RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha
Was hat RTR zum Auftrag «Unterhaltung» geleistet?
Zum klassischen Service public gehört auch die Unterhaltung. Dem Auftrag und Anspruch, das Publikum zu unterhalten, kommt RTR in den täglichen Programmen und mit einzelnen Sendungen und Veranstaltungen nach. Einige Beispiele:
«Chant au tour»
Sieben Liedermacherinnen und Liedermacher tun sich mit Musikern aus anderen Sparten zusammen. So lautete die Kurzformel einer RTR-Musikreihe, aus der sechs Konzerte entstanden sind, je zwei in den Sparten Klassik, Jazz und Volkstümlich. Zwei Konzerte fanden ausserhalb von Graubünden statt – eines in Zürich und eines in Freiburg –, mit dem Ziel, die Svizra Rumantscha in anderen Kantonen bekannter zu machen und RTR einem breiteren Publikum näherzubringen. Drei Konzerte wurden aufgezeichnet und auf Radio Rumantsch gesendet. Nach 2012 wurde «Chant au tour» im Berichtsjahr bereits zum zweiten Mal durchgeführt.
1.-August-Feier am Fernsehen
RTR hat 2014 die nationale 1.-August-Sendung realisiert. Sie wurde live aus Zernez übertragen, wo man am selben Tag das 100-Jahr-Jubiläum des Schweizerischen Nationalparks feierte. Damit war das Thema der Sendung vorgegeben: der Park, seine Geschichte und seine – vor allem tierischen – Bewohner.
Die Jagd im «Telesguard» ...
Über die Jagd wird in Graubünden viel erzählt und geschrieben. Zu sehen bekommt man sie in der Regel kaum. Deshalb haben drei Videojournalisten von RTR eine Woche lang Jäger auf der Prisch begleitet. Sie produzierten aus ihrem umfangreichen
Videomaterial eine fünfteiligen Serie, die RTR während der Jagdpause täglich im «Telesguard» zeigte.
... und am Radio Rumantsch
Auch 2014 sendete Radio Rumantsch wieder ein spezielles Jagd-Wunschkonzert: Jäger konnten sich über die Täler hinweg musikalisch Waidmannsheil und Waidmannslust wünschen. Der Musikmix war abenteuerlich, die Resonanz enorm, die Sendung wurde Kult – und das alles zur radiofonen «Unzeit» von 21.00 bis 22.00 Uhr.
Die etwas anderen Kandidatenporträts
2014 fanden in Graubünden Parlaments- und Regierungsratswahlen statt. Fünf Kandidaten und eine Kandidatin kämpften um die fünf Sitze in der Regierung. RTR hat die sechs Personen in Form von Cartoons porträtiert und diese im «Telesguard» unter dem Titel «Candicartoons» gesendet – eine gelungene Verknüpfung von Unterhaltung und politischer Information.
«Vita capita»
Das Wirken und Werken der Familie Caflisch in Surgonda: alles fiktiv, alles sehr romanisch. Und manchmal auch sehr real – nämlich dann, wenn zum Beispiel der Regierungsratspräsident in persona auftritt. Die Radio-Soap, die unter der Woche täglich ausgestrahlt wird, geht 2015 in ihr viertes Jahr.
Was hat RTR zum Auftrag «Demokratie» geleistet?
Vielfältige Information fördert die freie Meinungsbildung
RTR erbringt mit dem Radio- und TV-Angebot einen klassischen Service public für die Rätoromaninnen und Rätoromanen. Das breite Informationsangebot über politische, wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge trägt zur freien Meinungsbildung des Publikums bei. Einige Beispiele für die Berichterstattung 2014:
Regierungs- und Grossratswahlen
In Graubünden war 2014 ein Wahljahr – und das bedeutet auch für RTR «Grosskampf». Nicht nur am Abstimmungssonntag, sondern während des ganzen Wahlkampfs beobachtet, analysiert und kommentiert RTR jeweils in Radio, TV und Online das politische Taktieren, Paktieren und Argumentieren in den Regionen und im Kanton: Fernsehdebatten, Radiodiskussionen, Berichte, Online-Dossiers, Smartvote-Analysen und nicht zuletzt die Kandidatenporträts, die 2014 mit den «Candicartoons» eine neue und vielbeachtete Form fanden, bildeten den Grossteil des Informationsangebots. Zudem veranstaltete RTR in Zusammenarbeit mit der Somedia AG und dem SRF-Regionaljournal Graubünden zum ersten Mal einen Wahlkampfauftakt. Der Anlass fand vor geladenem Publikum statt, wurde auf rtr.ch live gestreamt und gipfelte in der Bekanntgabe der Resultate einer Wahlumfrage. So konnte sich das Publikum bereits zu Beginn des Wahlkampfs ein Bild von den Parteien, Kandidaten und ihren Chancen machen.
