniorinnen und Senioren erzählen
Die Erinnerungen der ältesten Generation sind Bestandteil des Kulturerbes. Im Europäischen Jahr des Kulturerbes 2018 rief RSI deshalb mit «Ti ricorderai di me» eine Sendung ins Leben, die dieses Erbe belebte. Das Konzept der Radiosendung auf RSI Rete Uno war einfach: Moderatorin Carla Norghauer und Regisseur Massimo Scampicchio besuchten Seniorinnen und Senioren bei Mittagstisch-Veranstaltungen – Anlässe, die es in der italienischen Schweiz vielerorts gibt – und lauschten ihren Erinnerungen und Geschichten. Jede Sendung thematisierte dabei die Ortschaft, in der das Mittagessen stattfand, die Erinnerungen der älteren Menschen sowie die lokalen Traditionen. So entstand ein eine Art Schwarz-Weiss-Postkarte der kleinen, aber reichen Realität des Ortes und seiner Menschen. Zu jeder Sendung gehörten aber auch Gedanken zur Gegenwart und Zukunft der Ortschaft. Franco Lurà, langjähriger Leiter des Zentrums für Dialektologie und Ethnographie der italienischen Schweiz, wusste dazu allerlei Interessantes zu erzählen.
«Herzlichen Dank für diese schöne Veranstaltung. Es ist eine Geste von unschätzbarem Wert, die älteren Menschen, die unseren heutigen Wohlstand erarbeitet haben, mitwirken und mit Geschichten aus ihrer Vergangenheit zu Wort kommen zu lassen! Dabei denke ich an meinen Vater, der mit ernsthaften gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat: Teil dieses Abenteuers zu sein, hat ihn zu neuem Leben erweckt. Es hat ihm eine Woche voller Freude geschenkt und das Vertrauen in die Zukunft zurückgegeben.»
RTR räumt mit Klischees auf
Eine Rätoromanin arbeitet im Sommer auf der Alp. Ein waschechter Rätoromane raucht Stumpen und trinkt Calanda-Bier. Eine typische rätoromanische Familie fährt einen Subaru 4x4. Alles nur Klischees? Die Sendung «Cuntrasts» von RTR hat versucht, diesen Stereotypen auf den Grund zu gehen. Im Rahmen der Dokumentarfilm-Serie «4x4» hat «Cuntrasts» 16 Rätoromaninnen und Rätoromanen in ihrem Alltag besucht – in Sameden, Valchava, Sent und Vrin, in Basel und Mallorca. Entstanden sind 16 vielschichtige Portraits von Menschen mit ganz unterschiedlichen Ideen, Freuden und Sorgen. Noch nie zuvor hat RTR eine Dok-Serie dieses Umfangs innerhalb eines Jahres realisiert. Ausgangspunkt des Projekts war das 80-Jahr-Jubiläum der rätoromanischen Landessprache in der Schweizer Bundesverfassung. Die Cuntrasts-Serie «4x4» verzeichnete überdurchschnittliche Einschaltquoten: Auf SRF 1 verfolgten im Schnitt 52 000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Dok-Serie.