Schweizer Radio und Fernsehen

logo srf

Förderung der freien Meinungsbildung durch sachgerechte Information

SRF trug 2011 zur freien Meinungsbildung des Publikums durch umfassende, vielfältige und sachgerechte Informationen bei, insbesondere auch im Vorfeld der National- und Ständeratswahlen. Unter dem Motto «Treffpunkt Bundesplatz» verwandelte sich der Bundesplatz in Bern vom 19. bis 30. September 2011 in eine Begegnungsstätte von Politik und Bevölkerung. Das bisher grösste trimediale Projekt der SRG unter der Federführung von SRF bot politischen Service public auf allen Vektoren: Radio, Fernsehen und Internet. Rund 90 Fernsehsendungen vermittelten Hintergrundinformationen zu den Wahlen und den aktuellen politischen Themen sowie ein facettenreiches Bild der Schweizer Parteienlandschaft. Dazu kamen mehr als 100 Radiosendungen, ergänzt durch einen stark nachgefragten Webauftritt mit Integration von Social Media.

Das Rahmenprogramm auf dem Bundesplatz umfasste Präsentationen aller Schweizer Regionen und der zehn grössten Parteien. In den Radiosendungen waren mehr als 50 Politikerinnen und Politiker zu Gast, in den Fernsehsendungen über 120. Zahlreiche Mitglieder des Parlaments mischten sich zudem unter die Besucherinnen und Besucher vor dem Bundeshaus, suchten an den jeweiligen Parteitagen den Kontakt mit den Wählerinnen und Wählern und verfolgten die Aktionen und Auftritte des Kantons, aus dem sie stammen. Rege nutzte das Publikum die Möglichkeit, die Livesendungen und Public Viewings zu besuchen. Vor allem im Internet nahm das Publikum aktiv an den Diskussionen teil: Allein bei Facebook wurden 16 500 Wortmeldungen und andere Interaktionen verzeichnet; die Nutzerinnen und Nutzer tauschten sich engagiert und sachlich über die politischen Themen aus.

Förderung der Schweizer Literatur

SRF berichtete breit gefächert über Schweizer Literatur mit Sendungen und Beiträgen zu einzelnen Werken sowie zum Literaturschaffen in der Schweiz. 2011 liefen auf DRS 1 insgesamt 120 halbstündige oder stündige Sendungen wie «BuchZeichen», «Hörbar», «Wortort», «Schnabelweid» und «Schwiiz und quer»; auf DRS 2 waren es mehr als 30 längere Sendungen wie «52 beste Bücher» und «Reflexe». Hinzu kamen zahlreiche Kurzbeiträge. Der «Literaturclub» auf SF 1 besprach im Laufe des Jahres 22 Schweizer Bücher und begrüsste diverse Gäste aus dem Literaturbetrieb. Des Weiteren baute SRF die Berichterstattung über die Solothurner Literaturtage aus; DRS 1 berichtete erstmals live von dieser Veranstaltung. Zudem verstärkte SRF die Präsenz an der «BuchBasel», wo Radio und Fernsehen an zwei Tagen live dabei waren, unter anderem mit einer Sondersendung zur Vergabe des Schweizer Buchpreises. SRF initiierte auch literarische Veranstaltungen, so zum Beispiel eine zweite Staffel mit Lesungen von DRS 1 im Theater Neumarkt in Zürich oder drei auswärtige Produktionen zum 20-Jahr-Jubiläum der Mundartsendung «Schnabelweid» von DRS 1, in denen Mundartkultur, Slam-Poesie und Oral-History im Zentrum standen.

Einen starken trimedialen Schwerpunkt setzte die SRF-Kulturabteilung anlässlich des 100. Geburtstags von Max Frisch am 15. Mai 2011. Dem Auftakt am 4. April, dem 20. Todestag des Autors, folgten vom 2. bis 15. Mai intensive Themenwochen mit zahlreichen Sendungen und Beiträgen auf DRS 1, DRS 2, DRS 3, DRS Virus, SF 1 und SF zwei. Auf DRS 1 und DRS 2 stand zum Beispiel eine Hörspielreihe mit Frischs Werken auf dem Programm, darunter «Rip van Winkle», «Herr Biedermann und die Brandstifter», «Em Philipp Hotz sy gross Wuet» oder das neu produzierte «Montauk». Ein Fernseh-Highlight war die eigens für den Themenschwerpunkt realisierte Dokumentation über Frischs gescheitertes Filmprojekt Mitte der 1960er Jahre − mit raren Aufnahmen und Berichten von Zeitzeugen. Eine Scharnierfunktion zwischen den breit gefächerten Radio- und Fernsehinhalten nahm die ergänzende Multimedia-Plattform maxfrisch.srf.ch ein. Sie bot Interessierten die Möglichkeit, sich auf vielfältige Weise mit Max Frisch auseinanderzusetzen. Beispielsweise konnten sie einen der berühmten Frisch-Fragebögen selber ausfüllen und ihre Antworten mit denen von bekannten Persönlichkeiten vergleichen. Der gesamte Onlineauftritt ist dem Publikum nach wie vor zugänglich.

