Schweizer Radio und Fernsehen

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Was hat SRF speziell zum Auftrag «Unterhaltung» geleistet?

Eigene Programmideen

Mit zahlreichen unterhaltsamen Eigenproduktionen feierte SRF 2012 Premiere, etwa mit «Potzmusig», dem neuen Zuhause für die Schweizer Volksmusik. In jeder Ausgabe begrüsste Moderator und Hackbrettspieler Nicolas Senn einen musikalischen Gast, der auch gleich seine Lieblingsformation mitbrachte. Das i-Tüpfelchen dabei: Alle Musikerinnen und Musiker spielten live. Nicht zuletzt förderte «Potzmusig» junge Talente, indem pro Sendung ein Teilnehmer vom Folklore-Nachwuchswettbewerb auftrat. 

Ebenfalls hausintern entstanden unter anderem die Porträtreihe «handgmacht» über Instrumentenbauer, die Kochsendung «Schwiizer Chuchi mit Ivo Adam» und die Sommerserie «Danke Happy Day», die Schicksalen aus vergangenen Sendungen nachging.

Nah dran an Land und Leuten

2012 lancierte allein das Erfolgsformat «SF bi de Lüt» vier neue Doku-Serien. Die Schweiz von ihrer mystischen, weniger bekannten Seite präsentierte «SF bi de Lüt – Wunderland». ­Einzigartig schöne Landschaften, darunter geheimnisvolle Hochmoore und gewaltige Höhlensysteme, spielten dabei die Hauptrolle. Nik Hartmann ging dafür in sieben Regionen auf Entdeckungsreise. Dabei begegnete er Menschen, die in ihrer Gegend tief verwurzelt sind. 

In das Leben des Bündner Bergdorfes Tenna tauchte «SF bi de Lüt – Unser Dorf» ein und ­vermittelte in fünf Episoden, was eine dörfliche Gemeinschaft ­ausmacht. Im Kontrast dazu bildete anschliessend der Drei­teiler «SF bi de Lüt – Unsere Stadt» das urbane Leben in Basler Quartieren ab. Schliesslich ratterte «SF bi de Lüt – Töfflibuebe» über die Landstrassen der Schweiz; die Route führte über den Gotthard bis nach Ascona.

Publikumsmagnete zur Primetime

Zu den zuschauerstärksten Formaten im TV-Programm von SRF zählten 2012 nach wie vor grosse Shows mit Eventcharakter − insbesondere am Samstagabend. Bereits zum zehnten Mal v­ergab SRF im Januar 2012 die SwissAwards im Rahmen einer national übertragenen Fernsehgala; als «Schweizer des Jahres» wurde Skirennfahrer Didier Cuche geehrt. TV-Geschichte schrieb auch «Benissimo»: Die Millionen-Show feierte nach gut 20 Jahren ihre 100. Ausgabe – nach drei «Zugaben» lief Ende 2012 die Derniere. Erstmals zeigte SRF «Kilchspergers Jass-Show», bei der neun Prominente gegeneinander antraten. Das neue Format «Gipfelstürmer» enthüllte Hitlisten der Schweizerinnen und Schweizer, etwa die unglaublichsten TV-Momente oder die grössten Legenden. ­Aktive Nachwuchsförderung betrieb die zweite Staffel von «Die grössten Schweizer Talente» ebenso wie die zweite Ausgabe der Volksmusik-Show «Alpenrose». In «Check-in» spielten wiederum zwei Familien um die Reise ihres Lebens.

Zu neuen Spässen aufgelegt

Allein im Bereich Comedy brachte SRF 2012 sechs neue Formate an den Start: «Comedy aus dem Labor», moderiert vom ­Zauberer und Comedian Michel Gammenthaler, bot in acht Ausgaben ­einen Querschnitt durch die lebendige Schweizer Kleinkunstszene; dabei erhielten auch noch weniger bekannte Schweizer Humorschaffende eine mediale Plattform.

Flankierend waren zwei Best-of-Zweiteiler zu sehen: Der eine fasste ausgewählte Programmpunkte des Tourneetheaters «Das Zelt – Comedy Club» zusammen, der andere spiegelte die Highlights der «Schweizer Künstlerbörse» in Thun. Schräge und lustige Clips aus dem World Wide Web präsentierte die 32-teilige Serie «Helden des Internets». Das Jahr liess SRF mit Emil Steinbergers neuestem Programm «Drei Engel!» sowie mit dem satirischen Jahresrückblick «Endspott» ausklingen. 