Politisches und wirtschaftliches Tagesgeschehen
Die Anzahl Gemeinden im Kanton Graubünden nimmt laufend ab – ein politischer Restrukturierungsprozess, über den RTR auch 2014 intensiv berichtet hat. So entstand durch eine Fusion im Unterengadin die flächenmässig grösste Gemeinde der Schweiz: Scuol. Es ist dies ein politisch hart erarbeiteter Entscheid, den RTR – nicht zuletzt dank der Engadiner Regionalredaktion – intensiv begleiten konnte. Wie im Engadin befassen sich auch die Redaktionen in der Surselva und in Mittelbünden mit dem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Leben in ihrer jeweiligen Region. Sei es bei den Diskussionen über ein Luxushotel in Vals oder bei den Auseinandersetzungen rund um das Regionalspital in Samedan: Die Redaktorinnen und Redaktoren sind am Puls des Geschehens. Kaum eine Bündner Gemeindeversammlung, die nicht Eingang in eine Radio- oder Fernsehsendung gefunden hätte, sei es als kurze Nachricht oder als ausführlicher Bericht. Denn für RTR ist Lokal- und Regionaljournalismus das A und O.
RTR und die nationale Politik
Zwei RTR-Bundeshauskorrespondenten berichten aus Bern über die eidgenössische Politik, sei es aus einer gesamtschweizerischen Sicht oder aus einer romanischen Perspektive. Zu den Themen, welche die Gemüter 2014 bewegten, gehörten beispielsweise der Wolfsschutz, die Gesetzgebung zur Zweitwohnungsinitiative und die zweite Gotthardröhre. Die Bundeshausredaktion ist auch für die Themen aus der «Usserschwiiz» verantwortlich. So leistet sie regelmässig einen Beitrag zur Meinungsbildung über politische und wirtschaftliche Aspekte, die ausserhalb von Graubünden diskutiert werden. Während der eidgenössischen Sessionen produziert RTR die TV-Sendung «Controvers» in Bern. Darin debattieren die Bündner Parlamentarier über aktuelle Gesetzesvorlagen, die im National- und/oder Ständerat auf der Agenda stehen. Den nicht Romanisch sprechenden Parlamentariern bietet RTR eine Simultanübersetzung.
Berichterstattung aus dem Grossen Rat
Für die Churer Informationsabteilung gehört die Berichterstattung aus dem Bündner Grossen Rat zur Routine. RTR legt Wert darauf, dass sich die Redaktorinnen und Redaktoren kontinuierlich mit ihren Themen auseinandersetzen. So haben sie sich über die Zeit ein beachtliches Know-how erarbeitet und können der Legislative genau auf die Finger schauen, wenn diese über neue Gesetze debattiert, Zusatzkredite durchwinkt oder den neuen Bankrat der Graubündner Kantonalbank wählt.
Wenn das Bündner Volk abstimmt
Viermal im Jahr wird für die Berichterstattung an den vier Abstimmungssonntagen viel Personal aufgeboten. Das hat lange Tradition: RTR analysiert und berichtet breit in Radio, TV und Online – sei es bei kommunalen, regionalen, kantonalen oder nationalen Abstimmungen und Wahlen.
«Minisguard»: Demokratie für die Jüngeren
Die Fernsehsendung «Minisguard» ist das einzige Nachrichtenformat der Schweiz für sechs- bis zwölfjährige Kinder. Die Sendung wird am späten Samstagnachmittag erstausgestrahlt. «Minisguard» vermittelt Nachrichten auf spannende Weise und bringt News auf den Punkt. Die Sendung hilft dem jungen Publikum, das aktuelle Weltgeschehen zu verstehen und einzuordnen – egal, ob es sich um die arabische Revolution, die Wahlen in den Vereinigten Staaten oder ein Erdbeben in Graubünden handelt. Auch vor den Themen Terrorismus und Finanzkrise schrecken die Redaktorinnen und Redaktoren nicht zurück.