SWI swissinfo.ch

Qualitätsmanagement / interne Qualitätskontrolle

Qualitätssicherung – Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

Im Berichtsjahr hat swissinfo.ch das Referenz- und Kontrollsystem konsolidiert und in den Sprach- und Multimedia-Redaktionen verankert. Damit will swissinfo.ch die vier Ziele der SRG-Konzession noch besser erfüllen: Glaubwürdigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Relevanz und journalistische Professionalität. Von den sechs Instrumenten zur Qualitätssicherung, die in den «Minimalstandards Programmqualität SRG» aufgeführt sind, konzentrierten sich die Redaktionen auf deren drei:

  • Qualitätsstandards und Normen,
  • Feedback und Qualitätskontrolle,
  • Ausbildung.

Ende 2013 erliess die Chefredaktion neue redaktionelle Richtlinien, welche die allgemeinen Grundsätze der journalistischen Arbeit erläutern und wichtige Referenzdokumente aufgreifen, darunter das Mandat swissinfo.ch, die «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» sowie die journalistischen Sorgfaltspflichten der SRG: Wahrhaftigkeit, Transparenz, Sachkenntnis, Überprüfung übernommener Fakten, angemessene Mittel, andere Meinungen fair darstellen und Unvoreingenommenheit gegenüber dem Ergebnis. 

Nach den allgemeinen Grundsätzen geht das Kapitel «Qualitätsangebot und Kontrolle» auf folgende Punkte ein: «Jede/r Journalist/in trägt die Verantwortung für seine/ihre Produktion, sowohl auf inhaltlicher als auch auf formaler Ebene (Orthografie, Layout usw.). Texte und Multimedia-Elemente müssen grundsätzlich von einem/einer Vorgesetzten oder einem Kollegen gutgeheissen werden. Die Qualitätskontrolle wird durch den/die Autor/in, Korrekturleser, Übersetzer, Redaktionsleiter und Chefredaktion sichergestellt. Letztere kann als Entscheidungsinstanz bei jeder Konzept- und Produktionsetappe eingreifen. (…) Identifizierte Fehler in publizierten Beiträgen müssen unverzüglich korrigiert werden.» 

Hauptbestandteil der redaktionellen Richtlinien ist eine alphabetische Checkliste: Sie erläutert 26 journalistische Stichwörter und gibt Empfehlungen sowie Antworten auf Fragen, die im Arbeitsalltag von Medienschaffenden anfallen.  

Konsequenterweise hat swissinfo.ch auch die Kontrollprozesse aktualisiert und optimiert. Zudem wurde ein entsprechender Workflow visualisiert und an alle Redaktionen abgegeben. Themenvorschläge sind von den Journalistinnen und Journalisten darzulegen und in einem Standardformular zu erfassen. Jedes publizistische Produkt wird vor der Publikation von einer zweiten Person gegengelesen oder kontrolliert und zur Information an den Tagesverantwortlichen weitergeleitet, damit dieser ein letztes Feedback geben kann. Soll ein Beitrag in allen zehn Sprachen von swissinfo.ch erscheinen, («Thema für alle» – «Thème pour tous», TPT), muss er vor der Übersetzung und Veröffentlichung von der Chefredaktion freigegeben werden. Eine zusätzliche Kontrollinstanz sind schliesslich die Journalistinnen und Journalisten, die einen Beitrag von einer anderen Sprachredaktion übernehmen und in ihrer jeweiligen Sprache aufbereiten. 

Die Arbeit der Redaktionen wird auch vom Publikumsrat und im Rahmen von Audits untersucht. Daraus gehen regelmässig Verbesserungsvorschläge hervor. So führten die Audits 2013 unter anderem zu Optimierungsmassnahmen in der chinesischen und japanischen Redaktion. Wegen Ressourcenengpässen werden die nächsten Audits erst 2015 durchgeführt.

Aus- und Weiterbildung

Das Berufsprofil des Online-Journalisten entwickelt sich ständig – Grundausbildung und Weiterbildung lassen sich nicht (mehr) klar trennen. So organisierte swissinfo.ch auch 2014 Weiterbildungskurse, die allen Mitarbeitenden offenstanden, darunter Schreiben fürs Web und Grundkompetenzen für die Videoproduktion. Im Bereich multimediales Storytelling – swissinfo.ch will sich stärker Richtung Online-Magazin weiterentwickeln – absolvierten fünf Mitarbeitende aus drei Sprachredaktionen den Kurs «Multimedia – Best Practice für Online» am MAZ in Luzern. Die Kursbesucher perfektionierten damit ihr Fachwissen, das sie anschliessend an die Teamkolleginnen und -kollegen weitergaben. 

Die japanische Redaktion belegte eine Weiterbildung im Redigieren. Zudem besuchten mehrere Journalistinnen und Journalisten Kurse, die auf die Anfang Jahr in den Mitarbeitergesprächen vereinbarten Ziele zugeschnitten waren.  

Die 108 Mitarbeitenden von swissinfo.ch absolvierten 2014 insgesamt 186 Ausbildungsstunden. Das sind rund 1,4 Ausbildungstage pro Person. Hinzu kommen die internen Ausbildungen im Zusammenhang mit dem neuen Content Management System (CMS) und dem neuen Redaktionstool «Open Media».

RSIRTRRTSSRFSWI