Grundversorgung für Radio und Fernsehen

Der Empfang von Radioprogrammen ist auf mehrere Arten möglich. Somit ist eine fast 100-prozentige Versorgung der Haushalte in der Schweiz garantiert. Sowohl beim Radio als auch beim Fernsehen profitiert das Publikum von neuen Technologien und deren Qualitäten. Die SRG treibt deshalb die Modernisierung von Radio und Fernsehen voran und investiert in die digitale Zukunft beider Medien, beispielsweise mit hochauflösendem Fernsehen (HDTV und Dolby Digital) oder störungsfreiem Radio (Digital Audio Broadcasting, DAB). Im Rahmen dieser Infrastrukturerneuerung wurde DAB im Oktober 2012 in allen Landesteilen der Schweiz von der neuen Radiotechnologie DAB+ abgelöst. Der Vorteil von DAB+ im Vergleich zu DAB: Mit der gleichen Infrastruktur lassen sich bei praktisch gleicher Qualität pro Sender fast doppelt so viele Programme verbreiten.

Für die terrestrische Verbreitung ihrer Radioprogramme unterhielt die SRG im Berichtsjahr rund 1040 und für die Fernsehprogramme rund 230 Sendeanlagen: 

Radioempfang – total rund 1040 analoge und digitale Sendeanlagen

Terrestrisch: Empfang von SRG-Programmen über eine Haus-, Zimmer- oder Autoantenne:

  • DAB+ (Digital Audio Broadcasting) – der digitale Empfang: für alle Programme der eigenen Sprachregion sowie die beliebtesten Programme der anderen Sprachregionen. Darüber hinaus sind je nach Sprachregion unterschiedlich zusammengestellte digitale Programmpakete verfügbar.

  • UKW – der analoge Empfang: für die Programme der eigenen Sprachregion sowie der ersten Programme der anderen Sprachregionen.

Kabel: Mindestens Empfang der SRG-Programme der eigenen Sprachregion sowie der ersten Programme der anderen Sprachregionen.

Satellit: Digitaler Empfang aller 18 SRG-Programme über Hotbird von Eutelsat.

Internet: Internetempfang aller 18 SRG-Programme über Livestreaming der einzelnen Radiounternehmen der SRG.

   

Fernsehempfang – total rund 230 digitale Sendeanlagen

Terrestrisch: DVB-T (Digital Video Broadcasting – Terrestrial), der gesamtschweizerische digitale Empfang: Zu empfangen sind jeweils die beiden SRG-Programme der eigenen Sprachregion, die ersten Programme der anderssprachigen Regionen sowie in der Deutschschweiz das Wiederholungsprogramm SRF info.

Kabel: SRF 1, SRF zwei, SRF info, RTS Un, RTS Deux, RSI LA 1 und RSI LA 2.

Satellit: Empfang von sieben Programmen der SRG (SRF 1, SRF zwei, SRF info, RTS Un, RTS Deux, RSI LA 1 und RSI LA 2) über Hotbird von Eutelsat. Diese Empfangsart erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Da die Fernsehprogramme via Satellit aus lizenz- und urheberrechtlichen Gründen verschlüsselt gesendet werden müssen, bedarf es für den Empfang der SRG-Fernsehprogramme einer Sat-Access-Karte. Um die Sicherheit der Karten zu gewährleisten, werden diese im Verlauf der nächsten Jahre fortlaufend ausgetauscht.

Internet: Über die Websites der einzelnen Fernsehprogramme der SRG können zahlreiche Sendungen zeitversetzt als Stream angeschaut werden. Verschiedene Anbieter (z.B. Wilmaa und Zattoo) bringen die Programme der SRG über Software-Player auf den Computerbildschirm.

IPTV: Internet Protocol Television: Die Datenübertragung erfolgt über das Internetprotokoll (IP). Je nach Kabelnetzbetreiber und Sprachregion sind unterschiedlich zusammengestellte Programmpakete verfügbar.


Grundversorgung in Krisensituationen

Dank ihrer Struktur als nationales Unternehmen ist sichergestellt, dass die SRG die Bevölkerung auch in ausserordentlichen Situationen informieren kann. Sind konkrete Verhaltensanweisungen an die Bevölkerung nötig, so können die Behörden eine Alarmmeldung (Informationssystem Icaro) in die Wege leiten. Bei schweren Krisen ist die SRG das offizielle Informationsorgan des Bundesrats. Leistungsvereinbarungen stellen sicher, dass sich der Bundesrat jederzeit an die Bevölkerung wenden kann. Zu diesem Zweck verfügt die SRG über ein Notsendernetz: Falls sie nicht mehr in der Lage ist, ihre regulären Programme herzustellen und zu verbreiten, produzieren ihre Journalistinnen und Techniker ein dreisprachiges Radio-Notprogramm unter der direkten Verantwortung des Bundes.

Vielfältige Formen der Mediennutzung

Die Digitalisierung verändert auch in der Schweiz die Gewohnheiten und Bedürfnisse der Medienkonsumenten:

  • Multimedia-Angebote im Internet erlauben es, Spezialinteressen besser zu bedienen, als dies mit der herkömmlichen linearen Versorgung möglich ist.
  • Multifunktionale Geräte wie der Computer und das Mobiltelefon sind vor allem für das junge Publikum ein Marktplatz für Ton-, Bild- und Textangebote, die orts- und zeitunabhängig abrufbar sind.
  • Der lineare Radiokonsum nimmt bei den Jugendlichen laufend ab. Die Radios der SRG behaupten sich aber besser als ihre Konkurrenten. Denn mit dem zeitversetzten Radiohören (Podcasts, Radio on Demand) oder durch den Radiokonsum via Internet gewinnt die SRG neue Radiohörerinnen und -hörer.
  • Das Internet ist zur Erfüllung der Bedürfnisse des Fernsehpublikums zunehmend unverzichtbar. Denn es ermöglicht einen auf die individuellen Vorlieben zugeschnittenen Fernsehkonsum und befreit vom Diktat fixer Sendezeiten.

Das multimediale Angebot der SRG ist die Antwort auf den Wandel, der laufend neue Technologien hervorbringt und das Publikumsverhalten prägt. So trägt die SRG dem veränderten Medienkonsum Rechnung und erreicht die neue Mediengeneration immer besser.

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