Medialer Service public – im Dienst der Gesellschaft

Medialer Service public – im Dienst der Gesellschaft

Artikel 2 der bundesrätlichen Konzession an die SRG beschreibt acht Bereiche, die im Programmangebot erkennbar ihren Niederschlag finden sollen:

  • Abbildung der Schweiz
  • Demokratie (freie Meinungsbildung)
  • Integration
  • Kultur
  • Bildung
  • Alleinstellung (Unterscheidbarkeit)
  • Ausstrahlung im Ausland
  • Unterhaltung

Nachdem im Geschäftsbericht 2016 die Service-public-Leistungen «Abbildung der Schweiz», «Kultur» und «Alleinstellung» und im Jahr zuvor «Integration», «Demokratie» und «Bildung» zum Zug kamen, lag der Schwerpunkt im Berichtsjahr wiederum auf «Abbildung der Schweiz», «Kultur» und «Unterhaltung».

Alle vier Unternehmenseinheiten in der lateinischen und deutschen Schweiz sowie SWI swissinfo.ch für die Schweizerinnen und Schweizer im Ausland legen in der Umsetzung eigene Akzente und bedienen sich der im jeweiligen Landsteil üblichen Erzählform. Denn journalistische Geschichten werden in der Deutschschweiz anders erzählt und dargestellt als in der französischen, italienischen und rätoromanischen Schweiz. Die SRG ist auch dieser Vielfalt verpflichtet.

Wie bildet man die Schweiz ab?

Es wäre vermessen zu behaupten, die SRG könne die Schweiz in ihrer Gesamtheit und Vielschichtigkeit abbilden und getreu wiedergeben. Dies kann kein Medienhaus. Trotzdem: Organisatorisch ist die SRG in allen Landesteilen und mit ihren Lokalstudios in allen Regionen vertreten. Allein die flächendeckende Präsenz ermöglicht die Aufarbeitung von relevanten journalistischen Themen vor Ort – Tag für Tag in Radio, Fernsehen und Online.

Die Agenda der Hintergrundsendungen wird zwischen Chur, Zürich, Lugano, Lausanne, Genf und den regionalen Korrespondenten besprochen und so gestaltet, dass ein ausgewogenes Bild der Schweiz entsteht.

Im Medienhaus in Bern arbeiten die Redaktionen der SRG medienübergreifend an Themen der Bundespolitik und bereiten sie für ihr Publikum auf.

Die Konferenz der Programmdirektorinnen und -direktoren und jene der Chefredaktorinnen und -redaktoren besprechen regelmässig gemeinsame Programmprojekte und setzen diese um. Ein solches Beispiel ist der Themenabend «+3°», der im November 2017 auf allen Fernsehkanälen die Folgen des Klimawandels beleuchtete.

Auf den kommenden Seiten legen SRF, RTS, RSI, RTR und SWI dar, wie sie 2017 den Auftrag, die Schweiz abzubilden, umgesetzt haben – anhand von Beispielen wie das Unspunnenfest, das interregionale «Suisse Quiz» der ersten Radioprogramme, «Chacun sa croix», «HelveCHia» oder «Buongiorno Svizzera».

Die ganze Schweiz ist Kultur

Die Schweiz ist ein ausgesprochen kulturaffines Land. Das gilt für alle Bereiche und Sparten, für die Berufskultur genauso wie für die Volkskultur. Alle Akteure wollen gesehen, gehört, gelesen, rezipiert, kommentiert und kritisiert werden – vom Publikum vor Ort, von den lokalen und regionalen Medien sowie von der SRG. Diese setzt den Kulturauftrag auf vier Ebenen um: in der Berichterstattung, in der Produktion, in der Koproduktion und in der Partnerschaft:

  • Berichterstattung: Tagesaktuelle Sendungen, aber auch spezielle Magazine berichten breit und vielfältig über Kultur.
  • Produktion: Produziert werden Musiksendungen, Fernsehfilme und Literaturhörspiele.
  • Koproduktion: Hier sind insbesondere der Pacte de l’audiovisuel für den Film und die Charta der Schweizer Musik zu erwähnen.
  • Partnerschaft: Die SRG arbeitet bei verschiedenen Musikfestivals mit wie Swiss Music Awards, Paléo Festival, Estival Jazz Lugano oder Open Air Val Lumnezia, bei Filmfestivals in Locarno, Solothurn oder Zürich und bei Literaturanlässen in Solothurn, Genf oder Domat/Ems.

Die Volkskultur nimmt in den Programmen der SRG einen hohen Stellenwert ein, besonders in der Produktion und Wiedergabe von Volksmusik und in der Berichterstattung über Bräuche und Traditionen. So gehören die Übertragungen der Luzerner und Basler Fastnacht und des Umzugs der Zünfte zum Sechseläuten in Zürich seit Jahren fest zum Programm. Dazu kommen die eidgenössischen Feste, wie 2017 das Jodlerfest in Brig oder das Unspunnenfest in Interlaken. Die Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Volkskultur Schweiz und Liechtenstein – eine Vereinigung mit rund 400 000 Mitgliedern – hat in den Redaktionen zu einer erneuten Sensibilität für volkskulturelle Themen geführt.

Ein grosses Thema im Berichtsjahr war das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation. Die historische, theologische, religiöse und kulturelle Dimension dieses Ereignisses wurde in den SRG- Regionen unterschiedlich umgesetzt: in Debatten und Diskussionen, in der Übertragung von Gottesdiensten, aber auch in der Ausarbeitung von eigenen Programmideen, wie zum Beispiel dem Sommerprojekt «Leben vor 500 Jahren» von SRF.

Im selben Jahr feierte eine andere grosse Persönlichkeit ihr 600-Jahr-Jubiläum: Niklaus von Flüe. Auch darüber berichteten die SRG-Programme ausführlich.

Unterhaltung zur Freude und zum Vergnügen

Unterhaltung gehört neben Information, Kultur, Bildung und Sport zum Kernauftrag eines öffentlichen Medienhauses: Shows, Comedy, die Entdeckung des Landes, Quiz, die tägliche Ratesendung im Radio, die royale Hochzeit am Bildschirm und vieles mehr. Ein Radioprogramm ohne die Mitwirkung und Mitgestaltung durch die Hörerinnen und Hörer wäre undenkbar. Nicht von ungefähr gehören die Wunschkonzerte in allen Landesteilen zu den meist geschätzten Sendungen im Radio. Schliesslich ist der Dialog mit dem Publikum ebenfalls medialer Service public.

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