Radio Télévision Suisse

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Integration von Ausländerinnen und Ausländern

Auch 2011 war es RTS ein Anliegen, in seinen Radio- und Fernsehsendungen auf die mannigfaltigen Formen des «Zusammenlebens» zwischen den Generationen, Kulturen und verschiedenen Gruppen der Gesellschaft einzugehen. Dabei stellte sich die Frage, welchen Stellenwert das Thema Integration von Ausländerinnen und Ausländern in den Fernsehsendungen von RTS hat. Die Antwort darauf ist relativ einfach: Die Redaktionen machten es stets vom Tagesgeschehen abhängig, ob sie dieses Thema aufgriffen oder nicht. So drehte beispielsweise die Nachrichtenredaktion von TSR im November 2011 für die Sendung «Couleurs locales» eine Reportage über ein Projekt im Kanton Waadt. Das Ziel dieses Projekts war, Flüchtlinge in die Arbeitswelt zu integrieren. Kurz zuvor berichtete die gleiche Redaktion darüber, wie Ausländer auf Gemeindeebene in diversen Orten der Westschweiz das politische Geschehen an der Urne mitbestimmen. RTS produzierte auch verschiedene Reportagen über Einwanderer aus Spanien und Portugal, die ihr Land aufgrund der Wirtschaftskrise verlassen haben. Nicht zuletzt bot das Wahljahr 2011 immer wieder Anlass, sich mit der Integration und den verschiedenen Parteiprogrammen zu diesem Thema auseinanderzusetzen. 

Für RTS ist die Integrationsfrage nicht ein Spezialthema in ihrer Redaktionspolitik. Integration ist vielmehr ein Thema, das angesichts der in der Schweiz vertretenen Kulturen und Nationen in der täglichen Radio- und Fernsehberichterstattung seinen festen Platz hat.

RTS behandelt das Thema Integration nicht nur regelmässig in Reportagen, sondern auch in Diskussionssendungen. Dazu gehört die Sendung «Infrarouge», die sich im Jahr des «arabischen Frühlings» immer wieder mit Themen beschäftigte, die mehr oder weniger mit Integration zu tun haben – beispielsweise in den Beiträgen «Risque islamiste» (Gefährdet die Islamisierung unsere Demokratie?) oder «Réfugiés : doit-on tous les accueillir ?» (Müssen wir alle Flüchtlinge aufnehmen?). Gesprächspartner waren jeweils Schweizer Studiogäste ausländischer Herkunft, welche die Auswirkungen der geopolitischen Entwicklung auf die Schweiz zu deuten und zu erklären versuchten.

Neben den Nachrichtensendungen, Hintergrundreportagen und Debatten in Radio und Fernsehen berichtete RTS auch in den anderen Programmgefässen auf vielfältige Art und Weise über das Thema Ausländerintegration. Die Berichterstattung über solche Themen erfordert viel Sensibilität: RTS ging diese Aufgabe verantwortungsbewusst an und achtete auf Relevanz und Sachlichkeit.

Präsenz der Schweiz im Ausland

RTS setzt sich mit Nachdruck für die Präsenz der Schweiz im Ausland ein, insbesondere mit dem internationalen Fernsehprogramm TV5 Monde. Auf dem Gemeinschaftssender wurden im Berichtsjahr fast 3200 Programmstunden aus dem SRG-Angebot ausgestrahlt. Zudem hat TV5 Monde 2011 die Zahl der übernommenen Spezialsendungen erhöht, um vermehrt live über Grossereignisse zu berichten. So hat TV5 Monde mit RTS beispielsweise eine Sondersendung aus Bern zu den eidgenössischen Wahlen koproduziert. Der Sender hat aber auch über das Filmfestival in Locarno berichtet, mit der Ausstrahlung von «Y a du monde à Locarno» und der Übertragung der Sendung «Tapage nocturne».

Der Gemeinschaftssender TV5 Monde richtet sich weltweit an rund 220 Millionen Haushalte, und täglich sehen etwa 55 Millionen Menschen die Sendungen (kumulierte Nutzung). Kein anderes Fernsehprogramm bietet der Schweiz die Möglichkeit, sich dem Ausland auf vergleichbare Art zu präsentieren. 

Wissensvermittlung

Die Programme von RTS haben das Ziel, dem Radio- und Fernsehpublikum sowie den Internetnutzern Wissen zu vermitteln und wichtige Informationen bereitzustellen – Kenntnisse, die erforderlich sind, um sich in unserer Gesellschaft zu orientieren und die Ereignisse zu verstehen. Diese Aufgabe haben bei RTS nicht nur die Nachrichtenredaktionen von Radio, Fernsehen und Internet, sondern es ist auch eine Stärke der Programme. So hat RTS bereits vor Jahren beschlossen, das Radio-Vollprogramm La Première mit Magazinen zu ergänzen, die sich mit dem Zeitgeschehen befassen. Im Fernsehen sind es die Sendungen «Mise au Point», «Temps Présent», «Le Doc du Lundi» und «Infrarouge», die aktuelle Themen konsequent und kritisch aufgreifen und vertiefen.

Kulturförderung

RTS fördert Kulturschaffende aus der Schweiz im Allgemeinen und aus der Westschweiz im Besonderen, namentlich im Bereich der Literatur. So ist auf Espace 2 täglich eine Literatursendung zu hören, deren Gäste zu einem Drittel Schweizer oder Westschweizer sind. Vor allem in den Radioprogrammen von RTS kommen fast 20 Prozent der Musiker, Komponisten, Liedermacher, Interpreten und Sänger aus der Schweiz.

In den ungeraden Jahren findet die Schubertiade statt, so auch im Herbst 2011. Das grosse Volksfest der klassischen Musik war diesmal am 3. und 4. September in Pruntrut zu Gast. Am Grossereignis nahmen 1200 Musikerinnen und Musiker teil, die vorwiegend aus der Schweiz stammen und an zwei Tagen über 180 Konzerte gaben. Und auch an Publikum mangelte es nicht: Vor den Kameras und Mikrofonen von RTS sangen über 3000 Personen mitten im Jurastädtchen unter freiem Himmel Schuberts «Deutsche Messe».

Auch in den Medien war die 17. Schubertiade so präsent wie noch nie: Espace 2 sendete sein Programm aus Pruntrut, La Première produzierte verschiedene Sendungen, TSR übertrug im Fernsehen erstmals mehrere Höhepunkte der Veranstaltung, und die «Deutsche Messe» wurde auch auf TV5 Monde übertragen. Aber auch andere Radiosender verschafften dem einmaligen Musikfestival im In- und Ausland Gehör, so Radiotelevisione svizzera mit Rete Due sowie die belgischen, französischen und kanadischen öffentlich-rechtlichen Radiosender. Den Veranstaltern der Schubertiade gelang es einmal mehr, die besten klassischen Musikerinnen und Musiker aus der Westschweiz für Konzerte von aussergewöhnlicher Qualität zusammenzubringen und zugleich das breite Publikum für die Musik von Schubert und anderen bedeutenden Komponisten der Musikgeschichte zu begeistern.

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