Publikumsrat RTSR

Beobachtungen des Publikumsrats

2017 hielt der Publikumsrat RTSR zehn Sitzungen ab und prüfte insgesamt 16 Sendungen und Themen. Die Bandbreite reichte von Nachrichten über Unterhaltung bis zu Spielfilmen. Der Rat besuchte eine Weiterbildung bei David Lamon zu den so- zialen Netzwerken und zur Präsenz von RTS auf diesen Plattformen. Wie jedes Jahr nahm der Rat zusammen mit den Publikumsräten der anderen Regionalgesellschaften auch 2017 an einer nationalen Beobachtung teil.

Service public und Qualität

Sieben Fernsehsendungen, acht Radiosendungen, eine Webproduktion und zwei Wahlberichterstattungen standen 2017 auf dem Prüfstand. Zudem begann die Überprüfung der TV- Infosymbole.

Der Publikumsrat beobachtete sowohl neue Formate wie «A l’abordage» und «Premier rendez-vous» als auch bewährte Sendungen wie «Mise au point» oder die Mittagsausgaben der Radio- und Fernsehnachrichten. Unter die Lupe nahm er auch die von RTS produzierten TV-Spielsendungen sowie die Berichterstattung über die Abstimmung von 18. Juni 2017 zur Jurafrage in Moutier und über die Präsidentschaftswahl in Frankreich. Der Publikumsrat befasste sich ausserdem aus-führlich mit dem neuen Programm von Espace 2.

Mit Blick auf den Service-public-Auftrag gab es nichts zu beanstanden: RTS hält die Qualität konstant hoch und erfüllt die auferlegten Vorgaben, insbesondere jene, die sich aus Art. 4 und 5 des Radio- und Fernsehgesetzes ableiten. In einer Zeit, in der die Medienlandschaft zusehends zerfällt und Publikationen vor allem im Printbereich abspecken müssen oder gar verschwinden, gewinnt die Rolle von RTS weiter an Bedeutung. Auch das Problem der «Fake-News» nimmt zu. Umso wichtiger ist es, dass die Informationen, die das Service-public-Medienhaus der Schweiz verbreitet, zuverlässig sind und Orientierung geben.

Präsidentschaftswahl in Frankreich

Nach der Wahl in den Vereinigten Staaten 2016 stand in Frankreich 2017 eine Präsidentschaftswahl an. RTS hat keine Mühe gescheut, über dieses wichtige Ereignis der französischen Politik zu berichten. Einerseits legte RTS dem Radio- und Fernsehpublikum die politische Tragweite der Entscheidung dar, andererseits vermittelte RTS aber auch die Stimmung der Kampagne, die geprägt war von einer Erneuerung der politischen Landschaft. Der Publikumsrat lobt insbesondere die Qualität der Reportagen aus dem französischen Departement Corrèze, welche sehr gut die Sorgen und Ängste der Bevölkerung veranschaulichten. Angesichts der engen institutionellen und kulturellen Beziehungen zwischen der Westschweiz und Frankreich hält der Publikumsrat den Aufwand, den RTS betrieben hat, für angemessen.

Nationale Beobachtung zu «Nouvo»

Im Berichtsjahr befasste sich die nationale Berichterstattung, an der sich alle Publikumsräte beteiligen, mit «Nouvo». Das Projekt wurde ursprünglich von RTS initiiert. Inzwischen ist «Nouvo» ein unternehmensweites Format. Die fürs Web konzipierten News-Kurzvideos sprechen die Internetsprache und sind auf die sozialen Netzwerke ausgerichtet. Oft beziehen die Kurzvideos auch die Nutzer ein. Die frische Herangehensweise, gepaart mit aufwendigen Archivrecherchen, kommt gut an. Einzig die Länge des Formats stellt nach Auffassung des Publikumsrats eine Herausforderung dar: Nicht immer ist es möglich, komplexe Themen in dieser Kürze abzuhandeln. Der Publikumsrat regt deshalb an, bei Bedarf mehrere Videos zu einem Thema zu produzieren.

Infosymbole im Fernsehen

Der Publikumsrat behandelte auch die Frage der im TV eingesetzten Infosymbole. Zusatzinformationen zu den ausgestrahlten Inhalten – insbesondere beim Spielfilm – sind für das Publikum wichtig. Der Publikumsrat ist der Auffassung, dass RTS die Art und Weise, wie solche Informationen visuell dargestellt und transportiert werden, überdenken muss. Grund dafür sind zum einen das veränderte Nutzungsverhalten, insbesondere im Internet, und zum anderen die «Replay»-Möglichkeiten diverser Anbieter und Provider. Der Dialog zu diesem Thema ist angestossen und wird im ersten Halbjahr 2018 fortgesetzt.

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