Beobachtungen des Publikumsrats

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2011 traf sich der Publikumsrat zu zehn Sitzungen. Von den zahlreichen Themen und Sendungen, die er behandelte, sind vier Schwerpunkte hervorzuheben.

RSR-La Première – das frühmorgendliche Informationsprogramm

Im Herbst 2011 nahm RTS Änderungen am frühmorgendlichen Radioprogramm auf La Première vor. Aus der Sicht des Publikumsrats trugen diese Anpassungen erheblich dazu bei, dass sich das Programm zwischen 5.00 und 8.35 Uhr mit seinen rund 20 ausgestrahlten Modulen zu einer beliebten Informationsquelle entwickelt hat. Das Morgenprogramm trägt dank der Vielfalt der behandelten Themen zur Wissensvermittlung bei und fördert mit zahlreichen Diskussionen die Meinungsbildung bei den Hörerinnen und Hörern.

Empfehlung: Der Publikumsrat spricht sich mit Nachdruck dafür aus, deutlich mehr Frauen in das frühmorgendliche Programm von La Première einzubeziehen.

TSR – 19:30

Der Publikumsrat ist der Meinung, dass die Hauptausgabe der Tagesschau «19:30» bei den Nachrichtensendungen nach wie vor ein unausweichlicher Programmfixpunkt ist. Er beurteilt die Qualität der Sendung insgesamt positiv. Und seit RTS die Sendung Anfang 2011 inhaltlich überarbeitet und ihren Auftritt neu gestaltet hat, bietet sie dank der Vertiefung der Themen einen echten Mehrwert zu den Informationen, die das Publikum tagsüber auf den Multimedia-Plattformen von RTS bereits gehört oder gesehen hat.

Empfehlungen: Der Publikumsrat wünscht, dass RTS mehr Mittel für externe Korrespondentinnen und Korrespondenten einsetzt, weil diese die Beiträge bereichern. Zudem empfiehlt der Rat, dass die Mitarbeitenden von «19:30» vermehrt das Tagesgeschehen in den anderen Sprachregionen aufgreifen, da dortige Ereignisse die Westschweiz genauso betreffen können.

Eidgenössische Wahlen 2011

Zum Thema Wahlen 2011 überprüfte der Publikumsrat im Herbst 2011 diejenigen Sendungen, die RTS zwischen dem 5. September und dem 23. Oktober ausgestrahlt hat. Der Rat hält fest, dass die Radio- und Fernsehredaktionen das Ereignis generell gut abdeckten. Über den grossen Einsatz der Journalistinnen und Journalisten und die Qualität der geleisteten Arbeit zeigt sich der Rat erfreut. Allerdings hat er den Eindruck, dass das Angebot letztlich zu umfangreich war und auf das Publikum ermüdend wirkte. Dies gilt zum einen für die Fülle an Informationen und zum anderen für die Länge einiger Diskussionen. Was den eigentlichen Wahltag, den 23. Oktober, anbelangt, hat RTS nach Auffassung des Rats die Aufmerksamkeit des Publikums arg strapaziert. Die zahlreichen Interpretationen und Wiederholungen sowie Live-Sendungen, die von Mittag bis Mitternacht dauerten, zogen sich in die Länge.

Empfehlungen: Nach Ansicht des Publikumsrats wäre es besser, erst etwas später am Nachmittag mit vollständigen Wahlergebnissen auf Sendung zu gehen. Für die Diskussionen empfiehlt der Publikumsrat kürzere Formate von 60 bis 90 Minuten. Schliesslich wünscht der Rat, dass das übrige Tagesgeschehen in der Schweiz und auf der Welt auch während der Wahlberichterstattung nicht in Vergessenheit gerät.

Kulturangebot von RTS

Der Publikumsrat überprüfte das Angebot von RTS in den Monaten September und Oktober 2011.  Er warf ein Auge auf die Kinofilme und Fernsehserien, die Literatur- und Theatersendungen sowie die Berichterstattung über aktuelle kulturelle Ereignisse. Aus der Sicht des Publikumsrats bietet RTS ein gehaltvolles, abwechslungsreiches und hochstehendes Angebot, vor allem auf den Sendern von RSR, das heisst auf Espace 2, La Première und Couleur 3. Der Publikumsrat weist jedoch darauf hin, dass die redaktionelle Form von «La puce à l'oreille» auf TSR überarbeitet werden sollte. Der Sendeablauf, der als zu stark gelenkt beurteilt wird, lasse kaum Raum offen für spontane Äusserungen der Gäste.

Empfehlung: Der Publikumsrat bedauert es sehr, dass TSR keine Sendung im Programm führt, die sich dem Kino widmet. Gerade in Anbetracht der Medienkonvergenz würde seiner Meinung nach eine solche Sendung wunderbar ins Angebot passen. Der Publikumsrat empfiehlt RTS deshalb, eine entsprechende Produktion ins Auge zu fassen.

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