Beobachtungen des Publikumsrats
Die Feststellungen und Empfehlungen des Publikumsrats SRG.R sollen in den Alltag der Medienschaffenden bei Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) einfliessen. Die Beobachtungen werden aufgrund des Statuts «Qualitätsmanagement RTR» durchgeführt.
2011 hat der Publikumsrat viermal getagt. Für die Sitzungen werden von den Arbeitsgruppen schriftliche Gesamtberichte zuhanden der Medienschaffenden verfasst. Die Sendeverantwortlichen nehmen anschliessend dazu Stellung. Mit dieser Art von Feedback lässt sich prüfen, wie die vom Publikumsrat gemachten Feststellungen und Bemerkungen auf die Medienschaffenden von RTR wirken.
Sprachgebrauch bei RTR – Diskussionen über Rumantsch Grischun
Der Anteil an Rumantsch Grischun auf Radio Rumantsch beträgt 15 Prozent. Dies entspricht ungefähr 50 Minuten pro Tag. Die restlichen 85 Prozent Wortanteil verteilen sich auf die fünf Idiome (60 Prozent) und die anderen Kantonssprachen (25 Prozent). Die Akzeptanz von Rumantsch Grischun in den RTR-Medien (Radio, Fernsehen und Internet) ist im Lauf der letzten Jahre gestiegen. Dies gilt insbesondere für die Schriftsprache, denn für das Onlineangebot von RTR ist Rumantsch Grischun unerlässlich. Um die sprachliche Kompetenz der Medienschaffenden zu fördern und die Qualität der rätoromanischen Sprache aufrechtzuerhalten, beschäftigt RTR einen Sprachbeauftragten.
Der Publikumsrat überprüfte eine Auswahl von Sendungen auf ihre sprachliche Qualität hin. Rätoromanisch ist das Arbeitsinstrument der Journalisten. Ihre sprachliche Kompetenz ist denn auch grösstenteils gut. Als nachweisbare Fehlerquelle gelten vor allem Texte auf der Website von RTR, da diese mehrmals gelesen werden können respektive abrufbar bleiben. Hingegen wird das gesprochene Wort oft nur einmal gehört. Der Publikumsrat hält insgesamt fest, dass der Sprachgebrauch annähernd fehlerfrei ist.
Onlineangebot von RTR – Rumantsch im digitalen Zeitalter
Zum Onlineangebot von RTR gehören die Internetauftritte rtr.ch, battaporta.ch und simsalabim.rtr.ch. Das digitale Angebot erhält grösstenteils gute Noten. Die Website rtr.ch wirkt seriös und wird auch häufig aufgerufen. Einzelne Kritikpunkte betreffen die Navigation, die Seitenaufteilung und die Suchfunktion. Neben Zusatzinformationen zu der auf SF 1 ausgestrahlten Kindersendung «Minisguard» bietet das Internetangebot für Kinder unter simsalabim.rtr.ch einen weiteren Mehrwert: durch Spiele, Fotogalerien und Zusatzinformationen. Die Website battaporta.ch für Jugendliche empfindet der Publikumsrat als wenig aktuell und überladen. Zudem ist die Marke Battaporta unter Jugendlichen heute weniger bekannt als früher. Deshalb sollte RTR das Angebot für Jugendliche überarbeiten und aktualisieren oder in die Website rtr.ch integrieren. Ausserdem wäre ein Angebot auf Social-Media-Plattformen wünschenswert.
Sommerprogramm RTR 2011 – Perlen aus dem Archiv
Während der Sommermonate hat RTR das Angebot auf seinen Medien angepasst. Das Sommerprogramm «Sas anc...?» vermochte das Publikum zu begeistern – die Serie brillierte mit Perlen aus dem Archiv. Das Programm wurde im Radio und Fernsehen übertragen und auf der Website rtr.ch veröffentlicht. Der Publikumsrat empfiehlt eine Weiterführung im Sommer 2012.
Eidgenössische Wahlen 2011 – vielfältiges Angebot
Dank des konvergenten SRF-Projekts «Treffpunkt Bundesplatz» erhielt RTR im Rahmen der eidgenössischen Wahlen 2011 auf SF 1 mehr Sendeplatz. Der Publikumsrat kam zum Schluss, dass RTR die Parteienvielfalt und die jeweiligen Kandidaten auf allen RTR-Medien gleichmässig, fair und ausreichend berücksichtigte. RTR bereitete das Radio- und Fernsehpublikum gut auf die Wahlen vor beziehungsweise begleitete es während der Wahlkämpfe. Zudem gelang es, die Sprachenvielfalt des Kantons Graubünden zu vereinen.
Neben den Radio- und Fernsehsendungen zu den Wahlen 2011 beobachtete der Publikumsrat auch das dazugehörende Onlineangebot auf rtr.ch. Er zog ein positives Fazit und lobte das seriöse und breite Angebot: Die Website rtr.ch vermittelte ausführliche Informationen zu den eidgenössischen Wahlen und wurde am Wahlsonntag viermal öfter aufgerufen als normalerweise üblich. Einziger Wermutstropfen: Die Navigation auf der Website hätte benutzerfreundlicher sein können.