Was hat SRF speziell zum Auftrag «Integration» geleistet?

Migration und Integration

SRF bildet die schweizerische Wirklichkeit ab – und dazu gehören die Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz. Zahlreiche Sendegefässe setzten sich 2012 mit den Themenkreisen Migration und Integration auseinander, aktuell und vertieft. Im Radio beispielsweise beleuchtete «Echo der Zeit» den Wirtschaftsfaktor Migration, in «Kontext» stand das Konfliktpotenzial zwischen Schweizern und Deutschen zur ­Debatte, und «Blickpunkt Religion» informierte über Migra­tionskirchen. Im Fernsehen liessen der «Club» und die «Arena» über das Einwanderungsland Schweiz diskutieren, «DOK» zeigte einen Film über «Die guten Albaner», und eine «Sternstunde Philosophie» fragte: «Wem gehört die Schweiz?»

Ganz im Zeichen von Migrantinnen und Migranten, die in der Schweiz eine neue Heimat gefunden haben, stand die in allen Sprachregionen ausgestrahlte Sendung zum Nationalfeiertag am 1. August. Den renommierten Europäischen Medien­preis für Integration «CIVIS» gewann 2012 die SRF-­Koproduktion «Unser Garten Eden»; der Film von Mano Khalil dokumentierte das Zusammenleben von Menschen aus 20 ­Nationen in einer Schrebergartenkolonie im Kanton Bern. Im Internet rundeten umfangreiche Dossiers mit Radio- und ­TV-Beiträgen das publizistische Angebot zum Thema Integra­tion ab. 

Mal Hochdeutsch, mal Mundart

In wichtigen Informationssendungen, die über die Sprach- und Landesgrenzen hinaus interessieren, verwendete SRF 2012 in der Regel die hochdeutsche Standardsprache. Damit förderte SRF nicht nur das Verständnis, den Zusammenhalt und den Austausch unter den Sprachgemeinschaften in der Schweiz, sondern leistete auch einen Beitrag zur Integration anderssprachiger Migrantinnen und Migranten. 

Radio SRF 2 Kultur und Radio SRF 4 News beispielsweise sendeten nahezu vollständig in Standardsprache. In den übrigen Radioprogrammen liefen in erster Linie Nachrichten und Informationssendungen wie «Echo der Zeit», «Rendez-vous» und «Info 3» auf Hochdeutsch, im Fernsehen grösstenteils «Tagesschau», «10vor10», «Rundschau», «ECO» und «Kulturplatz». 

Sofern nicht die Verständigung über die Sprachgrenzen hinaus im Vordergrund stand, sondern Faktoren wie Identifikation, Authentizität, Nähe, Spontaneität und Emotionen prioritär waren, setzten die Sendungen in Radio und Fernsehen auf Mundart. Denn auch der Dialekt hat eine wichtige integrative und identitätsstiftende Wirkung. Wie und wo SRF Schweizerdeutsch oder Hochsprache einsetzt, regeln die einzelnen Programm- und Sendungsprofile sowie die publizistischen Leitlinien. 

Programm für Sinnesbehinderte

Um sinnesbehinderte Menschen an den medialen Angeboten teilhaben zu lassen, bereitete SRF 2012 zahlreiche Sendungen speziell auf − mittels Audiodeskription, Gebärdensprache oder Untertitelung. Beispielsweise zeigte SRF über 100 ausgesuchte Spiel- und Dokumentarfilme als Hörfilme mit Audiodeskription für Blinde und Sehbehinderte, darunter die Eigenproduktionen «Tatort: Skalpell» sowie «Liebe und andere Unfälle». 

Für Menschen mit Hörbehinderung strahlte SRF die Hauptausgaben der «Tagesschau» sowie Wiederholungen vom «Kassensturz» mit Gebärdensprache aus; die entsprechenden Videos-on-Demand standen zeitnah auf der barrierefreien Internetseite zum Abruf bereit. Mit Untertitelungen liefen unter anderem die redaktionellen Inhalte von SRF 1 zwischen 19 und 22 Uhr sowie sämtliche Live-Übertragungen zwischen 12 und 24 Uhr am Wochenende, ausserdem erstmals die Ausgaben von «ECO» und der «Tagesschau» um 18 Uhr. Mit rund 9900 untertitelten Programmstunden im Jahr 2012 übertraf SRF bei weitem die in der Radio- und Fernsehverordnung festgeschriebene Auflage, ein Drittel der Sendezeit mit Untertitelungsleistungen anzubieten.

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