Förderung des Schweizer Filmschaffens

SRF unterstützte und förderte das Schweizer Filmschaffen auf mehreren Ebenen. 2011 produzierte SRF sechs Schweizer Fernsehfilme, darunter die Krimikomödie «Mord hinterm Vorhang» mit Stephanie Glaser in ihrer letzten grossen Rolle. Viel mediale Aufmerksamkeit und grosses Publikumsinteresse erzielte der Wiedereinstieg in die «Tatort»-Reihe von ARD und ORF: Knapp zehn Jahre nach dem letzten Schweizer Beitrag war im August 2011 auf SF 1 die erste «Tatort»-Folge aus Luzern zu sehen – mit Stefan Gubser als Kommissar Reto Flückiger.

Im Rahmen des «Pacte de l'audiovisuel» unterstützte SRF im Jahr 2011 rund 50 Fernseh- und Kinoproduktionen, darunter den Kinofilm «Der Verdingbub» und den Dokumentarfilm «Messies – ein schönes Chaos». Zu sehen waren viele Pacte-Produktionen auf Sendeplätzen wie «CH-Filmszene», «Sternstunden», «DOK» und «Dokumentarfilmsommer».

Über die Schweizer Filmfestivals, insbesondere aus Locarno, berichteten DRS 2, DRS 4 News und SF 1; über neue Schweizer Filme informierten die Fernsehsendungen «Box Office» und «Kulturplatz» sowie diverse aktuelle Radioformate. Die Verleihung des Schweizer Filmpreises 2011 konnte das Publikum auf SF zwei verfolgen – eingebettet in den zehnstündigen Themenabend «Die lange Nacht des Schweizer Films», der eine Auswahl herausragender einheimischer, meist preisgekrönter Produktionen bot.

Programmverbreitung in Randregionen

SRF gestaltete auch 2011 ein Programmangebot für die gesamte Deutschschweiz und bildete die relevanten Ereignisse in allen Regionen gebührend ab. Eine herausragende Stellung nahmen dabei die sechs Regionalredaktionen von SRF ein, die mit 130 Mitarbeitenden in den Deutschschweizer Kantonen fest verankert sind. Auf DRS 1 berichteten die Regionaljournale mehrmals täglich aktuell und publikumsnah aus den Landesteilen, insgesamt während rund 35 Stunden pro Woche. Dazu belieferten die Regionalredaktionen DRS 1, DRS 4 News und DRS Musikwelle mit dem Wochenmagazin «Regional-Diagonal» und DRS 1 zusätzlich mit kurzweiligen «Blitzlichtern» am Sonntagmittag.

2011 begaben sich erneut verschiedene Radio- und Fernsehteams in die Regionen und sendeten – zu einem grossen Teil live – von unterwegs. So führte die Wanderaktion «Chrüz und quer dur d’Schwiiz» von DRS 1 im Sommer vier Wochen lang durch Graubünden, das Wallis, das Berner Oberland und die Zentralschweiz. Die Wander-Crew, die immer wieder von prominenten Schweizerinnen und Schweizern begleitet wurde, berichtete täglich von neuen Standorten und liess Reportagen und Hintergrundinformationen ins Radioprogramm einfliessen. In Weggis feierte die Aktion ihren Abschluss, mit Livekonzerten und mehr als 2000 Besucherinnen und Besuchern. Ebenfalls auf Tour gingen die populären Fernsehformate «SF bi de Lüt − Über Stock und Stein», «SF bi de Lüt – Live» und «Donnschtig-Jass», zudem die Kindersendung «Zambo underwägs» sowie die Volksmusiksendungen «Hopp de Bäse», «Zoogä-n-am Boogä» und «Schwiizer Musig». Beliebte Stationen waren unter anderem auch traditionelle Veranstaltungen, darunter das Bündner Ländlerkapellen-Treffen in Landquart, das Schweizerische Trachtenchorfest in Lyss, das Älpler-Wunschkonzert auf dem Urnerboden, das Eidgenössische Jodlerfest sowie der Unspunnen-Schwinget in Interlaken. 

RSIRTRRTSSRFSWI