Regionalgesellschaft SRG SSR Svizra Rumantscha

Logo SRG.R

Oscar Knapp neuer Präsident

Man kann 2012 als Jahr der Neuausrichtung der Regionalgesellschaft SRG.R bezeichnen; vollzogen wurde diese am 2. Juni 2012 in Scuol im Unterengadin: Die SRG.R bestimmte oder bestätigte an diesem Tag nicht nur die Mitglieder in den drei Gremien Suprastanza (Vorstand), Cussegl regiunal ­(Regionalrat) und Cussegl dal public (Publikumsrat), sondern wählte auch einen neuen Präsidenten. Botschafter Oscar Knapp präsidiert ab dem 1. Januar 2013 die SRG.R und nimmt gleichzeitig Einsitz im Verwaltungsrat der SRG. 

Dank und Ehre für Duri Bezzola

Ebenfalls am 2. Juni erteilte die Versammlung auf Antrag des Vorstands die Ehrenmitgliedschaft an den per Ende 2012 aus dem Amt scheidenden Präsidenten Duri Bezzola. 1992 wählte der Bundesrat Duri Bezzola in den Vorstand der SRG.R, die damals noch unter dem Namen CRR bekannt war. 

Am 30. November 2012 wurde Duri Bezzola offiziell verabschiedet: In einer von der Suprastanza und der RTR-Direktion gemeinsam durchgeführten Sitzung dankten die Teilnehmer dem Präsidenten für sein Engagement, das er während der 20-jährigen Amtszeit in den Dienst von SRG.R und RTR gestellt hatte. 

Da cumpagnia

Am 1. Juni 2012 veranstalteten die SRG.R und RTR gemeinsam einen volkstümlichen Abend unter dem Titel «Da cumpagnia». Der Gemeindesaal in Scuol war voll besetzt: Anwesend waren sowohl lokale und regionale Amtsträgerinnen und -träger als auch die SRG-Spitze mit Raymond Loretan (Präsident) und Roger de Weck (Generaldirektor). Ebenfalls präsent waren einige National- und Ständeräte sowie die Regierungspräsidentin Barbara Janom Steiner. Mit anderen Worten: Das zahlreiche und hochkarätige Publikum zeugte von der guten Verankerung der Regionalgesellschaft in der Societad civila rumantscha. 

Ein Höhepunkt der Veranstaltung «Da cumpagnia» war die ­Verleihung des «SRG.R Preis 2012». Die Auszeichnung ging an Ernst Bromeis für seine sportliche und kulturelle Leistung, seinen Einsatz zugunsten der Ressource Wasser und seine Rolle als Botschafter für die Bedürfnisse und Anliegen des alpinen Raumes.

Historische Ereignisse und Kontaktpflege

Am 18. September 2012 fand in Bern ein «historisches» Treffen statt. Historisch deshalb, weil noch nie in der Geschichte der neuen Schweiz seit 1848 zwei aus Graubünden stammende Frauen höchste Ämter besetzt haben: Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf und Bundeskanzlerin Corina Casanova. 

In regelmässigen Abständen tauschen sich die Verantwortlichen von RTR und SRG.R mit der Bündner Delegation im eidgenössischen Parlament anlässlich von informellen Treffen aus: 2012 taten dies neben den fünf Bündner Nationalräten und zwei Ständeräten auch Eveline Widmer-Schlumpf und Corina Casanova sowie Raymond Loretan und Roger de Weck. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten über die Anliegen der Svizra rumantscha, ihre fehlende politische Kraft und ihre demografische Entwicklung. Sie unterhielten sich aber auch über die Chancen von RTR in der digitalen Zukunft.

Die SRG.R zählte am Ende des Berichtsjahres 844 Mitglieder – etwa 40 Personen mehr als ein Jahr zuvor. Die SRG.R pflegt den Kontakt zu den Mitgliedern der Regionalgesellschaft insbesondere mit der Hauszeitung «Accents». Die Publikation wird von RTR verfasst und erscheint viermal jährlich. Die SRG.R hat mit Berichten und Reportagen ihren festen Platz in «Accents». 

Ausblick und Herausforderungen

Wie kann eine Regionalgesellschaft, die durch Statuten und übergeordnete Regulatoren in ihren Aktivitäten eingeschränkt ist, ihre Hauptaufgabe wahrnehmen – nämlich die Mitsprache in der Programmgestaltung und Programmentwicklung? Die Antwort: indem sie sich intensiv und umfassend mit dem Programmschaffen auseinandersetzt. 

So beschäftigte sich die SRG.R etwa kritisch mit dem per 30. Januar 2012 neu lancierten Radioprogramm von RTR und verfasste in regelmässigen Abständen einen Bericht zuhanden des Publikumsrats. Zudem erörterte die SRG.R die Chancen
und Risiken der digitalen Welt und ihre Auswirkungen auf das RTR-Angebot, insbesondere auf das Fernsehprogramm. Denn die SRG.R arbeitet seit Jahren darauf hin, dass das TV-Angebot für die Rätoromanen erweitert wird; bisher leider ohne Erfolg. 

Heisst das Zauberwort «broadband»? Ist Breitband für das Bündner Fernsehpublikum das Heilmittel schlechthin? Und wie ist die Svizra rumantscha in Zukunft im Fernsehen präsent? Mit diesen und ähnlichen Fragen befasste sich der Vorstand im Berichtsjahr – und er wird sich auch in Zukunft weiter damit ­beschäftigen.

RSIRTRRTSSRFSWI