Qualitätsmanagement und interne Qualitätskontrolle
Verantwortungsbewusstsein
Gemeinsame Ziele und eine gemeinsame Führung stärken das Verantwortungsbewusstsein. Im Juni 2011 erhielten alle Mitarbeitenden das neue RSI-Handbuch, welches das Leitbild, die Unternehmensstrategie und die publizistischen Leitlinien beinhaltet. Dieses Arbeitsinstrument ist nicht bloss als Absichtserklärung von RSI in Bezug auf die Werte, Angebote und Strategie der Unternehmenseinheit gedacht, sondern es definiert auch das Vorgehen, das alle publizistisch tätigen Mitarbeitenden zu beherzigen haben. Es regelt den Umgang mit Inhalten, erläutert die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit und verweist auf die Grundlagen, die im Alltag der Journalistinnen und Journalisten wegweisend sind.
Journalistische Professionalität – weiterführende qualitätsfördernde Massnahmen
Eine zentrale Voraussetzung für die journalistische Professionalität ist die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden. RSI hat deshalb 2011 eine Reihe von Workshops über das Dokumentarschaffen veranstaltet, die von rund zwanzig Redaktoren, Regisseuren und Produzenten aus dem Kulturressort besucht wurden. In einem dreitägigen Kurs unter der kundigen Leitung der Referenten Jurgen Wolff, Antoine Jaccoud und Denis Jutzeler vertieften sie sich in die Themen Ideenfindung, Erzähltechnik und Verhältnis von Form und Inhalt.
Glaubwürdigkeit und Relevanz
Die Glaubwürdigkeit ist ein grundlegender Wert der Unternehmenskultur von RSI. Das Publikum der italienischsprachigen Schweiz attestiert RSI verglichen mit anderen Medienunternehmen Jahr für Jahr eine hohe Glaubwürdigkeit. RSI hält diese Glaubwürdigkeit hoch, indem sich die Unternehmenseinheit mit grosser Sorgfalt um eine ausgewogene Auswahl an Studiogästen und Experten bemüht und Nachrichten und Kommentare deutlich voneinander trennt. Ganz in diesem Sinn galt 2011 für die RSI-Nachrichtensendungen am Radio und im Fernsehen das Motto: höhere Reaktionsbereitschaft, mehr Kontext, mehr Gäste, mehr Zuschaltungen, mehr Sonderberichterstatter. Vor allem das «Telegiornale» räumte der Beurteilung durch anerkannte Experten viel Raum ein. So stieg die Anzahl Studiogäste im Vergleich zum Vorjahr von 15 auf 85. Dazu kamen 590 Direktschaltungen mit Sachverständigen, Korrespondenten und Sonderberichterstattern. Die höhere Reaktionsbereitschaft von RSI zeigte sich bei den insgesamt 20 Sondersendungen über nationale und internationale Themen. Die Berichte reichten vom starken Franken über den «arabischen Frühling» und den Libyenkrieg bis hin zum 10. Jahrestag des Grossbrands im Gotthard-Strassentunnel. Mit dem raschen Aufgreifen solch bedeutender Themen wurde RSI auch dem Anspruch auf Relevanz gerecht.
Programmbeobachtung
Im Rahmen der internen Qualitätskontrolle untersuchte RSI vom 24. bis 30. Oktober 2011 drei Fernsehsendungen («Il Quotidiano», «Cult TV», «Piattoforte»), vier Radiosendungen («Radiogiornale 12.30», «Foglio volante 18.00», «La consulenza», «Rete Uno Sport Magazine») und die Website info.rsi.ch. Acht RSI-Mitarbeitende prüften die Inhalte anhand von Parametern, die von den vier konzessionsrechtlichen Qualitätskriterien und den Programmzielen ausgehen. Das Ergebnis war in allen Fällen zufriedenstellend: In Übereinstimmung mit dem Programmauftrag und den publizistischen Leitlinien von RSI erfüllen die untersuchten Angebote einen hohen inhaltlichen Qualitätsanspruch.
In der Sparte Information standen 2011 eindeutig die eidgenössischen Wahlen vom 23. Oktober und die Politik im Vordergrund der Berichterstattung. Was die thematische Ausgewogenheit betrifft, monierten die Fachleute einzelne Doppelspurigkeiten und monothematischen Ansätze und warnten davor, mit der Fülle von Informationen das Publikum zu erdrücken.
Wie bereits im 2010 zeigte sich, dass das grösste Verbesserungspotenzial in den formalen Aspekten liegt. Drei externe Experten beurteilten jeweils ein Medium (Radio, Fernsehen und Internet) unter formalen Gesichtspunkten. Sie kamen zum Schluss, dass in einzelnen Fällen eine durchgängigere Gestaltung zugunsten eines klaren Profils und einer effizienten Präsentation der Inhalte nötig wäre. Am meisten Anlass zu Kritik gab das Online-Informationsangebot. RSI hat in diesem Bereich bereits im Oktober 2011 Verbesserungsmassnahmen in die Wege geleitet: Die Arbeitsgruppe «Strategia Multimedia» befasst sich unter der Leitung eines erfahrenen externen Beraters mit den erforderlichen Korrekturmassnahmen. Die Einführung der neuen Multimedia-Plattform ist 2012 vorgesehen.