Qualitätsmanagement und interne Qualitätskontrolle

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Qualitätsprüfung – Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

Der Bund hat die Leistungsvereinbarung mit der SRG betreffend das publizistische Auslandangebot angepasst; die neue Vereinbarung gilt für die Jahre 2013 bis 2016. Vor diesem ­Hintergrund wurde für Swissinfo 2012 zum eigentlichen Übergangsjahr, das bedeutende Änderungen mit sich brachte: eine Kürzung des Swissinfo-Budgets um rund einen Drittel und einen damit verbundenen Personalabbau sowie eine Reduktion des publizistischen Gesamtangebots. 

Die anspruchsvollen und aufwendigen Restrukturierungsmassnahmen verlangten von allen Betroffenen und Beteiligten ­grosses Engagement. Die Hauptaufgabe der Führungsverantwortlichen war, die Mitarbeitenden trotz aller Schwierigkeiten dafür zu motivieren, die gewohnt hohe Angebotsqualität aufrechtzuerhalten. Dies gelang, indem die Vorgesetzten ihre ­Mitarbeitenden auf dem Weg des Veränderungsprozesses eng begleiteten: Sie informierten die Mitarbeitenden, beantworte­ten ihre Fragen und tauschten sich rege mit ihnen aus. 

Ebenfalls mit dem Ziel, die Qualität zu gewährleisten, erarbeitete Swissinfo ein neues Leitbild und – anlässlich eines Workshops für Führungspersonen – die «Führungsgrundsätze 2013». Aber auch auf Angebotsebene realisierte Swissinfo im Berichtsjahr trotz der Restrukturierungsmassnahmen zwei Neuerungen: Zum einen wurde die russischsprachige Redak­tion aufgebaut – seither zählt Swissinfo zehn Sprachredaktionen – und zum anderen wurde kurz vor Jahresmitte das sogenannte «Thema des Tages» eingeführt. Das «Thema des Tages» bildet für jede Sprachredaktion einen fixen und verbindlichen Angebotsteil, der jedoch sprachspezifisch und in maximal drei unterschiedlichen Formaten aufbereitet wird. 

Für die Einführung des «Thema des Tages» erstellte Swissinfo einen entsprechenden Q-Check: «Von der Idee bis zur Publikation in allen Sprachen». Das heisst, die Sprachredaktionen ­bringen ihre Vorschläge in die Themensitzung ein. Dort werden sie diskutiert und formuliert – einschliesslich sprachspezifischer Fragen, die etwa so lauten: Werden die Themen aus einer schweizerischen Gesamtsicht erarbeitet? Vermitteln sie schweizerische Standpunkte zu internationalen Ereignissen und Entwicklungen? Widerspiegeln sie die Sicht des Auslands auf die Schweiz? Welche Formate eignen sich für das jeweilige «Thema des Tages»? Die Beiträge durchlaufen anschliessend verschiedene Stufen der Qualitätsprüfung, bevor sie von der Chefredaktion zur Publikation freigegeben werden. Dieser Q-Check-Prozess ist zwar zeitlich und inhaltlich aufwendig, er ermöglicht aber, die Qualität in allen zehn Sprachen gleichermassen sicherzustellen.

Fakten zur Aus- und Weiterbildung

Swissinfo hatte im Berichtsjahr zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Angebot. So wurden auf Deutsch, Französisch, Englisch und Japanisch interne Kurse durchgeführt zu Themen wie «Neue Formate gezielt anwenden», «Rendre les articles de Swissinfo plus attractifs», «Online-Tools for Journalists and Marketing», «Spezifische Swissinfo-Recherchen im Internet», «Typizität des japanischen Online-Journalismus». Für Mitarbeitende ausländischer Herkunft organisierte Swissinfo zudem Deutsch-, Französisch- und Italienischkurse. Und für Führungsverantwortliche standen zwei Workshops auf dem Programm. 

Gesamthaft förderte Swissinfo die Kompetenz der Mitarbeitenden mit mehr als 3500 Stunden, was pro Mitarbeitenden knapp dreieinhalb Ausbildungstagen entspricht.

Qualität in Zeiten der Veränderung

Immer mehr Internet-Anwender nutzen die Möglichkeit, Artikel von Swissinfo zu kommentieren. So gehört etwa die Teilnahme an Gästeblogs, Foren und Umfragen zum sogenannten «user generated content». Bloss: Wie bei anderen Unternehmen verstossen einzelne Anwender mit ihren Beiträgen auch bei Swissinfo gelegentlich gegen die Regeln der Netiquette, obwohl Swissinfo auf der Website ausdrücklich auf die Verhaltensregeln hinweist. 

Aus diesem Grund werden alle Kommentare, Fragen und Hinweise von Swissinfo-Mitarbeitenden geprüft, bevor sie online gehen. Obwohl dadurch die Bereitschaft der Internet-Anwender mitzumachen allenfalls etwas geschmälert wird, ist diese Kontrollmassnahme unerlässlich – insbesondere angesichts der zunehmenden Anzahl von Beiträgen aus aller Welt und hinsichtlich des Anspruchs von Swissinfo, die Qualität des Angebots aufrechtzuerhalten.

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