Qualitätsmanagement / interne Qualitätskontrolle
Qualitätssicherung – Methode, Erkenntnisse, Massnahmen
Das Radio- und Fernsehpublikum sowie die (mobilen) Internetnutzerinnen und -nutzer sollen die Qualität der RTS-Angebote wahrnehmen und anerkennen – dies ist das oberste Ziel. Hier setzt auch das Qualitätsmanagement von RTS an: Es ergänzt die Entscheide und Massnahmen, die von den Linienverantwortlichen in den Redaktionen täglich getroffen werden. Der Qualitätsprozess bietet eine Art Gesamtschau und ermöglicht eine breit angelegte Beurteilung des Programms. Dabei werden auch der Kontext und die Entstehungsgeschichte der Sendungen beziehungsweise Angebote berücksichtigt. Der Qualitätsgedanke darf aber nicht bloss eine Vorgabe oder ein Werbeslogan sein, sondern soll konkret gelebt werden. RTS verfügt über ein Instrumentarium, das diesem Ziel entspricht und insbesondere dank der Qualitätsbilanzen auch gut funktioniert: Sendungen, Themen oder medienübergreifende Projekte werden beleuchtet und anhand der Werte und Vorgaben von RTS und Konzession beurteilt. Die Qualitätsbilanzen sind dreistufig aufgebaut:
1. Zahlen zur Programmnutzung
2. Qualitative Studie aus Publikumssicht, durchgeführt von einem unabhängigen externen Institut. Die Studie untersucht Sendungen, die einen Programmschwerpunkt bilden, und liefert Erkenntnisse über die Verhaltensmuster des Publikums.
3. Produzentinnen und Chefredaktoren, Departementsleiter, Qualitätsverantwortliche und der Medienreferent prüfen die jeweilige Sendung akribisch und halten positive und zu optimierende Punkte fest. 2014 haben sie neun Sendungen geprüft: fünf Radio- und drei Fernsehsendungen sowie das multimediale Angebot «Le kiosque à musiques». Jede Bilanz beinhaltet formulierte Massnahmen mit Angabe der jeweiligen Person, die für die fristgerechte Umsetzung verantwortlich ist.
Die Qualitätsbilanzen 2014 zu den Sendungen «Forum» und «Infrarouge», die beide einen Programmschwerpunkt bilden, beinhalten folgende Massnahmen:
«Forum» – eine tägliche Radiosendung auf La Première:
- Die Themen noch besser in den Kontext stellen und die wichtigsten Fakten und Informationen wiederholen, damit sich die Hörerschaft eine eigene Meinung bilden kann.
- Die Themen noch verständlicher aufbereiten: Die Journalisten schulen, damit sie die Rolle von internen Experten übernehmen und sich mit externen Fachleuten messen können.
«Infrarouge» – eine wöchentliche Fernsehsendung auf RTS Un:
- Die Debatte besser inszenieren: Die Fakten im Vorfeld gut darlegen und am Ende ein Fazit ziehen, damit das TV-Publikum die Schlussfolgerung des Gesehenen beziehungsweise Gehörten nachvollziehen kann.
Aus- und Weiterbildung
Der Ausbildungstrend bei den redaktionell tätigen Personen hat sich auch im Berichtsjahr fortgesetzt: 1515 RTS-Mitarbeitende (wer mehr als eine Ausbildung besuchte, wurde mehrmals gezählt) absolvierten total 183 551 Ausbildungsstunden. Dies entspricht einer Steigerung von 207 Prozent gegenüber 2013. Das Total setzt sich aus 40 480 Erstausbildungsstunden und 143 071 Weiterbildungsstunden zusammen. Jede und jeder Mitarbeitende der Abteilungen Information und Programme absolvierte durchschnittlich zwei Ausbildungstage.
Die Zunahme hängt insbesondere mit dem neuen HD-Studio für Fernsehnachrichten und mit dem neuen digitalen Radioarchiv Digas zusammen. Im neuen TV-Studio können die Sendungen und Informationen mit zusätzlichen Infografiken angereichert werden. Zudem bietet es eine bessere Bildqualität und Vorteile für die Regie. Digas wiederum ist ein nationales digitales Archivsystem, das eine bessere Integration aller Radio- und Multimediainhalte der SRG ermöglicht.
Im Berichtsjahr wirkte die Abteilung für Aus- und Weiterbildung aktiv an der Umsetzung der zwei oben erwähnten strategischen Grossprojekte mit. Sie koordinierte unter anderem die Schulungsmassnahmen für die rund 520 Mitarbeitenden der Abteilungen Information und Programme. Auch die Nachwuchsförderung spielte eine grosse Rolle: 23 Stagiaires aus den Bereichen Journalismus, Moderation und Regie unterstützten die Redaktionen tatkräftig.